Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. 4969 dorf, Stellv.: Gen. Dir. Dr. Ing. Fritz Springorum Hoesch-Köln Neuessen A.-G.), Dortmund; sonst. Mitgl.: Gen.-Dir. Dr. jur. Jakob Haßlacher (Rheinische Stahl- werke), Essen; Bankdir. Dr. jur. Max Jörgens (Deutsche Bank u. Disconto-Ges.), Köln; Gen.-Konsul Eugen Lan- dau, Berlin; Bankdir. Dr. jur. Paul Marx (Commerz- u. privat-Bank A.-G.), Berlin; Bankdir. Dr. jur. Ferd. Rothe (Deutsche Bank u. Disconto-Ges.), Köln; Fabrik- besitzer Eduard Schäfer, Halle a. d. S.; Dr.-Ing. e. h. Hartwig Schlüter, Neerpont, Post Geldern-Land; Staats- rat Dr. jur. Fritz Thyssen, Mülheim-Speldorf; Bankier Dr. jur. Robert Wichelhaus, Wuppertal-Elberfeld. Entwicklung: Gegründet am 9./7. 1887 unter der Firma „Dor- nap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein- u. Kalkindustrie“. 1888 Aenderung der Firma in die jetzige. Im Jahre 1896 erfolgte der Ankauf der Kalkwerke von Stöcker, Meyberg in Dornap, Lipken & Kamper- mann in Elberfeld, Hein, Rossmüller in Wülfrath, Schulz & Stood in Oberhagen, Wicking & Co. und Schlenkhoff in Letmathe, ferner der in Isenbügel liegenden Güter Rossdelle, Laupenmühlen und Stemmen. 1897 Ankauf der Hessmannschen Werke im Hönnethal bei Menden für 3 000 000 M bar und 350 000 M in Aktien, ferner eines Kalksteingeländes in Letmathe für 300 000 M (150 000 M bar und 150 Aktien „Schalker Gruben- und Hüttenverein“). Die G.-V. v. 20./4. 1907 beschlo6 die Uebernahme der Bergischen Dolomit- u. Weißkalkwerke A.-G. in Gruiten, die G.-V. v. 5./3. 1908 den Erwerb v. 550 Morgen Land in den Hönnethaler Gemeinden Eisborn, Volkringhausen u. Balve. 1910/11 Ankauf des Gutes „Post Düssel“' (41 ha) mit bedeut. Kalksteinvorkommen in der Abt. Gruiten u. von 32 ha Gelände in der Abt. Letmathe. 1911/12 Ankauf des Gutes „Schlösserheide“ bei Gruiten und von 19 ha Ge- lände bei Letmathe, 1912/13 von 11.83 ha Kalkstein- terrain aus dem Besitze des Berg. Gruben- u. Hütten- vereins zu Hochdahl, von 4.32 ha bei Obergrüne. Lt. G.-V. v. 16./8. 1913 Erwerb von 1 100 000 M Aktien der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Köln gegen 550 000 M eig. neue Aktien. 1913/14 Erwerbung von Kalksteingelände bei Gruiten (11.41 ha), in der Ober- grüne (2.89 ha), in Letmathe (63.66 ha) und bei Hönne- tal (29.58 ha und Besitzung „Ebbinghaus“'). 1916/17 Ankauf von 24.18 ha Brüche. 1919/20 in den Abteil. Dornap, Gruiten, Letmathe, Hönnethal und Oberhagen verschiedene Grundstück- und Gebäudeerwerbungen zur Arrondierung und Erweiterung des Besitzes der Ges. 1921/22 Bau einer neuen, mit modernen Einrichtungen versehenen Dolomitsinterei in der Abt. Gruiten und Umbau des Sinterdolomitwerkes der Abt. Letmathe, wo zur Erweiterung des Bruchbetriebes ein Kalkstein- gelände in Obergrüne von 17 ha 31 a 70 qm Fläche angekauft wurde. Ferner Erwerb eines Patentes zur Herstellung von Magnesiaprodukten aus Dolomit und Errichtung einer Versuchsanlage zu dessen Ausbeutung im Verein mit anderen Interessenten. 1923 zwecks Zusammenlegung des Kalksteingeländes in Obergrüne Grundstücksaustausch von 5 ha 59 a 34 am Fläche mit den Iserlohner Kalkwerken. 1925 Ankauf von Grund- stücken in Abt. Gruiten von 4,5 ha zur Anlage einer Drahtseilbahn und in der Abt. Letmathe von 2.39 ha mit 4 Wohnhäusern. 1926 kleinere Terrainankäufe zur Arrondierung und Erweiterung des Grundbesitzes. 1927 Erwerb des in der Nähe von Hofermühle gelegenen Gutes Bökel (50 ha 58 a 69 qm groß) mit bedeutendem Kalksteinvorkommen gemeinsam mit einem benach- barten Unternehmen und zweier Anwesen in Letmathe. 1928 umfangreiche Betriebserweiterungen und Ausbau der Transportanlagen; ferner zur Arrondierung des Grundbesitzes Ankauf angrenzender Grundstücke in den Abteil. Dornap, Gruifen, Neandertal und Hofer- mühle im Umfange von 51 ha 8 a 33 am sowie mehrerer Parzellen in der Grüne. 