――――― Neißner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert) Sitz der Verwaltung: Meißen. Gründung: Die Gründung erfolgte am 18. August 1872 mit einem Grundkapital von M. 750 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb sowie Erweiterung der ihr eigentümlich gehörigen in Meißen gelegenen Ofen-, Porzellan-, Wandplatten- und Schamottewaren- Fabrik, der bereits bestehenden und etwa noch zu errichtenden Zweig- geschäfte sowie Betrieb verwandter Geschäfts- branchen. Erzeugnisse: Kachelmaterial zu Kachelöfen; Wandplatten für Fleischerläden. Badeanstalten, Sanatorien, Krankenhäuser und dergleichen; Baukeramik; Schamottewaren. Vorstand: Fabrikdirektor Max Ernst, Meißen; Fabrikdirektor Dr. Ernst Schultz, Meißen. Aufsichtsrat: Geheimer Hofrat Kommerzienrat Dr.-Ing. e. h. Louis Ernst, Dresden, Vorsitzender; Karl Walzer, Direktor der Commerz- und Privat- Bank, Dresden, stellv. Vorsitzender; Handelskammerpräsident a. D. Richard Wolf, Coß- mannsdorf; Fabrikdirektor Alfred Luzius, Meißen. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Aktiengesellschaft, Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 10.— Vorzugsaktien 1 Stimme, in den bekannten drei Fällen 9 Stimmen, jedoch im Falle des § 4 Abs. 3 des Statuts nur 8 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: a) 5 % für den Reservefonds, bis er die Höhe von 10 % des jeweiligen Grundkapitals erreicht hat; b) bis zu 10 % von dem nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und Rücklagen verbleibenden Reingewinn an den Vorstand und die Beamten der Gesellschaft je nach Maßgabe der abgeschlossenen Anstellungsverträge bzw. dem Ermessen des Aufsichtsrats; c) bis Zu 8 0% des auf die Vorzugsaktien ein- gezahlten Grundkapitals an die Vorzug gsaktionäre; d) bis zu 4 % des auf die Stammaktien eingezahlten Grundkapitals an die Stammaktionäre; e) 10 % desjenigen Reingewinns, der nach Vor- nahme sämtlicher Abschreibungen und Rücklagen sowie nach Abzug einer Dividende von 4 % des eingezahlten Aktienkapitals verbleibt, an den Aufsichtsrat; f) der hiernach verbleibende Reingewinn wird, so- fern er zur Ausschüttung an die Aktionäre gedangt, auf die Stammaktien verteilt. Zahlstellen: Commerz- und Privat-Bank A.-G., Meißen. Berlin, Dresden, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1918 Erwerb der Fabrik in Bitterfeld. 1921 Erwerb des vormals Hederschen Ofenfabrik- grundstücks in Meißen. 1922 Errichtung eines neuen Tunnelofens in Meißen. Errichtung eines neuzeitlichen Ofensystems in Bitterfeld. 1923 Erwerb sämtlicher Anteile der Porzellan- Ofen- und Wandplattenfabrik Ernst Teichert G. m. b. H., Meißen. 1924 Errichtung eines neuzeitlichen Ofensystems in Meißen. 1925 Im Dezember Kauf der modern ein- gerichteten Porzellanfabrik der Firma Stockhardt & Schmidt-Eckert. Kauf eines Geländes von etwa 10 000 qm in Zaschendorf. 1926 ist es trotz des flauen Geschäftsganges im Anfang des Jahres durch die getroffenen Rafionali- sierungsmaßnahmen gelungen, ein befriedigendes Er- gebnis zu erzielen. 1927 befriedigender Geschäftsgang. In Kacheln, Wandplatten und Porzellan sowie in der Ofen- abteilung konnte der Umsatz wesentlich gesteigert werden. 1928 hat sich das Geschäft weiter günstig ent- wickelt. Der Umsatz in Wandplatten stieg erheblich, und in Gebrauchsporzellan hob sich der Absatz. Die Werke wurden weiter ausgebaut. 1929 Die a0. Generalversammlung vom 12. Januar 1929 beschloß eine Kapitalerhößung um RII 1 500 000.— Stammaktien und RM 15 000.– Vor- zugsaktien. Von den neuen Stammaktien dienten Reichsmark 648 000.– zum Erwerbe sämtlicher Anteile der Cölln- Meißner Ofenfabrik „Saxonia“ G. m. b. H., Meißen. Ein Teilbetrag von RM 500 000.– wurde den alten Aktionären im Verhältnis 5: 1 zum Kurse von 120 % angeboten. Der Rest wurde freihändig verwertet. Die mit Verlust arbeitende Porzellanabteilung wurde stillgelegt. Das Werk soll veräußert werden; ein kleiner Weil des Grundbesitzes konnte schon ver- kauft werden. 1931 Am 1. März 1931 wurde die Wandplatten- fabrik in Bitterfeld stillgebegt. Anfang November 1931 wurde die Fabrik der Tochtergesellschaft „Meißner Wandplattenwerke Saxonia G. m. b. H.“ bis zur Besserung der Verhältnisse stillgelegt. Die ao. Generalversammlung vom 15. Dezember 1931 beschloß die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form durch Einziehung von nom. Reichs- mark 400 000 seitens der Gesellschaft zu einem Durch- schnittskurs von 57 % zurückerworbener eigener Stammaktien. Davon wurde ein Paket von nom. RM 358 400.– geschlossen übernommen, dessen Gegenwert im Laufe mehrerer Jahre bei niedriger Verzinsung abzutragen ist. Der erzielte Buchwert in Höhe von RM 168 545. 62 wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1931 vereinnahmt. Nach Uebertragung des Reservefonds von Reichs- mark 2892 071.95 und des Spezial-Reservefonds von RM 100 000.— auf Gewinn- und Verlustrechnung und nach Vornahme der . auf die An- lagewerte in Höhe von RM 134 931.22 sowie einer 4379