Schlesische Fcuerversicherungsgesellschaft Sitz der Verwaltung: Breslau I, Nikolaistadtgraben 12, am Königsplatz. Gründung: Die Gründung erfolgte am 20. Juni 1848 mit einem Grundkapital von Rthlr. 2 000 000.– = M. 6 000 000.– mit 20 % Einzahlung. Gegenstand des Unternehmens: 1. Versicherungen beweglicher und unbeweglicher Gegen- stände gegen Feuer-, Blitz- und Explosionsgefahr; 2. Versicherungen gegen Mietverlust und gegen Schaden durch Betriebsunterbrechung infolge Brand, Blitz- schlag oder Explosion; 3. Versicherungen von Preisunterschieden im Zucker- handel; 4. Versicherungen gegen Minderverwertbarkeit von Roh- zucker der Raffinerien und 5. Versicherungen von Preisunterschieden bei der Rüben- verwertung; 6. Versicherungen auf dem Transport befindlicher Gegen- stände gegen die Gefahren des Land- und Wasser- transportes; 7. Versicherungen von Spiegel- und Glasscheiben gegen die Gefahr des Zerbrechens und der Zertrümmerung; 8. Versicherungen gegen Einbruchdiebstahl; 9. Versicherungen gegen Wasserleitungsschäden; 10. Versicherungen gegen Aufruhr- und Plünderungsgefahr; 11. Versicherungen gegen Unfall- und Haftpflichtschäden; 12. Rückversicherungen aller Art; 13. Einheitsversicherungen; 14. Versicherungen gegen Filmausfall. Tätigkeitsgebiet: Deutsches Reich, Freie Stadt Danzig und Memel- gebiet. Bezirksdirektionen: Berlin C 2, Oranienburger Str. nebengebäude, Zimmer 18/21; Breslau, Nikolaistadt- graben 12; Dortmund, Arndtstr. 64; Düsseldorf, Eck- str. 15; Erfurt, Burgstr. 8; Frankfurt a. M., Pfingst- weidstr. 13; Gleiwitz 0/S., Wilhelmstr. 20, Görlitz, Hospitalstr. 1; Halle a. S., Königstr. 87; Hamburg, Bugenhagenstr. 6; Hannover, Bleichenstr. 1; Kiel, Sophienblatt 22/24; Köln, Hohenzollernring 79; Königs- berg, Kaiserstr. 3b; Leipzig, Brüderstr. 7; Liegnitz, Haynauerstr. 8; Magdeburg, Otto von Guerickestr. 38; Mainz, Schillerplatz 5; Mannheim, Q7, 23, München, St. Paulsplatz 9; Nürnberg, Marienstr. 4; Oldenburg, Taubenstr. 26; Osnabrück, Arndtstr. 32; Stettin, Pölitzer Str. 9; Stuttgart, Blücherstr. 4. 16; Bremen, Börsen- Vorstand: Dr. jur. Christian Oertel, Berlin, Vorsitzender; Bruno Wasser, Breslau; Theodor Busch, Breslau, Stellvertreter; Johannes Kradel, Breslau, Stellvertreter. Aufsichtsrat: Dr. jur. Dr. Ing. e. h. Felirx Theusner, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Bres- lau, Vorsitzender; Ludwig Noack, Landesrat a. D., Breslau, stellv. Vor- sitzender; Hermann Graf Arnim, Muskau; Dr. jur. Otto Berve, Generaldirektor der Gräfl. Schaff- gotsch'sche Werke G. m. b. H., Gleiwitz; Geh. Finanzrat Robert Bürgers, V erwaltungsrechtsrat, Köln; Eranz Josef Dorst, Direktor i. R., Aachen; Dr. phil. Kurt von Eichborn, i. Fa. Eichborn & Co., Breslau; Fabrikbesitzer Gottlieb von Langen, Köln; Hans C. Leiden, Konsul a. D., Köln; Dr. jur. Karl Arthur Pastor, Aachen; Walter Schmidt, Generaldirektor, Aachen; Geh. Kommerzienrat, Bankier Dr. jur. von Schnitzler, Köln; Kurt von Sydow, Hamburg; rth, Elberfeld. Richard D. Dr. jur. Wilhelm de Wee Bilanzyprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 200.– Aktiennennwert 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zu Rücklagen und Abschreibungen, deren Höhe der Aufsichtsrat festsetzt; 2. zur Verteilung einer Dividende von 4 % an die Ak- tionäre; 3. zur Verteilung der dem Aufsichtsrat zustehenden und nach § 245 H. G. B. zu berechnenden Vergütung von 10 %; 4. zur Verteilung einer weiteren Dividende an die Ak- tionäre, soweit die Generalversammlung nicht anders beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Breslau; Eichborn & Co., Breslau; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, und deren sämtliche Filialen. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Der Geschäftsbetrieb wurde am 28. Dezember 1847 in dem Grundstück Albrechtstraße 35 in Breslau auf- genommen. Diüie Gründer und Leiter der Gesellschaft haben das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt. Das Verdienst, den Ruf der Gesellschaft über die Heimatprovinz hinaus- getragen zu haben, ist neben der zielbewußten und stets nach soliden Grundsätzen geführten Leitung, der schle- sischen Industrie und dem Handel zuzusprechen, welche nach der Erstarkung des deutschen Einheitsgedankens und nachdem die Eisenbahnen Süd und Nord und Ost und West aneinander ketteten, überall im deutschen Lande Fuß faßten und nicht nur für ihre Zweigstellen Versicherungsschutz bei der heimischen schlesischen Gesellschaft nahmen, sondern die Gesellschaft auch ihren Geschäftsfreunden empfahlen. Was das Unternehmen aus seiner lokalen Bedeutung heraus zu einer der ersten Privatversicherungsgesellschaften des Reiches gemacht hat, nämlich die streng solide Geschäftsführung, die allein imstande war, den mannigfachen Erschütterungen der deutschen Wirtschaft standzuhalten, hat es bis auf den heutigen Tag beobachtet und sich damit das Vertrauen der deutschen Wirtschaft zu deren eigenem Segen un- geschmälert erhalten. 4299