1929 Erwerb von 60 ha 71 a u. Verkauf von 12 ha 12 a. 1930 Gründung des Kalkverbandes Westdeutschland in Dornap (Kap. 20 000 RM) zur Vereinheitlichung und Verbilligung des Verkaufs von Bau- und Düngekalk gemeinsam mit den Rheinischen Kalksteinwerken in Wülfrath (25 %) und den Westdeutschen Kalkwerken in Köln (20 %), Erwerb der Attendorner Kalkwerke G. m. b. H. in Atten- dorn und zusammen mit den Westdeutschen Kalkwerken in Köln im Verh. von 26 zu sämtlicher Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H. in Heggen sowie Ab- schluß eines Pachtvertrages mit den Frierer Kalk- u. Dolomitwerken in Wellen a. d. Mosel zunächst auf 3 Jahre. Ankauf von Grundstücken mit einer Fläche von 282 195 qm und Verkauf von 7868 qm. 1931 Ver- kauf von Grundstücken im Ausmaß von 52 470 qm für 23 989 RM und von 2 kleineren Wohnhäusern, ferner Ausbau und Erweiterung der Betriebs- u. maschinellen Anlagen. –— 1932/33 Wiederaufnahme des Betriebes auf die Abtlg. Gruiten und Neanderthal in beschränktem Umfange. —– Errichtung einer Kalkmahlanlage in Dornap, einer Siloanlage in Letmathe, eines Lokomotiv- schuppens und kleinerer Bauten im Hönnetal. –— Um- wandlung des größeren Teils des auf Dollarbasis abge- schlossenen Bankendarlehens in eine Reichsmarkschuld. Zweck: Erwerb, Errichtung und Betrieb von Kalkstein- brüchen, Kalk- und Ringofenziegelbrennereien, von Dolomitbrüchen, Weißkalk-, Wasserkalk- und Sinter- dolomitbrennereien, Ton- und Sandgruben sowie der damit zusammenhängenden Nebenzweige. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges., hauptsächlich Kalkstein- und Dolomitfelder, erstreckt sich durch das ganze niederrhein. Industriegebiet bis nach Westf. hinein, Be- triebsstätten bestehen in Dornap, Gruiten, Letmathe, Hönnethal (Menden i. W.), Neanderthal, Wülfrath, Hofermühle, Wuppertal-Elberfeld und Oberhagen. In den Werksanlagen sind vorhanden: 38 Ringöfen, davon 30 Doppel- und 3 dreiflügelige Oefen, 12 Trichter- öfen, 12 Schachtöfen, 2 Sinterdolomitbrennereien, maschinelle Gesteinsbohr-, elektrische Licht- und Kraftanlagen, eine Kalkmahlanlage von 100 t Tages- leistung und eine Aufbereitungsanlage mit großer Wäsche, 4 Kieswäschen und Reparaturwerkstätten. Die Ges. verfügt über 23 Eisenbahnanschlüsse, 150 km Schmalspur- und Normalspurgleise, auf denen 75 Loko- motiven und 3130 Transportwagen laufen, u. 3 Draht- seilbahnen. An Baulichkeiten sind 2 Direktionsgebäude und 450 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser sowie land- wirtschaftliche Gebäude vorhanden. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 19 244 505 qm. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Zur Vereinheitlichung und Verbilli- gung des Verkaufs von Bau- u. Düngekalk wurde mit Wirkung vom 1./7. 1929 der Kalkverband Westdeutsch- land in Dornap mit einem Geschäftskapital von 20 000 Reichsmark gegründet, an dem beteiligt sind die Rhei- nisch-Westfälischen Kalkwerke in Dornap mit 55 %, die Rheinischen Kalksteinwerke in Wülfrath mit 25 % und die Westdeutschen Kalkwerke in Köln mit 20 %. Der Verband hat auf Beschluß seiner Gesellschafter mit dem 15./10. 1933 seine Tätigkeit eingestellt. Lieferungsverträge: Die Gesellschaft hat mit einer großen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des nieder- rheinisch-westfälischen Industriebezirks Lieferungs- verträge abgeschlossen, durch die ihnen während der Dauer der Verträge ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- und Stahlerzeugung gesichert ist. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. – G.-V.: vor 1./11.; Ort wird v. A.-R. bestimmt (1933 am 27./11.); jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), 4 % Div.; 7½ % an den A.-R. (außer einer festen Vergüt. von insgesamt 40 000 RM; Rest Superdiv. oder zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Bonn, Frankf. am Main, Hamburg u. Bremen: Deutsche Bank und Disconto-Ges.; Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankf. am Main, Wuppertal-Elberfeld, Barmen, Essen, Bremen u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Wuppertal- Elberfeld: J. Wichelhaus P. Sohn A.-G., v. der Heydt,