Befon- und Monierbau Akfien-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Berlin W 9, Bellevuestraße 5. Gründung: Die Gründung erfolgte am 15. Oktober 1889 mit einem Grundkapital von M 1 500 000.–; übernommen wurde seinerzeit das gesamte Handelsvermögen der früheren Kommanditgesellschaft G. A. Wayß & Co. Die Firma lautete bis 24. Mai 1895: „A.-G. für Monier- bauten vormals G. A. Wayß & Co.“ und bis 23. April 1925: „A.-G. für Beton- und Monierbau“, Gegenstand des Unternehmens: Ausführung aller Arten von Bauarbeiten, ins- besondere von Beton- und Eisenbetonbauten (Monier- bauten), sowie Herstellung und Vertrieb von Bau- stoffen und anderen Waren. Die Gesellschaft kann sich an anderen ähnlichen Unternehmungen in jeder Art beteiligen und nach Beschluß des Aufsichtsrates Zweigniederlassungen in In- und Auslande errichten. Tätigkeitsgebiet: Die Gesellschaft pflegt den Beton- und Eisen- betonbau und stellt im Hochbau Silos und Bunker, schlüsselfertige Fabrikbauten und Lagerhäuser so- wie Decken, Balken, Stützen, Dächer und Treppen her. Im Ingenieurbau führt sie Fundamentierungsbauten jeder Art. Brücken für Straßen- und Eisenbahnen. Futter-, Stütz- und Ufermauern, Schleusen und Wehre, Wasserversorgungs- und Entwässerungs- anlagen sowie Betonstraßen aus. Außerdem be- schäftigt sie sich mit der Herstellung und dem Ver- trieb von Röhren und anderen Zementwaren und mit der Uebernahme von Erdbewegungen. Abteilungen: in Berlin, Beuthen O.-S., Chemnitz, Dresden, Erfurt, Essen-Ruhr, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Hindenburg O.-S., Kassel, Königsberg i. Pr., Leipzig, Ludwigshafen a. Rh., Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Saarbrücken, Stettin, Stuttgart und Wien. Nebenbetriebe: in Lichtenberg b. Berlin, Hamburg, Hovestraße, Wilhelmsburg b. Hamburg, Leipzig-Lindenau, Parey und Piesteritz Bez. Halle. Vorstand: Direktor Max König, Berlin; Direktor Regierungs- und Baurat a. D. Dr.-Ing. Walter Nakonz, Berlin. Aufsichtsrat: Dr. jur. Paul Marx, Vorstandsmitglied der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Vorsitzender; Dr. jur. Werner Vogel, Geschäftsführer der Hardy & Co. G. m. b. H. zu Berlin, stellv. Vorsitzender; Dr.-Ing. e. h. Franz Fischer, Bergwerksdirektor, Grube Ilse; Karl Marquardt, Direktor der Commerz- und Privat- Bank A.-G., Berlin; Generaldirektor Dr. ing. e. h. Konrad Piatscheck, Halle a. S. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936/37: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Februar bis 31. Januar. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien: 4. zur Zahlung einer Vergütung von 10 % an den Aufsichtsraf; mindestens aber RM 1000.– für jedes Mitglied und RM 2000.— für den Vor- sitzenden; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als weitere Dividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Hamburg, und deren Filialen; Mitteldeutsche Creditbank, Niederlassung der Com- merz- und Privat-Bank A.-G., Frankfurt a. M.: Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Gesellschaft hat sich im Laufe der letzten Jahre etwas verschoben. Bis in die Inflationsjahre hinein hat sie auf dem von ihr gepflegten Sondergebiet der Beton- und Eisen- betonhochbauten stets ausreichende Beschäftigung durch die Neuanlagen der Industrie gehabt. Diese hat aber im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Krisis der Jahre 1924 und 1925 ihre Bautätigkeit stark gedrosselt, und die Gesellschaft hat sich daher veranlaßt gesehen, sich mehr als früher den großen Bauten zuzuwenden, die von den Behörden ausge. schrieben werden. Im. Jahre 1926 hat die Gesellschaft wieder größere Tiefbauten und in einem Falle, beim Mittellandkanal, auch reine Erdarbeiten übernommen. Wichtige Aufgaben sind zur Zeit im Straßenbau zu lösen; die Gesellschaft hat begonnen, sich mit der Herstellung von Betonstraßen zu beschäftigen, in der Hoffnung, daß sie sich in Deutschland ähnlich durch- setzen werden, wie sie es in Amerika bereits Seit einer Reihe von Jahren getan haben. 1927 Verkauf von RM 450 000.—– Vorratsaktien; Erweiterung des Maschinenparkes (RM 285 000.—). 271 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV 1928 Ausführung des Schiffshebewerk bei Niederfinow. 1929 In der Abteilung Hamburg wurde die Her- stellung von Eisenbetonpfählen in größerem Umfange aufgenommen und hierfür im Hamburger Hafen- gelände ein gut gelegenes Grundstück erworben. Um die Baustellen mit modernen Maschinen versehen zu können, wurde der Maschinenpark und das Feldbahn- gerät beträchtlich vermehrt. 1930 Fertigstellung der Sösetalsperre bei Osterode am Harz. Bau der Saidenbachtalsperre bei Lengefeld im Erzgebirge. Die Gesellschaft übernahm in A its- gemeinschaft mit zwei anderen Firmen den Bau der Okertalsperre bei Bad Lauterberg im Harz. Das Unternehmen kaufte ein am hhle-Plauer- Kanal in der Nähe von Parey a. d. Elbe gelegenes Grundstück und errichtete dort zwecks Zusammen- fassung und Instandhaltung von Großgerät einen Lagerplatz mit den dazu erforderlichen Anlagen. 1931 Der Bau der Saidenbachtalsperre bei Lenge- feld im Erzgebirge und der Okertalsperre bei Bad Lauterberg im Harz wurde programmäßig fortgesetzt. 4321 Grundbaues für das — —