Druck- und Verlagsgewerbe. 5267 begrenzten Grundstücksblock, der aus den Häusern Charlottenstr. 6, 9–12, Kochstr. 22–26, Markgrafen- straße 66–70 und Markgrafenstr. 73 und 75 besteht. Die gesamte Grundfläche dieser Grundstücke beträgt 16 540 qm, davon 11 629 adm bebaut; die gesamte Nutz- fläche dieses Gebäudekomplexes beläuft sich auf etwa 52 400 qm. Außerdem ist die Ges. Eigentümerin von 4 in der Charlottenstr., Markgrafenstr. und Besselstr. gelegenen Mietgrundstücken von insges. 1732 qm Grund- fläche, eines Mietgrundstücks in Leipzig von 1620 qm Grundfläche, in dem die Leipziger Auslieferungsstelle der Ges. untergebracht ist, sowie eines mit einer Garage bebauten, 9230 qm großen Grundst. in Berlin-Schöne- berg. Ferner besitzt die Ges. in Berlin-Mariendorf ein bebautes Grundstück von 7246 qm Grundfläche und in Berlin-Tempelhof ein bebautes Grundstück von 3870 qm Grundfläche, und außerdem in Berlin-Tempelhof am feltow-Kanal ein Grundstück von 33 682 qm Fläche, auf dem in den Jahren 1925 und 1926 ein Fabrik-Hochhaus errichtet worden ist. Seine bebaute Fläche (einschließl. der Hofkeller) beträgt 9550 qm; die gesamte Nutzfläche beläuft sich auf rund 38 000 qm. Hier sind die ge- samte Zeitschriften-Druckerei, der Bücherdruck u. die Buchbinderei sowie sonstige Nebenbetriebe, die bisher getrennt waren, vereinigt, während im Stammhaus Kochstraße von technischen Betrieben im wesentlichen nur die Zeitungsdruckerei verblieben ist. Den Zwecken des Unternehmens dienen u. a. Zeitungsrotationsmasch., welche Zeitungen von 16–128 Seiten fertigstellen, Illustrations-Rotationsmaschinen für Tiefdruck u. Buch- druck, Bücherdruckmaschinen, Buchdruckschnellpressen, Tiefdruckschnellpressen, Gießmasch. für Druckplatten, für Lettern und für Schriftmaterial, Spezialmaschinen für Offsetdruck, Maschinen zur Herstellung bedruckter Schnittmuster, Schleifmaschinen, Rotationsmaschinen für die Herstellung von Aufplättmustern, Schneidemasch., Bogenzusammentragmasch., Falzmasch., Setzmaschinen, 2 elektr. Kraftstationen; zu der einen Station gehören 3 Dampfmaschinen von zus. 550 PS u. 2 Dieselmotoren von zus. 900 PS, ferner 2 Einanker-Umformer von 750 und 350 kW, zu der anderen Station 2 weitere Diesel- motoren von zus. 1400 PS und 2 Einanker-Umformer von 1000 und 350 KkW, außerdem ca. 850 Hilfsmaschinen verschiedener Art. Verlags-Unternehmungen: Vossische Zei- tung, Berliner Morgenpost, Berliner Allgemeine Zeitung, B. Z. am Mittag, Berliner Montagspost, Die Grüne Post, Sieben Tage, Berliner Illustrirte Zeitung, Uhu, Koralle, Musik für Alle, Die Dame, Das Blatt der Hausfrau, Ullstein Schnittmuster, Bauwelt (mit Straßenbau und Straßenunterhalt.), Bauwelt-Katalog, Verkehrstechnik, Monatshefte für Baukunst u. Städtebau, Ullstein-Buch- verlag, Propyläenverlag, Ullstein-Reisebüro. Beteiligungen: Der Ges. gehören folgende Tochterges.: Propyläenverlag G. m. b. H., Berlin, Ullstein-Druckerei G. m. b. H., Berlin, Ullstein-Nach- richtendienst G. m. b. H., Berlin, Uco-Film G. m. b. H., Berlin, Ullstein & Co. G. m. b. H., Wien. Kapital: 6 000 000 RM in 6000 Aktien zu 1000 RM. Urspr. 20 Mill. M in 20 000 Aktien zu 1000 M, über- nommen von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. V. 8./1. 1922 um 40 Mill. M in 4000 Aktien zu 10 000 M. Gleichzeitig wurden die bestehenden 20 000 Aktien zu 1000 Mark in 2000 zu 10 000 M umgewandelt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1922 um 40 Mill. M in 4000 Aktien zu 10 000 M. – Lt. G.-V. v. 4./11. 1924 Umstell. des A.-K. von 100 Mill. M auf 10 Mill. RM (10 000 M = 1000 RM). Tt. G.-V. v. 23./10. 1926 erhöht um 2 000 000 RM in 2000 Aktien zu 1000 RM, div.-ber. ab 1./1. 1926. Auf das erhöhte Kapital wurde in Höhe von 500 000 RM als Ein- lage das Vermögen der Ullstein-Zentralverwaltung G. m. b. H. in Berlin eingebracht. –— Lt. G.-V. v. 23./8. 1932 Herabsetz. des A.-K. von 12 000 000 RM um 200 000 RM auf 10 800 000 RM durch Einzieh. von 1200 Akt. zu 1000 Reichsmark, die die Ges. zum Zwecke der Einzieh. von Eiopären entgeltlich erworben hat. – Die G.-V. v. 2./11. 988 beschloß a) Ermäßigung des A.-K. um 800 000 RM 86 10 000 000 RM; bp) Herabsetz. um 4 000 000 RM auf RM. Diese 4 000 000 RM sollen an stimmrechts- I Genußscheine umgewandelt werden; c) Wiedererhöh. am e 000 000 RM auf 8 000 000 RM. bDer Zeitpunkt für die Erhöhung steht noch nicht fest. 0 Genußgscheine; 4 000 000 RM, geschaffen in der v. 2./11. 