Wasserwerl für das nördliche westfälische Kohlenrevier zu Gelsenkirchen Sitz der Verwaltung: Gelsenkirchen, Rhein-Elbe-Straße 29. Bis 1888 in Castrop. Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. Januar 1887 mit einem Grundkapital von M 1 500 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Einheitlicher Fortbetrieb und Erweiterung der früher der Gelsenkirchener Bergwerks-Akt.-Ges. in Gemein- schaft mit der Gewerkschaft Erin sowie der früheren Aktiengesellschaft Gelsenkirchen-Schalker Gas- und Wasserwerke gehörigen Wasserwerke vom Sitz der Ge- sellschaft in Gelsenkirchen aus, sowie Vorbereitung und Ausführung von Wasserleitungs-, Entwässerungs-, Kana- lisations-Entwürfen und Anlagen für eigene und fremde Rechnung; Errichtung, Betrieb und Ausführung von Gas- und sonstigen Beleuchtungsanstalten, Errichtung und Verkauf der zur Herstellung der zu allen vorgedachten Zwecken erforderlichen Baustoffe und Einrichtungen dienenden Anstalten, Ausführung dieser Zwecke für be- stimmte Bezirke durch Bildung von örtlichen Gesell- schaften unter eigener Mitbeteiligung oder durch Errich- tung von Zweigniederlassungen; ferner Uebernahme von, sowie Beteiligung an bestehenden und neu zu errichtenden Unternehmen. Vorstand: Generaldirektor Dr. jur. Eugen Hegeler, Gelsenkirchen; Direktor Heinrich Schmick, Gelsenkirchen; Direktor Fritz Imhoff, Gelsenkirchen. Aufsichtsrat: Generaldirektor Dr.-Ing. h. c. Gustav Knepper, Essen, Vorsitzender; Generaldirektor Bergassessor Buskühl, Dortmund, stellv. Vorsitzender; Direktor Fritz Adam, Gelsenkirchen; Bankdirektor Dietrich Becker, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Essen; Oberbürgermeister Dr. Banike, Dortmund; Oberbürgermeister Böhmer, Gelsenkirchen; Fabrikbesitzer Hans Colsman, Langenberg (Rhld.); Landrat Ehrensberger, Recklinghausen; Oberbürgermeister Günnewig, Wanne-Eickel; Stadtkämmerer Hahn, Essen; Dr. jur. Karl Härle, Direktor der August-Thyssen- Hütte, Gewerkschaft Mülheim-Ruhr; (Aufsichtsrat:) Generaldirektor Bergrat Hollender, Recklinghausen; Geh. Kommerzienrat Dr.-Ing. h. c. Emil Kirdorf, Streit- hof bei Mülheim-Ruhr-Speldorf; Bürgermeister Kloeber, Unna; Landrat Klosterkemper, Unna; Bergwerksdirektor Dr.-Ing. h. c. Carl Knupe, Bochum- Linden; Oberbürgermeister Niemeyer, Recklinghausen; Friedrich Wilhelm Schulze - Buxloh, Bergassessor, Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Gelsenkirchen; Generaldirektor Dr.-Ing. h. c. Ernst Tengelmann, Essen; Staatsrat Dr. jur. h. c. Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr; Generaldirektor Oberbergrat Otto von Velsen, Berlin; Kommerzienrat August von Waldthausen, Düsseldorf, Gewerke Eugen von Waldthausen, Essen; Generaldirektor W. Zangen, Düsseldorf. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. F. Gasters, Wirtschaftsprüfer, Mülheim/ Ruhr. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Gtimmrecht): je nom. RM 500.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 0% an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapital); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Auf- sichtsrat vom noch verbleibenden Gewinn; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt. Zahlstellen: Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Essen, Gelsenkirchen, Köln; August Thyssen-Bank A.-G., Berlin. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die am 28. Januar 1887 in Castrop gegründete Ge- sellschaft baute bei Witten-Ruhr ein Wasserwerk. Am 1. Juli 1887 übernahm sie die Gelsenkirchen-Schalker Gas- und Wasserwerke, welche ein Pumpwerk bei Steele- Ruhr besaßen. Am 1. Juli 1906 wurde das Wasserwerk der Stadt Unna angekauft, dessen Pumpwerk bei Langschede Ruhr liegt. Die große Entfernung der nördlichen Zechen von der Ruhr gab Veranlassung, bei Haltern am Einfluß der Stever in die Lippe ein Wasserwerk zu erbauen, das am 1. Juli 1908 in Betrieb genommen wurde. Die Anlagen an der Ruhr wurden vermehrt um ein neues Pumpwerk in Horst, das im Juli 1910 in Betrieb genommen wurde, sowie um eine Wasserkraftanlage in Fröndenberg, die im Mai 1914 die Wasserförderung aufnahm. 1919 Erwerb des Gutes „Haus Grunland-'' in der Gemeinde Orsoy am Rhein. Am 7. Dezember 1926 ist der Gesellschaft das Recht verliehen worden, bei Haltern in der Stever, einem Nebenfluß der Lippe, eine Talsperre für einen Inhalt von 9.4 Millionen cbm zu bauen. Durch die Talsperre kann das dortige Wasserwerk die jährliche Leistung bis auf 80 Millionen cbm ausbauen. Die erforderlichen Grundstücke befinden sich im Besitz der Gesellschaft. Die Gesellschaft hat die Talsperre 1930 in Betrieb genommen. Das der Gesellschaft gehörende Wasserwerk Emden, Tergast bei Emden, ist am 1. Januar 1927 von der Stadt Emden übernommen worden. 1928 Die Brunnen- und Filteranlagen haben Zu- gänge erfahren. Die Wasserabgabe erfuhr eine weitere Steigerung. 4391