Getreide-Kreditbank Aktiengesellschaft Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1923 Die Gesellschaft ist unter Beteiligung des gesamten Berliner Getreidehandels gegründet worden, um dem Getreidehandel, dessen Kapitalkraft zu der bisher in der Zwangswirtschaft mit öffentlichen Mitteln erfolgten Bewegung der Ernte beim Ueber- gang zur freien Wirtschaft nicht ausreichte, die not- wendigen Gelder zu beschaffen. Es sind im übrigen Deutschland noch 14 gleichartige Unternehmen ge- gründet worden. Alle 15 Gesellschaften haben sich unter Wahrung ihrer vollen Selbständigkeit zu einer Zentrale der deutschen Getreidekreditbanken Akt.-Ges. in Berlin zusammengeschlossen, welche die gemein- samen Interessen vertritt. Das Grundkapital, das ursprünglich 1 Milliarde Papiermark betragen hat, wurde im Jahre 1923 auf 3 Milliarden erhöht. 1924 Durch Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 26. November 1924 wurde das Grundkapital auf RM 750 000.– umgestellt, wo- bei die Herabsetzung des Nennwertes der Aktien und die Zusammenlegung in der Weise stattgefunden hat, daß auf PM 80 000.– eine Aktie von RM 20.– ge- währt wurde. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um RM 850 000.— auf RM 1 600 000.–e Die jungen, auf den Inhaber lautenden Aktien, die mit Gewinnbeteiligung vom 1. Januar 1925 versehen waren, wurden von einem Konsortium unter Führung der Bankfirmen Simon Boehm, Kabel & Co. und Reinhold Pinner & Co., sämt- lich in Berlin, zum Kurse von 102.5 % übernommen, das einen Teilbetrag von RM 750 000.– den Be- sitzern der alten Aktien zum Kurse von 105 % über- lassen hat. Die restlichen RM 100 000.— wurden zum Er- werb des Berliner Bankhauses Siegfried Ellon & Co. verwandt. 1925 Uebernahme der Verwaltung der Sicherungs- kasse für das effektive Zeitgeschäft in Getreide und Mehl des Vereins Berliner Getreide- und Produkten- händler E. V. 1927 Auf Grund des Beschlusses der ordent- lichen Generalversammlung vom 28. Februar 1927 fand eine weitere Erhöhung des Grundkapitals um RM 1 900 000.– statt. Die jungen Aktien, die mit einer Gewinnbeteiligung vom 1. Januar 1927 ab aus- gestattet sind, wurden zum Kurse von 106.5 % einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Kabel & Co., Berlin, gegen Barzahlung überlassen. Das Konsortium hat nom. RM 1 600 000.– den Besitzern der alten Aktien zum Kurse von 110 % im Verhältnis von 1:1 angeboten und die restlichen RM 300 000.–— Aktien zum gleichen Kurse der Ge- sellschaft zur Verfügung des Vorstandes überlassen mit der Maßgabe, sie im Interesse der Gesellschaft, zum Teil für die Einführung an der Börse, zu ver- wenden. Das durch die Kapitalerhöhung bisher erzielte Aufgeld ist nach Abzug der Kosten mit Reichsmark 36 774.45 dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt. 1930 Aus der Abwicklung zweier älterer Forde- rungen übernahm die Gesellschaft insgesamt 8 mit einer Ausnahme in Berlin gelegene Grundstücke. Es handelt sich dabei um Wohnhäuser, die sämtlich ver- mietet sind. 1931 Die ao. Generalversammlung vom 10. Sep- tember 1931 beschloß die Herabsetzung des Aktien- kapitals durch Einziehung von nom. RM 750 000.— eigener Aktien. 4284 1933 Im September wurde Zweigniederlassung eröffnet. in Hamburg eine Die außerordentliche Generalversammlung vom 19. Dezember 1933 beschloß einen Verschmelzungsver- trag mit der Schlesischen Getreide- Kreditbank Akt.-Ges. Breslau, wonach das Vermögen dieser Ge- sellschaft unter Ausschluß der Lidquidation gegen Ge- währung von Aktien der Getreide-Kreditbank A.-G. in der Weise übernommen wurde, daß für je vier Aktien der Schlesischen Getreide-Kreditbank A.-G. im Nennwert von je RM 100.– mit laufendem Dividendenschein je 3 Aktien der Getreide-Kreditbank A.-G. im Nennwert von je RM 100.– mit Dividenden- berechtigung ab 1. Januar 1934 gewährt wurden. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Erhöhung des Grundkapitals unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zwecks Aus- führung des Fusionsvertrages durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien im Nennwert von je RM 100.— mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1934 um RM 750 000.– auf RM 3 500 000.—. 1934 Im April 1934 übernahm die Gesellschaft die Getreide-Vereinigung A.-G. in Hamburg im Wege der Fusion unter Ausschluß der Liqduidation. Der Umtausch der Aktien erfolgte im Verhältnis 5: 6, und zwar wurden auf je nom. RM 500.— eingezahlte Aktien der Getreide-Vereinigung nom. RM 600.– Aktien der Gesellschaft gewährt. Im April 1934 ging ferner das Vermögen der Sächsischen Getreidekredit- bank A.-G. in Dresden mit den Zweigniederlassungen in Dresden und Leipzig im Wege der Fusion als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation mit Wirkung ab 1. April 1934 auf die Gesellschaft über. Der Umtausch der Aktien erfolgte im Verhältnis 1: 1. Die über- nommenen Banken arbeiten unter Aufrechterhaltung ihres bisherigen Firmennamens als Zweignieder- lassungen der Gesellschaft selbständig weiter. Die Generalversammlung vom 23. August 1934 beschloß zum weiteren Ausbau des Geschäfts und zur Stärkung der Kreditmittel eine Erhöhung des Grund- kapitals um RM 1.5 Mill. auf RM 5 Mill. Die neuen Aktien, die ab 1. Juli 1934 dividendenberechtigt sind, wurden unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre von einem Bankenkonsortium über- nommen. Der Ausgabekurs beträgt 103 %. Teilweise Veräußerung der Beteiligung an der Zentrale Deutscher Getreide-Kreditbanken A.-G. Erwerb von Aktien der Pommerschen Bank A.-G., Stettin. Verkauf eines Grundstückes. 1935 Mit Wirkung ab 1. Januar ging das Ver- mögen der Norddeutschen Getreidebank A.-G., Lübeck, als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation auf die Getreide-Kreditbank A.-G., Berlin, über. Der Betrieb wurde auf die Zweigniederlassung in Hamburg über- tragen. Auf Grund des Verschmelzungsvertrages wurde auf zwei Aktien der Lübecker Bank eine Aktie der Berliner Bank gewährt. Erwerb des Bankgebäudes Taubenstraße 25 in Berlin und Veräußerung von zwei Wohnhäusern. Erwerb nom. RM 11 150.– (bereits ge- kündigter) Anteile an der Deutschen Pachtbank G. m. b. H., Berlin, nom. RM 100.– der Großeinkauf des Norddeutschen Getreidehandels e. G. m. b. H., Lübeck. Ferner beteiligte sich das Institut an der Deutschen Getreide-Kontor G. m. b. H., Hamburg, die im Herbst des Jahres 1935 gegründet wurde. 1936 Verkauf eines Grundstückes.