Chemische Industrie. 5205 Hermania Aktien-Gesellschaft vorm. Königl. Preuß. Chem. Fabrik. Sitz in Schönebeck a. d. E. (In Konkurs.) Ueber das Vermögen der Ges. wurde am 22./2. 1927 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Bücherrevisor Georg Kupatz, Schönebeck (Elbe), Salzerstr. 8. – Die Gründe, die das seit 130 Jahren be- stehende Werk zu diesem Schritt zwangen, waren Ver- luste, die durch die Verlegung der kaufmännischen Di- rektion nach Berlin entstanden waren. Ein weiterer Grund für die Verluste war ein seit Jahren laufender Patentprozeß, der in erster und zweiter Instanz ver- loren wurde. Hierzu kam noch der Zusammenbruch der Deutsch-Amerikan. Düngemittel-A.-G. in München, durch den die Hermania im Jahre 1926 beträchtliche Verluste erlitt. Die Hauptgläubiger und Banken sind gedeckt. Die ungedeckten Passiven betragen etwa 225 000 RM. Nach einigen Taxen sind Werte von über 6 Mill. RM in dem Betrieb investiert. Ph. Benj. Ribot Aktiengesellschaft Bayerische Seifenfabrik. Sitz in Schwabach. vVorstand: Techniker Fritz Ribot, Schwabach. Aufsichtsrat: Fabrikbesitzer Max Schnyder, Madretsch-Biel (Schweiz); Frau Komm.-Rat Auguste Ribot, Dipl.-Ing. Benjamin Ribot, Schwabach. Gegründet: 1843 von Ph. Benj. Ribot; A.-G. seit 22 29922, eingetr. 30./12. 1922 —– 1929 Zwangsvergleich der Ges. mit ihren Gläubigern auf der Basis von 30 %. Der Betrieb wurde stark einge- schränkt. Es gelang, zur Reduzierung der Bankschuld ein Wohnhaus günstig zu verkaufen; zur Erfüllung des Vergleichs mußte auch ein Teil der Maschinenanlage verkauft werden. Zweck: Uebernahme und Fortbetrieb des bisher von der offenen Handelsges. Ph. Benj. Ribot in Schwabach betr. Fabrik- u. Handelsunternehm., Her- stellung von Seifen und chem. Produkten und allen damit zusammenhängenden Waren sowie der Handel mit solchen. Erzeugnisse: Haushalt- und Ioiletteseifen. alle Sorten Seife für die Industrie; Seifenflocken u. Seifen- pulver; Glyzerin. Besitztum: Grundbesitz: Nürnberger Str. 2, 6, 8 und 10 (alles zus. etwa 4000 qm), Kappadozia 3, Friedrichstr. 9. Kraftanlage: 3 Dampfkessel mit zus. 200 qm Heizfläche, 1 Dampfmaschine mit 80/120 PS. – Zahl der Angestellten Ende 1932: 3. – Zahl der Ar- beiter: 20. Kapital: 397 000 RM in 3920 Inh.-St.-Aktien und 50 Nam.-Vorz.-Aktien zu 100 RM. Die Vorz.-Akt. er- halten eine Vorz.-Div. von 7 %. Uhre Veräußerung bedarf der Zustimmung des A.-R. der Ges. Im Falle der Liqu. werden die Vorz.-Akt. mit 120 % ihres Nenn- wertes zuzüglich ihres Gewinnanteils vor den St.-Akt. ausbezahlt. Urspr. 3 Mill. M in 3000 Aktien zu 1000 M, 1923 er- höht um 7 Mill. M in 6000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. – Lt. G.-V. v. 29./7. 1924 wurden von den bisherigen 1 Mill. Mark Vorz.-Akt. 800 000 M in St.-Akt. umgewandelt. — Lt. G.-V. v. 6./12. 1924 Umstellung von 10 Mill. M auf 397 000 RM in 9800 St.-Akt. zu 40 RM u. 200 Vorz.-Akt. zu 25 RM. Die St.-Akt. zu 40 RM u. die Vorz.-Akt. zu 25 RM wurden 1981 in St.- bzw. Vorz.-Akt. zu 100 RM umgetauscht. – Die G.-V. v. 30./12. 1933 sollte Beschluß fassen über Kap.