5240 Papier-Industrie. der Börsen- u. Geldmarktlage nicht durchgeführt. – Die G.-V. v. 9./1. 1933 beschloß Herabsetz. des Grundkap. von nom. 1 125 000 RM auf nom. 1 012 500 RM durch Einzieh. von nom. 112 500 Akt. u. Einstellung des aus der Ein- ziehung erzielten Buchgewinnes in die Reserven. Genußscheine: 40 000 Stücke, ausgegeben laut G.-V. v. 20./10. 1923, den St.- u. Vorz.-Aktion. derart angeb., daß auf je 4 alte Akt. à 1000 M ein Genuß- schein, auf je 40 alte Akt. à 300 M drei Genußscheine zum Preise von 1 Mill. M je Stück zuzügl. Steuer be- zogen werden konnten. Die Rückzahlung eines Genuß- scheines geschieht zu dem Betrage, der dem 20fachen des Gewinnanteiles entspricht, der im Durchschnitt der letzten fünf der Tilg. vorausgehenden Geschäftsjahre auf jeden Genußschein ausgezahlt worden ist. In der G.-V. v. 9./12. 1929 wurde die Verwalt. ermächtigt, die Genußscheine ganz oder teilweise zu kündigen. Es ist in Aussicht genommen, bis zum 1./7. 1930 etwa 10 000 Genußscheine freihändig zurückzukaufen oder nach den Bestimmungen des Statuts zur Aufkündig. zu bringen. Bis Ende Juni 1932 wurden 4241 Stück zurückgekauft. – Kurs ult. 1927–1933: 6.20, 8, 4.35, 4, 3.60*, 1.80, – (1.90 am 9./5.) RM p. St. Notiert in Dresden. Auch Freiverkehr Leipzig. Kurs der Aktien ult. 192 7–1933: 85, 108, 57, 46, 43*, 28, 29.75 %. In Dresden notiert. Wieder- zulassung des herabgesetzten A.-K. (nom. 1 012 500 RM) Mai 1933 erfolgt. Dividenden 1926/27–1932/33: 10, 0, 0, 0, 0, 0 %; Genußscheine: 0.40, 0.72, 0, 0 RM je Stück. Bilanz am 30. Juni 1933: Aktiva: Grundst. ohne Berücksichtigung v. Baulichkeiten 181 526, Wohn- gebäude außerhalb der Fabrik 69 233, Geschäfts- und Fabrikwohngebäude 35 905, Fabrikgebäude 704 360, Ma- schinen u. maschinelle Anlagen 2 117 778, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 88 342, Fuhrpark 4258, Wasserkraft 40 000, Gleisanschluß 13 756, Kabelbeitrag Aktien: 6, 0, 0, 0, 15 000, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 341 571, halbfert, Erzeugnisse 62 314, fertige Erzeugnisse, Waren 66 306 Wertpapiere 17 631, Forderungen auf Grund von Wa.- renlieferungen u. Leistungen 391 930, Wechsel 10 584, Kasse einschl. Guthaben bei Notenbanken u. Postscheck 2260, andere Bankguthaben 11 911. – Passiva: Grund- kapital 1 012 500, gesetzl. Reserve 208 693, Rückstell. 26 980, Wertberichtigungsposten: Abschreib. 1 386 067 Delkredere 70 000, Verbindlichkeiten: 4 %ige Teilschuld- verschreibungen 1620, Amortisationshypothek 416 816 andere Hyp. 2000, langfristige Darlehen 65 250, Ver- bindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen u. Lei- stungen 319 736, Akzepte 420 698, Bankschulden 191 492 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 25 905, Gewinn (Vortrag aus 1932 119 667 abz. Reinverlust 1932/33 92 847) 26 819. Sa. 4 174 667 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 773 316, soziale Abgaben 59 796, Abschreib, 226 473, andere Abschreib. 58 826, Zinsen 78 528, Besitz. steuern 24 897, alle übrigen Aufwendungen mit Aus- nahme der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 361 851, Gewinn (Vortrag aus 1932 119 667 abz. Reinverlust 1932/33 92 847) 26 819 (vorgetragen). — Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1932 119 667, Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 1 287 505, ao. Erträge 123 334, Entnahme aus Rückstellung II 80 000. Sa. 1 610 506 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: Der Papierabsatz ist im abgelaufenen Geschäftsjahr mengenmäßig um 3 % auf 15 000 To. und wertmäßig um 15 % auf 3 700 000 RM gesunken. Da der inländische Bedarf erneut zusammen- geschrumpft ist und es trotz aller Bemühungen noch immer nicht gelungen ist, den unsinnigen Konkurrenz- kampf der deutschen Papierindustrie auf dem heimi- schen Markte zu mildern, während die Holz- und Zell- stoffpreise anzogen, war ein auskömmliches Arbeiten nicht möglich. Demgegenüber konnte das fast verdop- pelte Exportgeschäft nur einen kleinen Ausgleich bieten. Mitteldeutsche Papierwarenfabrik A.