Aktiengesellschaft Sächsische Werke anderen übertragen'. Soweit das Interessengebiet der AsW in Frage kommt, hat der Staat dieses Recht auf diese übertragen. Als weiteren Schritt auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtschaft erwarb im Jahre 1918 die ge- nannte Direktion die Aktien der Elbtalzentrale AG. in Pirna, die in Liquidation ging. Dadurch fiel sowohl das Kraftw erk Pirna als auch das Verteilungsgebiet dieser Gesellschaft im oberen Elbtal an die Landes- energieversorgung. Noch im gleichen Jahre er- weiterte der Sächsische Staat seinen Einfluß auf die Elektrizitätswirtschaft durch Erwerb der Aktienmehr- heit der Elektra AG. in Dresden und der Zwickauer Eltwerk- und Straßenbahn-AG. in Zwickau/Sa. Im Jahre 1919 dehnte der Staat seinen Interessen- kreis durch Beteiligung an der Landkraftwerke Leipzig AG. in Kulkwitz aus. Außerdem übernahm das Braunkohlenwerk Hirschfelde die Verwaltung des staatlichen Braunkohlenwerkes Beucha. Zwecks Zusammenfassung der verschiedenen ein- zelnen Betriebs-Direktionen wurde im Jahre darauf die „Direktion der staatlichen Braunkohlenwerke“ in Dresden errichtet. Die Elektrizitätslieferung nahm in rascher Ent- wicklung immer größeren Umfang an, so daß 1921 in Hirschfelde ein neues Kraftwerk in Betrieb genommen werden mußte. Als Stützpunkt für die Großüber- tragung der im Oberlausitzer Kraftwerk erzeugten Energiemengen wurde im gleichen Jahre das Haupt- umspannwerk Dresden-Süd zwischen Dresden und Pirna in Betrieb gestellt. In das Jahr 1921 fällt auch die Beteiligung an der Sächsische Elektricitäts- Lieferungs- Gesellschaft, die in Zusammenhang damit zum Wiederverkäufer des staatlichen Elekfrizitäts- unternehmens wurde. Die immer weiter nach Westen Stromlieferung aus Hirschfelde machte im Jahre 1922 die Errichtung und Inbetriebnahme eines 100 kV. Hauptumspannwerkes in Silberstraße notwendig. Gleichzeitig wurden die 110 000 V. Leitungen von einesteils dem Großkraftwerk Hirschfelde, anderen- teils dem reichseigenen Lauta-Werk und dem Haupt- umspannwerk Dresden-Süd in Betrieb genommen. Zwecks Zusammenfassung der verschiedenen staatlichen Unternehmungen wurde gegen Ende 1923 die AG. Sächsische Werke gegründet. Auf Grund eines am 14. März 1924 mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossenen Vertrages wurden von ihr die bisher von diesem betriebenen Kohle- und Elektrizitäts- unternehmungen einschließlich eines umfangreichen Grundbesitzes und das Steinkohlenwerk Zauckerode übernommen. Ferner sind die Beteiligungen des Frei- staates Sachsen an Elektrizitätsunternehmungen und der größte Teil der staatlichen Kohlenfelder in den Besitz des Unternehmens übergegangen. Unter Mitwirkung der ASwW bzw. der Elektra AG. wurde im gleichen Jahre die Kraftwerke Freital AG. in Freital in Sa. gegründet. Das Jahr 1924 brachte den Erwerb des Kraft- werkes Schandau. Das Kohlenfeld wurde durch Kauf einer kleinen Oberlausitzer Grube (Weichenhain) er- weitert. Im Jahre 1925 wurden das Berzdorf (Ostsachsen) und das Scholze in Reichenau erworben. Inzwischen nahm — zunächst nur über wieder- verkaufende Elektrizitätswerke —– die Belieferung westsächsischer und angrenzender thüringischer Ge- biete durch die ASW 1 immer größeren Umfang an. Da diese Strommengen im wesentlichen aus dem äußersten Osten Sachsens oder aus dem in der Provinz Niederschlesien gelegenen Lauta herangeholt werden Braunkohlenwerk Braunkohlenwerk 4344 mußten