-Herabsetz. in erleichterter Form um 3113 600 RM durch Zusammenlegung der St.-Akt. im Verh. 5 : 1 zwecks Anpassung des Vermögensstandes an die Wirtschaftsänderung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1932 am 7./11. – Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 5 St., 1 Vorz.-Akt. = 8 St., in best. Fällen = 960 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum K.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Abschr. und Rücklagen, 7 % kum. Div. an Vorz.-Akt. 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ferner feste Vergüt. von 300 RM je Mitgl., 500 RM für den Vors.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Immobil. 128 249, Masch. 116 561, Fuhrpark 414, Barmittel 1310, Debitoren 5900, Waren 13 774, Hyp.-Aufwert.-Ausgleich 15 000, Amort. 7000, Verlustvortrag 316 182, Verlust 1931 5996. – Passiva: A.-K. 397 000, Hyp. 187 713, Kredit. 25 674. Sa. 610 387 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Unk.. Zinsen, Steuern und Abschreib. 65 270 RM. – Kredit: Rohgewinn 59 274, Verlust 5996. Sa. 65 270 RM. Dividenden 1927–1931: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hartmann & Schad, Drogen u. Chemikalien Aktiengesellschaft. Sitz in Schweinfurt, Zehntstraße 109. Vorstand: Kommerz.-Rat Reinhard Stepf. Aufsichtsrat: Namen der A.-R.-Mitglieder nicht bekanntgegeben. Gegründet: 1./12. 1924; eingetr. 22./12. 1924. Zweck: Handel mit Drogen, Chemikalien, Weinen und Spirituosen. Kapital: 100 000 RM in 100 Akt. zu 1000 RM. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. –— Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Si. Bilanz am 31. Okt. 1929: Aktiva: Gebäude 29 760, Maschinen u. Inventar 5700, Kassa 1129, Post- scheck 95, Waren 120 752, A.-K. 20 000, Effekten 250, Debitoren 136 749, Verlustvortrag 1925/28 39 037, Ver- lust 1929 10 757. – Passiva: A.-K. 100 000, Emballagen- Konto: Wertberichtig. 5000, Delkredere 11 905, Steuer- rückstand 602, Hypotheken 4375, Kreditoren 242 349. Sa. 364 232 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Unk. 136 961, Maschinen und Inventar 4347, Gebäude 620, Verlustvortrag 1925/28 39 037. – Kredit: Waren 131 171, Verlust 1929 10 757, Verlustvortrag 1925/28 39 037. Sa. 180 966 RM. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Pfälzische Pulverfabriken Aktiengesellschaft. Sitz in St. Ingbert, Pfalz, Kaiserstraße 1. Verwaltung: Vorstand: Dr. phil. nat. Karl Martin, St. Ingbert. Müzufsichterat: Vors.: Bankier Dr. Paul Martin, 8 ünchen; Stellv.: Sanitätsrat Dr. med. Max Lindemann, Saarbrücken; Dr. Heinrich Martin, München. Gründung: Die Gründung der Ges. erfolgte am 20./9. 1898; ein- Setragen 13./12. 1898. Die Ges. ging hervor aus der 1875 gegründeten Pulverfabrik Gebr. Martin in St. Ingbert. Entwicklung: Die Ges. erwarb die vordem von der Firma Gebr. Martin in St. Ingbert betriebene Pulverfabrik für 850 000 M. 1898 wurde für 450 000 M mit den vorhan- denen Mitteln die in Schopp gelegene Pulverfabrik der Firma Raab, Karcher & Co. in Kaiserslautern erworben und gänzlich neu eingerichtet. Die Errichtung der