Mansfeldscher Kupferschieferbergbau Aktiengesellschaft, Eisleben –― gegeben, die für die Jahre 1936 und 1937 auf je RM 2 Mill. jährlich festgesetzt worden sind. Für die Regelung des Verhältnisses zwischen der öffentlichen Hand und Mansfeld gilt der. Grundsatz, daß) Mansfeld nicht besser und nicht schlechter ge- stellt sein soll, als wenn die Kupferbetriebe zu Ende 1932 stillgelegt worden wären. Aus diesem Grunde wurde der Nettoschmelzwert der gesamten Betriebs- anlagen durch Sachverständige ermittelt und mit RM 6 Mill. als Kapitalbasis für die neue Gesellschaft zugrunde gelegt, die sich nachträglich durch Ein- bringung von Erzfeldern auf RM 6.1 Mill. erhöht hat. Der gleiche Betrag gilt auch als Wert der Aktien für das bis zum 30. November 1935 befristete Ankaufsrecht, das Mansfeld Reich und Preußen auf die Aktien der neuen Kupfergesellschaft einge- räumt hat. Diese Frist ist infolge Fortführung des Vertrages bis zum 30. November 1945 verlängert. Zur Abgeltung der in den früheren Subventionsverträgen festgelegten Gewinnbeteiligungen von Reich und Preußen am Gesamtunternehmen zahlt Mansfeld im Falle der Ausübung der Option einen Betrag von RM 2 Mill. wird, so zahlt Mansfeld zur Ablösung der alten Rück- zahlungsverpflichtungen RM 1.75 Mill. in fünf gleichen Jahresraten, erstmalig am 1. Juli 1933. Wenn Reich und Preußen die Aktien der Kupfer- gesellschaft nicht übernehmen, so bleiben sie nach Beendigung der Hilfsmaßnahmen für die Dauer von 15 Jahren an den etwa erzielten Gewinnen der Kupfergesellschaft mit 75 % und nach Abdeckung der Investitionszuschüsse mit 50 % beteiligt. Zum Zwecke der Untersuchung und evtl. Auf- schließung der außerhalb der Mansfelder Mulde be. Falls das Ankaufsrecht nicht ausgeübt legenen Kupferschieferfelder wurde im April 1934 die Studiengesellschaft Deutscher Kupferbergbau G. m. b. H., Eisleben, mit einem Kapital von RM 130 000.— gegründet. Eingebracht wurden von der Mansfeld A.-G. die bisher im Besitz der Gew. Stolberg befind- lichen Kupferschieferfelder sowie auch Felder der Kupfergesellschaft selbst. Zur Deckung der Unkosten erhält die Gesellschaft vom Reich Zuschüsse. Abbau- würdig befundene Kupferfelder sollen durch die Kupfergesellschaft ausgebeutet werden. Der bis zum 31. März 1936 befristete Vertrag wegen Fortführung der Hilfsmaßnahmen für den Mansfeldschen Kupferbergbau und Hlüttenbetrieb wurde um 10 Jahre verlängert. Die Bestimmungen des bisherigen Abkommens sind grundsätzlich be- stehen geblieben. Trotz des Abbaues von Flözteilen mit geringerer Metallführung hat es sich im Jahre 1935 ermöglichen lassen, die Kupfererzeugung durch gesteigerte Leistungen der einzelnen Schächte und Hütten über das vertraglich festgelegte Erzeugungs- soll zu erhöhen. Infolgedessen ist das Soll für die Jahre 1936 und 1937 auf jährlich 22 428 t Kupfer heraufgesetzt worden unter gleichzeitiger Ermäßigung des Selbstkostensatzes. In den Kupferschieferschächten konnten dank der in den letzten Jahren erheblich verstärkten Aus- richtungs- und Untersuchungsarbeiten für etwa zehn Jahre abbauwürdige Flözfelder aufgeschlossen werden. Die Studiengesellschaft Deutscher Kupferbergbau G. m. b. H. führte 1935 die im Vorjahre aufgenommenen Untersuchungsarbeiten außerhalb der Mansfelder Mulde in verstärktem Maße durch. Insbesondere kamen im Richelsdorfer Gebiet bergmännische Auf- schlußarbeiten in größerem Umfang zur Ausführung, die befriedigende Ergebnisse gebracht haben. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grund- und Bergwerksbesitz: Der der Gesellschaft gehörende Grundbesitz hat eine Größe von ca. 7 593 776 qm, wovon 1 639 259 qm bebaut sind. Außerdem gehören ihr 167 Hausgrund- stücke. Die Grubenfelder haben, einschließlich der der Studiengesellschaft überlassenen Kupferfelder, eine Größe von 557 456 815 qm. A. Kupferschieferbergbau. 1. Wolfschacht bei Volkstedt. Schachtanlagen: 1 Förderschacht. Betriebsanlagen: 2 Hauptschachtförderungen in einem Schacht mit elektrischen Fördermaschinen und mechanischem Wagenumlauf. Belegschaft: 4045 Mann am 31. Dezember 1935. 2. Vitzthumschacht bei Hübitz. Schachtanlagen: 1 Förderschacht. Betriebsanlagen: 2 Hauptschachtförderungen in einem Schacht mit elektrischen Fördermaschinen und mechanischem Wagenumlauf. Belegschaft: 2872 Mann am 31. Dezember 1935. 3. Clotildeschacht bei Eisleben. Schachtanlagen: 1 Förderschacht. Betriebsanlagen: 1 Hauptschachtförderung mit elektr. Fördermaschine. Belegschaft: 1137 Mann am 31. Dezember 1935. Bemerkung: Die sonst noch vorhandenen Schächte dienen hauptsächlich der Wasserhaltung oder Wetterführung. B. Hüttenbetrieb. 1. Rohhütten: a) Krughütte bei Eisleben. Betriebsanlagen: 3 große Wassermantelöfen, Bunkeranlage für Erz und Koks, 2 Sinterapparate und 1 Brikettpresse mit Trockenofen für Feinerz, Gebläsemaschinen, Kühl- wasserpumpen, Gasreinigungsanlage, Trocken- trommelanlage für Flugstaubschlamm, Kaminkühler usw. Anlage zur Herstellung von Pflastersteinen aus Hochofenschlacke, Schlackenbrechanlage zur Verarbeitung der Abfallschlacke auf Schotter und Fußsteigplattenfabrik. Belegschaft: 958 Mann am 31. Dezember 1935. 4338 b) Kochhütte bei Helbra. Betriebsanlagen: 9 Rund-Hochöfen, Bunkeranlage, Siebanlagen 1 Sinterapparat und 3 Brikettpressen mit Trocken. öfen für Feinerz, Gebläsemaschinen, Kühlwasser- bumpen, Gasreinigungsanlage, Kaminkühler, Greifer- anlage für Erz usw., Anlage zur Herstellung von Groß- und Kleinpflastersteinen aus Hochofen. schlacke. Belegschaft: 1112 Mann am 31. Dezember 1935.