NMansfeldscher Kupferschieferbergbau Akliengesellschaft, Eisleben Sitz der Verwaltung Gründung Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 22. März 1921 als „Mansfeldsche Kaliwerke A. 6G., deren Betriebe (6 Schachtanlagen und 2 Chlorkalium- fabriken) 1925 auf Grund eines mit der Vereinigte Kaliwerke G. m. b. H., Magdeburg, geschlossenen Pachtvertrages stillgelegt wurden. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 27. Fe- bruar 1933 übernahm die Gesellschaft die gesamten kupfererzeugenden Betriebe der Mansfeld A.-G. mit Wirkung vom 1. Januar 1933 ab. Gleichzeitig er- folgte die Umgründung der Gesellschaft mit der Firma „Mansfeldscher Kupferschieferbergbau Aktiengesellschaft“' folgendem kurz Kupfergesellschaft genannt –, die die alleinige Empfängerin der öffentlichen zu- schüsse ist. Das bisherige Vermögen der Kaliwerke A.-G. ist auf die Muttergesellschaft übertragen worden. Gegenstand des Unternehmens: 1. Bergbau jeder Art; 2. Verarbeitung und Verwertung erzeugnissen; Betrieb sonstiger industrieller Unternehmungen; Erwerb von bergbaulichen, industriellen und kommerziellen Unternehmungen jeder Art sowie die Beteiligung an solchen Unternehmungen oder deren Pachtung; 5. Verwaltung und Verwertung des der „ sonst g gehörigen oder von ihr zu erwerbenden be- weglichen und unbeweglichen Eigentums. Die Gesellschaft darf Zweigniederlassungen im In- und Auslande errichten. von Bergwerks- 98 Erzeugnisse: Rohmetalle: Rohkupfer (Guß- und Walzraffinad Marke MR A, Kathoden Marke M E K), Feinsilber, Original-Hüttenweichblei Marke „Mansfeld-, Feingold, Plafin, Palladium. Ferner: Zinkoxyd, krist. Zinkvitriol, Reinnickel- sulfat, Schwefelsäure. Pflastersteine, Fußsteigplatten, Bauschlacken und Schlackenschotter, Splitt und Sand aus Kupferhochofenschlacke, Schamottefabrikate. Eisleben. Vorstand: Direktor Walter Klingspor, Eisleben, Vorsitzender; Direktor Rudolf Berger, Eisleben, stellv. Mitglied; Direktor Dr. Otto Schmidt, Eisleben, stellv. Mitglied; Direktor Fritz Wirths, Eisleben, stellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Curt Pasel, Geh. Bergrat im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium, Berlin, Vorsitzender; Rudolf Stahl, Generaldirektor, Berlin, stellv. Vor- sitzender; Dr. Konrad Warncke, Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium, Berlin, stellv. Vorsitzender; Dr. Johannes Fischer, Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium, Berlin; Dr. Carl Goerdeler, Oberbürgermeister, Leipzig; Alfred Günther, Landesfinanzamtspräsident, Magde- burg; Carl Harter, Vorstandsmitglied der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Dr. Max Ludwig, Bergwerksdirektor a. D., Berlin- Zehlendorf; Arthur Nasse, Ministerialrat im Reichsfinanz- ministerium, Berlin; Carl Christian Richter, Ministerialrat im Preußischen Finanzministerium, Berlin; Dr. Ernst von Schoen. Generalkonsul, Vorstandsmit- glied der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig; Otto Wolff, i. Fa. Otto Wolff, Köln. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Revisions- und Treuhand-A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.– 1 Stimme. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt RM 6 Mill.; die gesamten Aktien befinden sich im Eigentum der Mansfeld A.-G. Mansfeld hat bei Grün- dung der Kupfergesellschaft auch die gesamten Metall- und sonstigen Vorräte der Kupferbetriebe eingebracht. Als Gegenwert hat die Kupfergesellschaft von Mans- feld Bankschulden in Höhe von etwa Reichsmark 5 Mill. übernommen, für die Mansfeld selbstschuld- nerische Bürgschaft leistet, solange die Aktien der Kupfergesellschaft im Besitz von Mansfeld sind. Auf die Kupfergesellschaft sind ferner die Warenforde- rungen und schulden der Kupferbetriebe per 31. Dezember 1932 übergegangen. Für die Betriebs- finanzierung sorgt die Mansfeld A.-G. gegen Er- stattung banküblicher Zinsen und bis zum Höchstmaß von RM 1.5 Mill. Während der Dauer des Ab- kommens sind die Kupferbetriebe grundsätzlich im bisherigen Umfang aufrechtzuerhalten. Mansfel d bleibt auch weiterhin an den Ergebnissen der Kupfergesellschaft insoweit interessiert, als es 272 der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV bei Ueberschreitung eines festgesetzten Selbstkosten- solls je Tonne Kupfer einen variablen Kostenbeitrag zu zahlen hat, während umgekehrt Reich und Preußen an Mansfeld eine Prämie ver güten, wenn dieser Selbstkostensatz unterschritten wird. Zum Ausgleich der Vorteile, welche für die übrigen Ab- teilungen der Mansfeld A.-G. durch die Weiterführung der Kupferbetriebe sich ergeben, zahlt Mansfeld an die Kupfergesellschaft einen jährlichen Zuschuß. Das Höchstrisiko der Mansfeld A.-G. ist auf ins- gesamt RM 500 000.— jährlich begrenzt. übernehmen Reich und Preußen die bei der Kupfer- gesellschaft entstehenden Verluste und leisten zu diesem Zweck monatliche Vorschüsse. Die end- gültige Abrechnung erfolgt am Schlusse eines jeden Geschäftsjahres auf Grund einer Prüfung durch die dem Reich nahestehende Deutsche Revisions- und Treuhand A.-G. Ferner werden von Reich und Staat Investitionszuschüsse für Zwecke der Betriebsver- besserung sowie Zuschüsse für Ausrichtungsarbeiten 4337 Im übrigen