―――――――――――――――――――――――――――――――― ―§=―‚§―§§――― Schlesische Elektricitäts- und Gas-Actien-Gesellschaff Sitz der Verwaltung: Gleiwitz, Kreidelstraße 2. Gründung: Die Gründung erfolgte am 22. März 1872 als „Schlesische Gas-Akt.-Ges.“ mit einem Grundkapital von M. 1 050 000.—. Am 30. Juli 1898 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb, Fortführung, Erweiterung und Veräuße- rung bereits bestehender sowie die Errichtung neuer Gasanstalten und Elektrizitätswerke jeder Art, ins- besondere zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs- und Beförderungszwecken. Ausbeutung neuer, auf die Elektrotechnik sowie die Gas- und Lichterzeugung, insbesondere des elek- trischen Lichtes, bezüglicher Erfindungen, namentlich auch Erwerb der betreffenden Patente. Erwerb und Betrieb aller mit der Erzeugung von Gas sowie mit der gewerblichen Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang stehenden Gewerbe und Geschäfte. Die Gesellschaft ist berechtigt, ihre verfügbaren Gelder in sicheren Wertpapieren oder im Pfand- geschäft zinsbar anzulegen. Tätigkeitsgebiet: Lieferung elektrischen Stromes an die ober- schlesische Bergwerks- und Hüttenindustrie, an die oberschlesischen Bahnhöfe sowie an die unter Ab- teilung „Verträge“ aufgeführten Städte und Ge- meinden für Beleuchtungs-, Kraft- und Wärme- z wecke. Vorstand: Dr.-Ing. Carl Geibel, Gleiwitz; Hugo Pilger, Gleiwitz. Aufsichtsrat: Carl Goetz, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzender; Dr. Wilhelm Lühr, Vorstandsmitglied der Ges. für elektr. Unternehmungen – Ludwig Loewe & Co. A.-G., Berlin, 1. stellv. Vorsitzender; Dr. jur. Hermann Knott, Direktor der Oehringen-Berg- bau-A.-G., Gleiwitz, 2. stellv. Vorsitzender; Dr. Walther Blancke, Direktor der Dresdner Bank, Filiale Breslau, Breslau; Wirklicher Legationsrat a. D. Dr. Hermann Bücher, Vorstandsmitglied der AE6, Berlin; J. Fränkel, Direktor der Dresdner Bank, Filiale Breslau. Breslau; Guidotto Graf Henckel Fürst von Donnersmarck, Schloß Neudeck O.-S.; Bankier Carl Joerger, i. Fa. Delbrück Schickler & Co., Berlin; Dr.-Ing. e. h. Oskar Oliven, Zürich; Juristischer Sitz: Breslau, Tauentzienplatz 4/5. (Aufsichtsrat:) Karl Petschek, Aussig-Berlin; Hugo Ratzmann, ji. Fa. Hardy & Co., G. m. b. H., Berlin; Karl Schirner, Vorstandsmitglied der Vereinigte In- dustrie-Unternehmungen A.-G., Berlin; Oskar Vogt, Berlin; Dr.-Ing. Ernst Voigt, Direktor der Eintracht Braun- kohlenwerke und Brikettfabriken A.- G., Wel- zow N.-L.; Dr. jur. Hans Wendel, stellv. Vorstandsmitglied der Ges. für elektr. Unternehmungen – Ludwig Loewe & Co., A.-G., Berlin; Dr.-Ing. e. h. Richard Wolfes, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Vereinigung A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme; je nom. RM 200.– Aktien Lit. A 2 Stimmen; je nom. RM 200.– Aktien Lit. B 2 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden oder nach dem Ermessen des Aufsichtsrates be- stimmten Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer Dividende bis zu 5 % an die Stammaktien und die Aktien Lit. A; 5. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 5 % an die Aktien Lit. B; 6. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat (nach Vornahme sämtlicher Ab- schreibungen und Rücklagen sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals); 7. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Dresdner Bank in Berlin, Breslau und Beuthen O.-S., Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Delbrück Schickler & Co., Berlin, Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin, Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berlin, E. Heimann, Breslau. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die AkG erbaute in den Jahren 1897/98 die Zentralen Hindenburg und Chorzow. Sie gingen am 1. Dezember 1900 in den Besitz der Schlesischen Elektricitäts- und Gas-Actien-Gesellschaft in Breslau über, die sie fortan als „Oberschlesische Elektri- citäts-Werke“ (O. E. W.) betreibt. Mit der ständig wachsenden Inanspruchnahme der Elektrizität für Licht, Gewerbe, Straßenbahn und Industrie wuchsen die Werke schnell heran. 270 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV Bei der Teilung Oberschlesiens fiel das Werk Chorzow sowie ein großer Teil des Leitungsnetzes an Polen. Hierfür wurde eine eigene Gesellschaft „Oberschlesisches Kraftwerk Sp.-A.'“' mit dem Sitz in Kattowitz gegründet. Die Gesellschaft hat ihren Namen inzwischen in „Slaskie Zaklady Elektryczne Spolka Akcyjna“ geändert. Die Aktien sind sämtlich im Besitz der Schlesischen Elektricitäts- und Gas-A.-G. 4305