――――――― Bayerischc Granit-Aktiengesellschaff Sitz der Verwaltung: Regensburg, Albertstraße 5. Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. November 1888 durch Zusammenschluß der Steinbrüche und Stein- metzbetriebe der ,von Normannschen Granitwerke Passau', der „Granitwerke Vilshofen“ und der „Ober- pfälzischen Granitgewerkschaft Nabburg“ mit einem Grundkapital von M. 800 000.— Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Granitbrüchen und der Handel mit Steinen. Zur Förderung ihres Zweckes kann die Gesellschaft auch Immobilien und Gewerbs- rechte erwerben, Steinbrüche pachten, sowie sich an verwandten Unternehmen beteiligen. Erzeugnisse: Großpflastersteine und Kleinpflastersteine, Rand- steine und Bordschwellen, Feldmark- und Grenzsteine, Geländer- und Stallsäulen, Werksteine für Kunst- und Hochbauten, Wasserbausteine und Rolliersteine, Straßen- und Bahnschotter. Vorstand: Direktor Ludwig Zettler, Regensburg. Aufsichtsrat: Geheimrat Adolf Wächter, Oberbürgermeister a. D. Miünchen, Vorsitzender; Fabrikbesitzer J. G. Jahreiß, Hof a. S., stellv. Vor- sitzender; (Aufsichtsrat:) Dr.-Ing. Hans Barkhausen, Regierungsbaumeister a. D., Hannover; Oberstleutnant a. D. Franz von Normann, Starnberg. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dipl.-Kfm. Dr. Alfred Voigt, München, Wirtschafts- Pprüfer. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Aktien 1 Stimme; Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds; 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 5 % an die Aktien; 3. zur Gewährung einer Tantieme von 15 % an den Aufsichtrat vom noch verbleibenden Gewinn; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Dresdner Bank, Berlin, München und Regensburg. Aufban und Entwicklung des Unternehmens. Die Generalversammlung vom 20. April 1927 be- schloß, zwecks Neuerwerbungen und zur Stärkung der Betriebsmittel das Aktienkapital um bis zu Reichs- mark 520 000.– auf bis zu RM 1 678 400.– zu er- höhen. Hiervon wurde zunächst nur die Erhöhun um RM 320 000.— durch Ausgabe von 3200 Stück vom 1. Januar 1927 ab dividendenberechtigten neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien üßer je nom. Rmk. 100.– durchgeführt. Diese 3200 Stück neue Aktien wurden der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien Filiale München zum Kurse von 127 % mit der Verpflichtung über- lassen. sie den Inhabern der alten Stammaktien derart zum Bezuge anzubieten, daß auf nom. RM 360.— alte Aktien eine neue Aktie über nom. RM 100.– zum Kurse von 132 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer be- zogen werden konnte. Das bei dieser Kapitals- erhöhung erzielte Aufgeld wurde nach Abzug der Kosten der gesetzlichen Reserve zugeführt. 1928 Die bayerische Steinindustrie litt besonders unter den ungünstigen Verhältnissen. Mit Ausnahme der Sommermonate war die Beschäftigung stockend und unzureichend. 1929 Die ungünstigen Verhältnisse in der Wege- baustoff produzierenden Steinindustrie haben sich nicht gebessert. Absatzschwierigkeiten verursachten Betriebsstockungen. 1930 Ein größerer Reparationsauftrag konnte nach langen Verhandlungen hereingenommen werden. Grundbesitz: Der Gesamtgrundbesitz der Gesellschaft an Stein- brüchen. Werksanlagen und sonstigen zur Auf- schließung geeigneten Grundstücken beträgt 3 054 500 Quadratmeter, wovon 11 700 am bebaut sind. und ver- teilt sich in Bayern auf Oberpfalz mit 1 234 000 am, auf Niederbayern mit 1 304 500 qm. 273 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV 1931 Auf Grund der katastrophalen Wirtschafts- lage sah sich die Gesellschaft gezwungen, die Werke Blauberg und Vilshofen sowie die mittleren und kleinen Werke im Bayerischen Wald zeitweise stillzu- legen. Von insgesamt 20 Brüchen sind zur Zeit 16 stillgelegt. . 1932 Die Generalversammlung vom 3. Dezember 1932 beschloßß eine Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 1 478 400.– auf Reichs- mark 590 000.–. Nach Umwandlung der Reichsmark 6400.– Vorzugsaktien in Stammaktien gelangten zu- nächst RM 3400.– eigene Aktien zur Einziehung Die verbleibenden RM 1 475 000.— Stammaktien wurden hiernach im Verhältnis 5:2 auf Reichsmark 590 000.– zusammengelegt. Der sich aus der Kapital- herabsetzung ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 977 927.37 wurde zur Deckung des Verlustes aus 1931 und zu Abschreibungen auf Anlagen und Stein- vorräte verwandt. Von der Bank für Industrie-Obligationen wurde der Gesellschaft ein Darlehen von RM 85 000.—– gewährt gegen Bestellung einer Briefhypothek. 1934 Veräußerung der stilliegenden unbrauch- baren Anlagen des Werkes Steinberg mit dem dazu- gehörigen Grundbesitze zum Preise von rund RM 15 800.—. 1935 Verkauf einzelner für den Betrieb nicht mehr benötigter Grundstücke. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Der Rest mit 516 000 qm liegt in Oberösterreich bei Schärding, nächst der bayerischen Grenze. Die bayerischen und österreichischen Grundstücke weisen einen nutzbaren Holzbestand mit 969 000 Quadratmetern auf. 4353