Testil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. 5147 .. oberrat Dipl.-Ing. Alfred Pohland, Erfurt; Bank-Dir. ÖItto Siems, Plauen. Gegründet: 1870; Akt.-Ges. seit 25./2. 1911 mit Wirkung ab 1./10. 1910; eingetr. 30./3. 1911. – Zweig- niederl. in Wien. Zweck: Herstellung elastischer Wirk-, Strick- u. Webwaren für chirurgische u. orthopädische Zwecke, wie überhaupt Anfertigung von Gummistrümpfen, ge- wirkten, gewebten sowie gesträckten Gummiwaren aller Art nebst unelastischen Gurtbändern, Trikots u. Binden für Verbandzwecke, Beteilig. bei u. Vereinig. mit anderen gleichen oder ähnlichen Unternehm. sowie Erwerb solcher. Der Grundbesitz der Ges. umfaßt 13.30 ha, wovon ca. 75 a bebaut sind. Beschäftigt werden ca. 600 Beamte u. Arbeiter. Kapital: 1 008 000 RM. Vorkriegskapital: 2 000 000 M. Urspr. 2 Mill. M. erhöht 1922 um 4 500 000 M in 4000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu 1000 M, 1923 um 145 Mill. M in 14 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Die Kap.-Umstell. erfolgte It. G.-V. v. 18./10 1924 von 21 Mill. M auf 1 605 000 RM derart. daß der Nenn- wert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher 1000 M auf 60 RM bzw. 5 RM ermäßigt wurde. Die Akt. zu 80 RM wurden 1929 in Akt. zu 100 RM und 1000 umgetauscht. Die G.-V. v. 8./6. 1929 beschloß Einzieh. der nom. 5000 RM Vorz.-Akt. (Tilg. aus dem Gewinn für 1928). Lt. G.-V. v. 27./6. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleich- terter Form von 1 600 000 RM auf 1 440 000 RM durch Einzieh. von nom. 160 000 RM im Besitze der Ges. be- findlicher eigener Aktien. – Lt. G.-V. v. 27./10. 1933 auflösung der gesetzlichen Rücklage in Höhe eines Teil- betrags von 43 200 RM und der besonderen Rücklage in Höhe von 135 000 RM. Herabsetzung des Grundkapi- tals in erleichterter Form von 1 440 000 RM auf 1 008 000 Reichsmark durch Herabsetzung des Nennbetrages oder, soweit erforderlich, durch Zusammenleg. der Aktien im Verh. von 10: 7 zum Ausgleich von Verlusten und von Wertminderungen am Vermögen der Gesellschaft. Anleihe: 5 % Teilschuldverschr. v. 1920. Gekünd. Z. 1./7. 1926. Einlös. mit 15.76 RM für 1000 M, für Alt- besitz-Genußrechte außerdem 9.60 RM für je 1000 M. Ende 1932 waren noch 302 RM im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 27./10. – Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), besond. Xbschreib. u. Rückl., 10 % Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (außer fester Vergüt. von zus. 12 000 RM), dann weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- sfücke 109 003, Wohngeb. 172 726, Fabrikgeb. 605 081, Maschinen 217 132, Betriebsanlagen 194 440, Einrich- tungen u. Geräte 15 811, Werkzeuge 628, Fuhrwesen 1038, Patente 23 250, Beteiligungen 192 201, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. halbfertige Erzeugnisse, fer- tige Erzeugnisse 215 890, Wertpapiere 5781, Anzah- lungen 600, Darlehn 22 425, Forder. für Warenliefer. 1. Leistungen 277 695, Wechsel 3960, Schecks 824, Kasse, Reichsbank- u. Postscheckguth. 10 414, andere Bankguth. 17 529, Rechnungsabgrenzungsposten 1144. — Passiva: St.-A.-K. 1 008 000, gesetzl. Rücklage 100 800, Delkredererücklage 37 746, Teilschuldverschreib. 302. Amahlungen 1579, Verbindlichkeiten für Warenliefer. 1933 am u. Leistungen 42 638, sonst. Verbindlichkeiten 20 000, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 679 689, rvück- ständige Gewinnanteile 58, Wohlfahrtsklasse 1 58 296, do. 2 61 953, do. 3 60 368, Rechnungsabgrenzungsposten 16 142. Sa. 2 087 572 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Die Giro-Verbindlichkeiten beliefen sich Ende Dezember 1932 auf 44 003 EKM. Die Bankschuld ist durch Eintragung einer Vormerkung auf Einräumung einer Grundschuld gedeckt. Die Gesamt- bezüge der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichts- rates betrugen 127 673 RM. Auch diesmal sind die üb- lichen reichlichen Abschreibungen wieder vorgenommen worden. Irgendwelche nennenswerten Aenderungen durch Neuanschaffungen fanden nicht statt. Die Aufnahme der Schuldner und Warenvorräte ist in vorsichtigster Weise und unter Berücksichtigung der heutigen Markt- und Wirtschaftslage erfolgt. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 755 069, soziale Abgaben 48 925, Abschrei- bung. auf Anlagen 139 841, do. auf Außenstände 24 610, Zs. 70 297, Besitzsteuern 24 534, andere Steuern 26 832, alle übrigen Aufwendungen 237 350. – Kredit: Brutto- ertrag 1 127 683, außerordentl. Erträge 33 899, Verlust 165 877. Sa. 1 327 459 RM. Sanierungs-Gewinn- und Verlust-Rech- nung: Debet: Verlust 165 877, Sonderabschreibungen 444 323. – Kredit: Buchgewinn: aus Zusammenlegung von Stammaktien 432 000, Entnahme aus der gesetzl. Rücklage 43 200, Sonderrückl. 135 000. Sa. 610 200 RM. Dividenden 192 7–1932: 10, 10, 7, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Plauen i. V.: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die wirtschaftliche Depression lastete auf dem abgelaufenen Geschäfts- jahre noch schwerer als auf dem vergangenen. Trotz schärfster Sparmaßnahmen und raschester Angleichung des Betriebes an die immer weiter zurückgehenden Umsatzziffern ließ sich kein Ausgleich herbeiführen. Neben der weiter und weiter sich auswirkenden Selbst- abgabe bei den Krankenkassen, die hierfür nur bil- ligste Erzeugnisse ankauften und den legitimen Handel ausschalteten, ist uns durch die immer verworrener gewordene zollpolitische Lage schwerer Schaden eut- standen. Die von uns allezeit in Wort und Schrift an führender Stelle bekämpfte Selbstabgabe der Kranken- kassen mit all ihren Begleiterscheinungen mag nun endlich als erledigt betrachtet werden können, und wir dürfen wohl heute insofern hoffnungsvoller in die Zu- kunft blicken, als wir sehen, daß zukünftig allein die Fachgeschäfte der chirurgischen und orthopädischen Branche wieder, wie ehedem, als Vertragslieferanten der Kassen in Frage kommen werden. Ob sllardings im Auslandsgeschäft bald eine Aenderung der zoll- politischen Hemmnisse erfolgen wird –— denn einzig und allein diese hängen uns schwer an –, muß ab- gewartet werden. Inwieweit die sich zeigende leichte Belebung des Inlandsgeschäftes zu einer dauernden Besserung führt, läßt sich gegenwärtig noch nicht übersehen. . Durch Errichtung einer Zweignieder- lassung in Wien haben wir uns für unser Geschäft in Oesterreich und seinen Nachfolgestaaten wesentliche Erleichterungen geschaffen. Der Betrieb wurde im Septembr 1932 aufgenommen. Carl Eichmann, Akt.-Ges. in Liqu., Züllichau. Die Ges. geriet im Okt. 1929 in Zahlungsstockungen. Vergleichsverfahren folgte. Der G.-V. v. 9./1. 1930 wurde Mitteil. gemäß §$ 240 HG. gemacht. In der G.V. v. 26./2. 1931 ist die Auflös. der Ges. beschlossen worden. Liquidator: Dir. Bruno Fiedler, Grünberg. Lt. Mitteil. des Liquidators vom Okt. 1931 konnten den ungesicherten Gläubigern insgesamt 22½ % ihrer For- derungen bezahlt werden. Ende 1932 lagen in der freien Masse noch ca. 14 % Dieselben solfen erst mit der Schlußabrechnung zur Ausschüttung gelangen. Aufsichtsrat: Dir. Ernst Hanak, Prokurist enno Fietze. Grünberg i, Schl.; Ing. Fritz Greiser. .. Herstellung u. Vertrieb von Wollgeweben leder Art. Kapital: 624 000 RM in Akt. Lit. A u. Akt. =c. B zu 100 RM. Bilanz am 31. Dez. 1931: Xktiva: Grundst. 67 000, Masch. u. Utensilien 1, Effekten 1, Kasse 66, Debitoren: Waren 1. Banken 28 886, sonstige 2292, Verlust (Verlust 1930 1 408 135 abzügl. Gewinn 1934 25 273) 1 383 862. – Passiva: A.-K. 624 000, R.-F. 991, Hyp. 3412, Kreditoren: Banken (gesichert) 95 076, Kre- ditoren (ungesichert) 757 630. Sa. 1 481 109 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Ver- lust aus 1930 1 408 135 RM. — Kredit: Brutto-Ueber- schuß 25 273, Verlust 1 382 862. Sa. 1 408 135 RM.