― ―― Getreide-Kreditbank Aktiengesellschaft Wahrung der Sicherheitserfordernisse eine einfache und rasche Abwicklung der Warenzuteilungen gewähr- leisten. Die monatlich steigenden Festpreise und die zeitlich verteilten Ablieferungen des Getreides durch den Bauern bestimmten den Getreidehandel, wieder in stärkerem Umfange einzulagern. Bei dem Mangel an günstig gelegenem fremdem Lagerraum, bei den Kosten des Transportes und der Lagerung sowie der Bearbeitung auf drittem Boden, bei der Notwendig- keit, die Ware später wieder zum großen Teil im eigenen Bezirk abzusetzen, kann der Landhändler nur wirtschaften, wenn er seine Bestände selbst ver- wahrt. Es stieg dementsprechend die Nachfrage nach einer Beleihung von Getreide, Futter- und Dünge- mitteln in den eigenen Speichern des Kreditnehmers, eine Lombardart, die in den letzten Jahren im Zu- sammenhang mit der Finanzierung der Pflichtläger der Mühlen ausgearbeitet wurde. Bei dem Lager- kredit, sowie bei dem Warenlombard überhaupt, hat die Bank im Berichtsjahr keinen Ausfall zu ver- zeichnen. Zu diesem Ergebnis trug die von ihr ge- troffene Einrichtung einer laufenden Waren- und Lagerkontrolle wesentlich bei. Die Erweiterung des Diskontgeschäfts von Waren- wechseln geht vor allem auf die verstärkte Dünge- mittelbeschaffung zurück. Die auffallend gute Abwick- lung der Düngemittelschulden bildet einen deutlichen Beweis für die Besserung der bäuerlichen Wirt- schaftslage. Im Wege der Fusion wurde die Norddeutsche Getreidebank Aktiengesellschaft, Lübeck, deren Be- trieb auf die Zweigniederlassung Hamburg überging, übernommen. Die Vermögenswerte der aufgenommenen Gesellschaft sind – ohne Berücksichtigung der Ver- bindlichkeiten – in den Positionen der vorliegenden Bilanz mit insgesamt RM 1 599 561.27 enthalten. Das Sperrjahr endet am 3. Juni 1936. Die Bewertung der eigenen Effekten ist ent- sprechend den gesetzlichen Vorschriften erfolgt. In der engen Verbindung mit der Zentrale Deutscher Getreide-Kreditbanken ist eine Verände- rung nicht eingetreten. Die Erhöhung der Position „Beteiligungen'' ist im wesentlichen auf die Fusion mit der Norddeutschen Getreidebank zurückzuführen. In diesem Zusammen- hange wurden nom. RM 11 150.– (bereits gekündigte) Anteile an der Deutschen Pachtbank e. G. m. b. H., Berlin; ferner nom. RM 100.– Anteile an dem Groß- einkauf des Norddeutschen Getreidehandels e. G. m. 4288 b. H., Lübeck, erworben. Der Besitz der Nord- deutschen Getreidebank an Aktien der Zentrale Deutscher Getreide-Kreditbanken Aktiengesellschaft, Berlin, hat den Anteil an diesem Institut erhöht. Die Bank beteiligte sich selbst im Laufe des Ge- schäftsjahres an dem Deutschen Getreide- Kontor e. G. m. b. H., Hamburg, das im Herbst des Jahres 1935 gegründet wurde. Die Einzahlungs- verpflichtung beträgt noch RM 1 500.–; die Haft- summe stellt sich auf RM 10 000.—. Der Zugang auf dem Konto „Grundstücke und Gebäude, die dem eigenen Geschäftsbetrieb dienen“ ergibt sich aus dem bereits im Vorfjahrsbericht er- wähnten Erwerb des Bankgebäudes Taubenstraße 25. Der Abgang bei den „sonstigen Grundstücken“' ist auf die Veräußerung von zwei Wohnhäusern zurück- zuführen. Zu Beginn des Jahres 1936 wurde ein weiteres Grundstück abgestoßen. Im Laufe des Geschäftsjahres erwarb die Bank insgesamt nom. RM 261 100.– eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 100.62 . Sie wurden im wesentlichen zur Durchführung der Fusion mit der Norddeutschen Getreidebank Aktiengesellschaft, Lübeck, verwendet. Die Abgänge an eigenen Aktien stellten sich insgesamt auf nom. RM 302 585.– zu einem Durchschnittskurs von 97.38 %. Soweit die eigenen Aktien nicht zum Umtausch der Lübecker Aktien Verwendung gefunden haben, wurde der Erlös den Betriebsmitteln zugeführt. Der Eigenbestand be- trägt heute noch nom. RM 43 890.–. Ein Teil davon wurde bereits zu Beginn des neuen Jahres veräußert. In den ausgewiesenen Vermögenswerten sind ins- gesamt RM 30.8 Millionen enthalten, die als Sicher- heiten für eingegangene Verbindlichkeiten dienen. Von den Warenvorschüssen sind mittels ein- gereichter Kundenakzepte RM 37.4 Millionen refinan- ziert worden. Ihr Gegenposten erscheint unter den „Gläubigern“ (Nostroverpflichtungen). Dem Reservefonds wurden aus dem Ergebnis des Jahres 1934 RM 162 966.20 zugeführt, so daß er sich jetzt auf RM 1 Million stellt. Die „Rückstellungen“', die gegenüber dem Vor- 7 0 = =― jahr erhöht sind, enthalten auch die Pensions- verpflichtungen. Aussichten für 1936: Die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres haben sich befriedigend entwickelt.