1933. Die Genußscheine sind stimmrechts- stehen aber hinsichtlich des Kapitalanspruchs und er Gewinnausschüttung den Aktien gleich. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % d. A.-K. erreicht sind (ist erfüllt), 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (außerdem 5000 RM jährl. an jedes Mitgl. als Entschäd.), Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 2./11. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundst. 5 169 250, Geschäfts- und Wohn- gebäude 4 488 150, Fabrikgebäude 7 148 500, Maschi- nen 4 079 093, Kraftanlage 206 538, Auto- und Flug- zeugpark 83 664, Werkzeuge, Betriebs- und Ge- schäftsinventar 1, Schriften 1, Verlags- und Urheber- rechte 212 665, Beteiligungen 1 473 064, Umlaufs- vermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 1 255 869, halb- fertige Erzeugnisse 731 087, fertige Erzeugnisse u. Waren 496 004, Wertpap. 1 251 792, Hyp. 319 000, For- derungen auf Grund von Warenlieferungen u. Leistun- gen 5 836 145, Forderungen an abhäng. Ges. u. Konzern- ges. 1 133 257, sonst. Forderungen 1 454 398, Wechsel 410 175, Schecks 34 412, Kasse, Postscheck, Reichsbank 252 247, andere Bankguthaben 205 468, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 505 915, (Rückgriffs- forderungen aus Bürgschaften u. Garantieverträgen 2 320 000). – Passiva: A.-K. 10 800 000, gesetzl. R.-F. 1 200 000, Rückstell. 3 738 276, Wertberichtigungsposten 1 799 425, Verbindlichkeiten: Hyp. 6 880 000, Anzahlun- gen von Kunden 94 265, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 2 882 130, Akzepte 37 104, Bankschulden 2 986 513, Jubiläumspensionskasse 1 813 312, Spar- u. andere Guth. von Angestellten u. Arbeitern 329 526, sonst. Verbindlichkeiten 3 349 300, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 795 092, (Verbindlichkeiten aus Bürgschaften u. Garantieverträ- gen 2 320 000), Gewinn (Gewinn-Vortrag aus dem Vor- jahre 55 912 abzgl. Verlust im Rechnungsjahr 14 160) 41 752. Sa. 36 746 695 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 21 465 357, soziale Abgaben 1 519 864, Ab- schreibungen auf Anlagen 1 582 250, andere Abschrei- bungen 3 816 328, Zs. 794 261, Besitzsteuern 1 641 655, Gewinn 41 752. – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahre 55 912, Rohüberschuß nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe u. der übrigen Auf- wendungen 27 132 452, Erträge a. Beteilig. 21 165, Miet- einnahmen u. sonst. Kapitalerträge 262 679, außer- ordentl. Erträge 3 389 259. Sa. 30 861 467 RM. Dividenden 192 7–1932: 15, 15, 10, 10, 5, 0 %. Zahlstellen u. Bankverbindungen: Ges.- Kasse, Berliner Handels-Ges. Stadtbüro, Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Dresdner Bank; Reichsbank-Girokonto. Aus dem Geschäftsbericht: Im Geschäftsjahr 1932, das im Zeichen der verschärften Wirtschaftskrise stand, machte sich ein weiterer Rückgang des Umsatzes be- merkbar. Die während des verflossenen Jahres auf ihren Höhepunkt angestiegene Arbeitslosigkeit zwang viele Leser, auf das gewohnte Abonnement einer Zei- tung zu verzichten. Auch die im Verkauf vertriebenen Blätter fanden keinen so regelmäßigen Absatz wie in früheren Jahren. Trotzdem hielt sich der Rückgang unserer Zeitungsauflagen in engen Grenzen. Auch die Auflagen der Zeitschriften wiesen im Vergleich mit dem Vorjahr eine leicht sinkende Tendenz auf. Der Buchverlag konnte in unverminderter Tätigkeit fortge- führt werden; der Gesamtumsatz hielt sich fast auf der Höhe des Vorjahres. Am stärksten hatte das Anzeigen- geschäft zu leiden. Es liegt auf der Hand. daß die wirtschaftlichen Schwierigkeiten mancher Unterneh- mungen, die Beunruhigung des Geschäftslebens durch die zahlreichen Wahlen, wie überhaupt die Unsicherheit auf fast allen Gebieten der Wirtschaft den Inserenten große Zurückhaltung auferlegten. Der allgemeine Umsatzrückgang konnte durch den Abbau der Unkosten nur teilweise ausgeglichen werden. Das laufende Geschäftsjahr, namentlich der ent- scheidende 30. Januar 1933, stellte den Gesamtverlag vor ganz neue Aufgaben, zu deren Vorbereitung und Durchführung es einer längeren Uebergangszeit be- durfte. Hieraus erwuchsen Schwierigkeiten der ver- schiedensten Art. Auch einschneidende verlegerische Maßßhnahmen wurden notwendig. Die Abendzeitung „Tempo“ wurde eingestellt; dafür wurde eine zweite Ausgabe der „B. Z. am Mittag“ Ieingeführt. Die ―,