und die Uebertragungsanlagen die Erhöhung der durchfließenden Strommenge nicht mehr ge- statteten, wurde die Errichtung eines westsächsischen Großkraftwerkes immer mehr zur Notwendigkeit. Im Jahre 1924 wurde deshalb mit dem Bau des Groß- kraftwerkes Böhlen begonnen, das auf den seit 1921 erschlossenen ausgedefnten Braunkohlenfeldern er- richtet wurde. Im gleichen Jahre wurde eine 110 kV- Leitung zwischen diesem neuen Kraftwerk und dem Hauptumspannwerk Silberstraße errichtet. Das unmittelbare Versorgungsgebiet des staats- eigenen Elektrizitätskonzerns erfuhr im Jahre 1925 eine ganz bedeutende Erweiterung. In Ostsachsen wurde das Elektrizitätswerk Olbersdorf bei Zittau, im östlichen Erzgebirge das Elektrizitätswerk Lichten- berg bei Freiberg mit den dazugehörigen Verteilungs- gebieten erworben. Ferner kamen im gleichen Jaßre große Bezirke des westlichen Erzgebirges und des HVogtlandes durch Fusion mit der Kraftwerke West- sachsen AG. unter Uebernahme der Kraftwerke Himmelmühle, Bergen und Oelsnitz/E. zum direkten Versorgungsgebiet der AsW. Durch Gründung der Ueberlandwerk Glauchau AG. sicherte sich die Gesell- schaft die Stromlieferung für weitere Gebiete, ebenso durch Beteiligung an der Thüringischen Landeselek- trizitätsversor, rgungs-AG. „Thüringenwerke in Weimar, die zum Teil nur über ungenügende eigene Kraft- werksanlagen verfügt. Der Braunkohlenbesitz der Asw wurde durch Erwerb des BKW Berzdorf er- Weitert. Schließlich wurden im gleichen Jahre die vom Staate errichteten Wasserkraftwerke Aue, Kloster- buch und Waldenburg gepachtet und in Betrieb ge- nommen, letzteres jedoch im folgenden Jahre an die Ueberlandwerk Glauchau AG. welterverpachtet. Im Jahre 1926 konnte das neuerrichtete Groß- kraftwerk Böhlen mit einer Leistung von 40 200 kW in Betrieb gestellt und von diesem über eine 110 000 V- Leitung nach Jena die Stromlieferung an das Thüringenwerk aufgenommen werden. Im eigenen Versorgungsgebiet wurde das WKW Muldenberg im Vogtland in Betrieb genommen, dem im Jahre 1927 der Erwerb des Wasserkraftwerkes Pirk/Vogtl. und die Pachtung und Inbetriebnahme des staatlichen Wasserkraftwerkes Wurzen folgte. Zwecks Verbesserung der Belastungsverhältnisse der Großkraftwerke und Uebertragungsanlagen und zur Sicherstellung der Versorgung der Stadt Dresden und des mittelsächsischen Gebietes wurde in Ver- bindung mit der staatlichen Wasserbaudirektion und gemeinsam mit der Stadt Dresden in Niederwartha bei Dresden ein Pumpspeicherwerk mit einer Leistung von etwa 80 000 kW errichtet, in das während der Nachtstunden Wasser in ein etwa 143 m über dem Elbtal gelegenes Becken unter Ausnutzung der während der Nacht in den Großkraftwerken sonst ungenutzt zur Verfügung stehenden Leitungen ge- pumpt werden soll, um die in diesem hochgepumpfen Wasser aufgespeicherte Energie während der Tages- stunden zur Absenkung der Tagesbelastung der Elektrizitätsanlagen, insbesondere der Belastungs- spitze, sowie zur Sicherung der Stromlieferung aus- zunutzen. Dieses Werk konnte im November 1929 in Betrieb genommen werden und hat sich bisher gut bewährt. Im Jahre 1931 wurde ein kleines Wasser- kraftwerk Auerhammer in Betrieb genommen. Im Frühjahr 1933 wurde die überwiegende Mehr- heit des Grundkapitals der Bank Elektrischer Werte A.-G., Berlin, erworben, wobei im wesentlichen die Ab- sicht bestand, mit Hilfe dieses Aktienpaketes die Ver- mögenswerte, die im Gebiet des Landes Sachsen