Bunfpapierfabrik Aktiengesellschaft, Aschaffenburg Sitz der Verwaltung: Aschaffenburg, Goldbacher Straße 4. Gründung: Die Gründung der Aktiengesellschaft erfolgte am 1. Februar 1859 unter Uebernahme der seit 1850 be- stehenden Buntpapier- und Leimfabrik Franz Dessauer als Akt.-Ges. für Buntpapier- und Leimfabrikation mit einem Grundkapital von fl. 1 050 000.– süddeutscher Währung. Am 31. August 1920 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der bestehenden Buntpapierfabrik und hier- mit zusammenhängender Fabrikationszweige jeder Art, Beteiligung an solchen und ähnlichen Unternehmungen im In- und Ausland. Erzeugnisse: Buntpapiere, Chromopapiere, einbrennbare ziehbilder für Porzellan, Glas, Emaille. Ab- Vorstand: Direktor Alexander Herlein, Aschaffenburg. Aufsichtsrat: Fritz Schmuck, sitzender; Freiherr Moritzwon Bethmann, Generalkonsul, Bankier, i. Fa. Gebr. Bethmann, Frankfurt a. M., stellv. Vorsitzender; Dr. Kurt Albert, Fabrikbesitzer, Düsseldorf; Kommenrzienrat Franz Dessauer, Aufsichtsratsmitglied der Papierfabrik Fockendorf A. G., Weinheim; Kurt Flamme, Geheimer Oberfinanzrat, Oberfinanz- direktor der Bayerischen Staatsbank, München. Fabrikbesitzer, Pforzheim, I. Vor- Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Fritz Matheus, öff. bestellter Wirtschaftsprüfer, Hanau. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): nom. RM 100.– eine Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. werden zunächst mindestens fünf vom Hundert des Reingewinnes der gesetzlichen Rücklage zu- geführt, bis diese zehn vom Hundert des Grund- Kapitals erreicht, bzw. wieder erreicht hat; 2. sodann ist den Aktionären aus dem Reingewinn vier vom Hundert Gewinnanteil auf das ein- gezahlte Aktienkapital zu entrichten; 83 hiernach erhalten von dem übrigen Reingewinn der Aufsichtsrat den gemäß 8 10 festgesetzten Gewinnanteil, über dessen Verteilung er unter sich beschließt, sowie der Vorstand und die Beamten die ihnen vertragsmäßig zugesicherten Vergütungen; 4. der dann noch verbleibende Ueberschuß zur Verfügung der Generalversammlung. steht Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Aschaffenburg; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Bayerische Staatsbank, Aschaffenburg, München; Bayerische Vereinsbank, Aschaffenburg, München; Gebr. Bethmann, Frankfurt a. M.; S. Bleichröder, Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft entstand am 1. Februar 1859 unter Uebernahme der seit 1850 bestehenden Buntpapier- und Leimfabrik Franz Dessauer als Aktien-Gesell- schaft für Buntpapier- ud Leimfabrikation. 1899 wurde die Herstellung einbrennbarer Abzieh- bilder für Porzellan, Glas, Emaille und von Buntdrucken aufgenommen, dagegen die Leimfabrikation eingestellt, da sich diese als nicht mehr rentabel erwies. Im Jahre 1908 erfolgte der Ankauf der am gleichen Ort domizilierenden, seit 1810 bestehenden Bunt- und Chromopapierfabrik von Alois Dessauer. Nicht nur durch die Angliederung dieses Werkes, des zweiten also der Gesellschaft in Aschaffenburg, sondern auch durch Neu- bauten hat das Unternehmen eine ständige Vergrößerung seines Besitzes herbeigeführt. Die Aenderung der Firma in die jetzige erfolgte mit Wirkung ab 31. August 1920. 1926 Ausbau der Anlagen (RM 280 000.—). 1927–1936 Iangriffnahme weiterer technischer Verbesserungen. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 90 180 qm, wovon ca. 46 840 qm bebaut sind. I. Werk Aschaffenburg, Goldbacher Straße. Größe: 42 130 qm, bebaut 24 240 qm. Kraftanlagen: Kesselanlage mit 940 qm Heixfläche und Dampfmaschinen mit 500 PS. 2. Werk Aschaffenburg-Auhof. Größe: 48 050 qm, bebaut 22 600 qm. Kraftanlagen: Kesselanlagen mit 300 qm Heizfläche und Dampfmaschinen mit 210 Ps. Anlagen: Spezialeinrichtungen für Chromopapier- Erzeugung. Gesamtanlagen: Die Grundfläche beider Fabriken ist mit 20 Fabri- kationsgebäuden und einer entsprechenden Anzahl von Lager-, Werkstätten-, Krafterzeugungshallen und W ohngeb äuden bebaut. 4429