-G., Halberstadt. (In Konkurs.) Ueber das Konkursverfahren das Vermögen der Ges. ist am 10./4. 1926 eröffnet worden. Konkurs- eine Abschlagszahl. von 15 % erfolgt, in der Masse liegen noch 10 %. Das Verfahren wurde am 8./1. 1931 verwalter: Rechtsanwalt Dr. Süßmann, Halberstadt, nach Schlußtermin aufgehoben. Die Firma ist er- Martiniplan 10. Lt. dessen Mitteil. vom Dez. 1929 ist loschen. Cröllwitzer Aktien-Papierfabrik. Sitz in Halle a. S., Talstraße 28. Verwaltung: Vorstand: Erich Illing, Dr. Gert van Vianen. Prokuristen: Ober-Ing. H. Böttcher, Dipl.-Kauf- mann Th. Kleinicke, Aug. Wegener. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Karl Rosenhauer (Bank der Deutschen Arbeiter), Berlin; Bank-Dir. Dr. Julius Mattil (Dresdner Bank), Halle a. S.; Bankherr Adalbert Delbrück (Bankhaus Delbrück Schickler & Co.), Berlin; Fabrikbes. Walter Hartmann, Halle a. S.; Rechtsanw. Dr. Fritz Oellers, Halle a. S. Entwicklung: Gegründet (als A.-G.) im Okt. 1871. – Den Grund zu der Papierfabrik legte am 15./9. 1714 Zacharias Kermes aus Trotha bei Halle a. S. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Frankeschen Stif- tungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Kefer- stein von 1718 bis 1871. – 1921 Anlage einer Holz- schleiferei. – 1922 Ankauf der Braunkohlengrube Fer- dinande. – Seit 1928/29 fortschreitende Modernisie- rung. Ausbau der Strohzellstoffabrik. Infolge der Zwangsauflage auf Beseitigung der Sulfatdünste wurde die Aufnahme einer Anleihe von 1.5 Mill. RM nötig, was eine 8 % Verzinsung und eine jährliche Tilgung von 100 000 RM erfordert (weiteres siehe unter „Anleihe von 1926*2). Inzwischen ist die Krise der Papierindustrie hinzugekommen und die Aus- fuhr fast vollkommen geschwunden. Eine Kapital- sanier. im Verhältnis 10: 1 mit nachfolgender Wieder- erhöhung wurde 1933/34 durchgeführt, auch die Obli- gationäre brachten Opfer. Für die Zukunft erhofft man infolge der allgemeinen Belebung auch einen Aufstieg für das Unternehmen. Man rechnet, daß die endgültige Bereinigung im Kartellwesen den unhaltbaren Zustän- den auf dem Papiermarkt ein Ende bereitet. Besitztum: Der Grundbes. umfaßt ca. 70 ha, wovon 18 700 am mit Fabrikgebäuden u. 4000 qm mit Arb.- u. Beamten- Wohnhäusern bebaut sind; 45 ha sind landwirtschaftl. verpachtet. Vorhanden sind 4 Papiermasch. zur Herst. von 12 000 000 kg holzfreiem Schreib- u. Druckpapier im Jahr. Der hierfür nötige Strohzellstoff wird in eigenen Anlagen hergestellt. Es sind 5 Dampf- kessel mit zus. 1665 qm Heizfläche u. 2 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 1800 Ps nebst elektr. An- lage sowie eine Lokomobile mit 600 Ps in Betrieb; außerdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Tur- binen von zus. 400 P8S. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: 1. Verband Deutscher Papierfabrikanten; 2. Verein Deutscher Zellstofffabrikanten; 3. Vereinigung „Holz frei“. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. — G.-. meist im Okt./Nov. (1933 am 5./12.). – Vom Reingew. 5–10 % zum R.-F. (Gr. 10%); dann etwaige Rücklage zu Spezialreserven; die vertragsm. Gewinnanteile an