Pommersche Bank Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. Februar 1923 als Pommersche Bank für Landwirtschaft und Gewerbe A.-G. mit einem Grundkapital von M 120 000 000.–. Am 21. Mai 1933 Aenderung der Firma in die jetzige. Filialen: Anklam, Cammin, Greifenberg i. P., Greifswald, Kolberg, Köslin, Neustettin, Schlawe, Stolp, Stral- sund, Swinemünde, Treptow a. R. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Bankgeschäften aller Art und damit zusammenhängenden Geschäften, insbesondere Förde- rung und Erleichterung der wirtschaftlichen Be- ziehungen in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe durch Befriedigung des kurzfristigen Kreditbedarfs. Ausgeschlossen sind Spekulationsgeschäfte für eigene Rechnung. Vorstand: Leopold Osthoff, Stettin; Paul Wittmeyer, Stettin; Aufsichtsrat: Landwirt Richard sitzender; Geh. Kommerzienrat Konsul Rudolf Müller-Rückforth, Generaldirektor der Ferd. Rückforth Nachf. A.-G., Stettin, stellv. Vorsitzender; Landwirt Gerhard von Althen, Kriwan; Ernst Bensch, Generaldirektor der Union Fabrik chem. Produkte, Stettin; Landesbauernführer Willi Bloedorn, Wustermita; Landesrat a. D. Dr. Rudolf Blume, Direktor der Pomm. Provinzial-Zuckersiederei, Stettin; Konsul Friedrich Heintze, Vorstand der Landwirt- schaftlichen Versicherungs-Ges., Greifswald von Flemming, Paatzig, Vor- 7 Aktiengescllschaft Sitz der Verwaltung: Stettin, Moltkestr. 15. (Aufsichtsrat:) Bezirksbauernführer Walter Hildach, Neuenkirchen; Willibald Lemke, Köslin; Landwirt Oekonomierat Fritz Schlote, Charlottenhof; Kreisbauernführer Walter Stark, Leiter der Haupt- abteilung III der Landesbauernschaft, Bernhagen; Landwirt Friedrich Wilhelm Teschemacher, Alt-Sellin; Dr. Gerhard Ziemer, Generallandschaftssyndikus, Vorstandsmitglied der Pommerschen Landes- genossenschaftskasse e. G. m. b. H., Stettin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Genossenschafts-Revisions- und Treuhand- Aktien-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. Abführung von mindestens 10 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); 2. Zahlung einer Dividende von 4 % an die Stamm- aktien; 3. von dem noch verbleibenden Gewinn wird eine Tantieme von 5 % an den Aufsichtsrat gewährt; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse und Filialen; Deutsche Zentralgenossenschaftskasse in Berlin; Berliner Handels-Gesellschaft in Berlin; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Institut wurde 1923 unter der Firma Pommersche Bank für Landwirtschaft und Gewerbe A.-G. gegründet. Die Gründer waren die Pommersche Landesgenossenschaftskasse zu Stettin, die Land- schaftliche Bank der Provinz Pommern in Stettin und eine Anzahl namhafter Großgrundbesitzer in Pommern. 1924 Infolge verstärkter Anforderungen seitens der Kundschaft an die Bank wurde in der außer- ordentlichen Generalversammlung vom 25. November 1924 die Erhöhung des Grundkapitals von Reichs- mark 300 000.– um RM 900 000.– auf RM 1 200 000.—– beschlossen. Erwerb von Grundstücken an den Zweigniederlassungsplätzen in Gollnow und Wollin. 1926 Uebernahme des Geldverkehrs der auf- gehobenen Geschäftsstelle der Pommerschen Landes- genossenschaftskasse in Stralsund. Zwecks Schaffung angemessener Geschäftsräume wurde in Stralsund ein Hausgrundstück erworben. 1932 Auflösung der Filialen in Gollnow und Greifenhagen. 1933 Die Generalversammlung vom 11. April 1933 beschloß die Uebernahme der Stolper Bank A.-G. in Stolp, ferner die der Neuvorpommerschen Spar- und Credit-Bank A.-G. in Stralsund. Dieselbe General- versammlung beschloß die Firmenänderung in Pommersche Bank Aktiengesellschaft, deren Kapital sich um das der übernommenen Banken von Reichs- mark 1 200 000.– um RM 1 500 000.– auf Reichsmark 2 700 000.– erhöhte. Die Aktien der übernommenen Banken wurden im Verhältnis 1:1 umgetauscht. Gleichzeitig wurden die Vorzugsaktien in Stamm- aktien umgewandelt. Aus zweckmäßigen Gründen wurden einige Filialen aufgehoben. 1934 Auf Grund freundschaftlicher Ver- einbarungen wurden die Geschäfte der alten an- gesehenen, seit mehr als 100 Jahren bestehenden Bankfirma Wm. Schlutow in Stettin und Swinemünde übernommen. Durch diesen Konzentrationsprozeß er- hält der Gedanke des Regionalbankensystems für Pommern eine außerordentliche Stärkung. Aufgabe entbehrlicher Geschäftsstellen in Binz und Putbus auf Rügen bzw. Uebertragung der Geschäfte auf be- freundete genossenschaftliche Unternehmungen. 1935 Ueberführung der Filialen in Falkenburg, Schivelbein und Wollin auf befreundete Genossen- schaften. Einziehung der Filiale Stolpmünde. 1936 Weitere Stärkung des Regionalbank- Gedankens durch Uebernahme des Geschäftes der Mecklenburgischen Depositen- und Wechselbank, Schwerin, auf Usedom und Wollin. 4325