Maschinenfabrik Weingarten, vorm. Heinrich Schatz, Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Weingarten (Württemberg). Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. Oktober 1898 unter Uebernahme der Firma Heinrich Schatz, Weingarten, mit einem Grundkapital von M. 700 000.–. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung, Lieferung und Vertrieb von Maschinen für Eisen- und Blechbearbeitung. Die Gesellschaft ist außerdem berechtigt, ihren Wirkungskreis auch auf Herstellung, Lieferung und Vertrieb anderer Maschinen jeder Art und deren Nebenprodukte auszudehnen und überhaupt alle jene Geschäfte einzugehen, welche geeignet sind, mittelbar oder unmittelbar die Erreichung der Gesellschaftszwecke zu fördern, wie z. B. die Errichtung von Zweigniederlassungen, die Beteiligung an anderen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu den Ge- sellschaftszwecken in Beziehung steht und dergleichen. Vorstand: August Wachter, technischer Direktor, Weingarten; Herm. Knäble, kaufm. Direktor, Weingarten, Stellv. Aufsichtsrat: Adrian Möhrlin, Kaufmann, Ravensburg, V orsitzender; Bernhard Weishan, Bergrat, München, stellv. Vor- sitzender; Dr. Heinrich Bierwes, Generaldirektor der Mannes- mannröhren-Werke, Düsseldorf; Bernhard Locher, Fabrikant, Tettnang; Dr. Carl Schneider, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Stuttgart in Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 5.– Namens-Vorzugsaktien 4 Stimme, in den besonderen 3 Fällen £ Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. 5 % werden dem gesetzlichen Reservefonds 80 lange überwiesen, als dieser den zehnten Teil des Grundkapitals nicht übersteigt; von dem Ueberschuß werden diejenigen Beträge entnommen, deren Verwendung zu außerordent- lichen Abschreibungen oder zur Bildung frei- williger Rücklagen die Generalversammlung be- schließt; 3. von dem alsdann verbleibenden Reingewinn er- halten die Vorzugsaktionäre einen Gewinnanteil bis zu höchstens 8 % des auf den Nennwert ein- bezahlten Betrags mit Nachbezugsrecht; 4. soweit der Reingewinn hierzu ausreicht, erhalten darauf die Stammaktionäre einen ersten Gewinn- anteil bis zu 4 % des auf den Nennwert ein- bezahlten Betrags; sodann erhalten von 00 dem verbleibenden Rein- gewinn die von der Generalversammlung ge- wählten Mitglieder des Aufsichtsrats eine Tan- tieme von 15 % im Rahmen der gesetzlichen Zu- lässigkeit. Der Rest steht zur Verfügung der Generalversammlung, die ihn als weiteren Anteil am Reingewinn an die Stammaktionäre verteilen oder anderweitig verwenden kann. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Weingarten; Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936; Schwäbische Treuhand-A.-G., Stuttgart. Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, München, Ravensburg, Stuttgart, Ulm. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Generalversammlung vom 31. Mai 1932 be- schloß die Herabsetzung des Stammaktienkapitals durch Einziehung von 500 Stück eigener Vorrats- aktien von RM 3 Mill. auf RM 2.5 Mill. Der Buch- gewinn in Höhe von RM 228 140.30 aus der Kapital- herabsetzung wurde zur Tilgung des Verlustes und zur Bildung von Reserven verwandt. Im Jahre 1933 hat die Gesellschaft die bisher im Erbbaupacht von der Stadtgemeinde gepachteten Grundstücke (Straßendurchzüge) mit 6155 qm fest erworben und der Stadt dagegen 4460 qm andere Grundstücke im Tauschwege abgetreten. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 67 911 qm, wovon 16 769 qam bebaut sind. Dem Fabrikbetrieb dienen davon ins- Werk Weingarten. Fabrikareal: 33 148 qm, davon 14 314 qm bebaut. Anlagen: Schmiede, Schlosserei, Dreherei, Schreinerei, usw., Montagehalle; Anschluß an Großkraftwerk (0. E. W.). Elektrische Umformeranlage von insge- samt 1000 kW, Umformung von Drehstrom 15 000 gesamt 33 148 qm, während von dem verbleibenden Rest 2348 qm für Wohnungszwecke verwendet und 36 875 qm unbebaut sind. Volt auf die Gleichstrombetriebsspannung von 230 Volt. Häuser: 23 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser mit 51 Wohnungen. 4361