Rheinische Chamofte- und Dinas-Werke Sitz der Verwaltung: Mehlem a. Rh. (bis 1900 Eschweiler b. Aachen, bis 1921 Köln a. Rh.). Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. August 1895 mit Wirkung ab 1. Januar 1895 mit einem Grundkapital von M 2 200 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von feuerfesten Erzeug- nissen aller Art sowie Beschaffung und Vertrieb aller einschlägigen Rohstoffe, insbesondere auch Erwerb, Pachtung und Ausbeutung einschlägiger Rohstoffvor- kommen aller Art, ferner Herstellung und Vertrieb von Ziegelsteinen. Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen er- richten, andere Unternehmungen ins Leben rufen, sich an bestehenden beteiligen oder solche erwerben. Vorstand: Direktor Bruno Fecht, Godesberg; Direktor Johannes Dietze, Mehlem. Aufsichtsrat: Julius Grauenhorst, Vorstandsmitglied der Klöckner- Werke A.-G., Rauxel, Vorsitzender; Ernst van Bürck, Vorstandsmitglied der Klöckner- Werke A.-G., Rauxel, stellv. Vorsitzender; Heinrich Birve, Hagen-Haspe; Rechtsanwalt Dr. jur. Heinrich Giesbert, Vorstands- mitglied der Klöckner Eisen A.-G., Duisburg; Richard Manger, Hamburg. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Wirtschaftsprüfer Reinold Specht, Dortmund. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember Generalversammlung (Stimmrecht): nom. RM 1000.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer Dividende von 4 % an die Aktionäre; 3. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen in den Grenzen der Anträge des Aufsichtsrates; 4. zur Zahlung einer etwaigen Tantieme an den Aufsichtsrat; . Verteilung des Ueberschusses nach Beschluß der Generalversammlung. Öt Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Mehlem; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Bonn, Godesberg a. Rh., Köln. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft entstand durch Fusion der Werke Ottweiler Chamotte- und Tonwarenfabriken vorm. Louis Jochum und Bendorfer A.-G. für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert & Co., der Fabrik und Grubenbetriebe von Heinr. Ott & Co. in Mehlem sowie durch Ueber- nahme sämtlicher Anteile der Firmen Lütgen-Borgmann G. m. b. H. in Eschweiler und der Westerwälder Chamotte- werke G. m. b. H. in Siershahn. Letztere beiden Gesell- schaften sind 1900 formell in Liquidation getreten. Im Jahre 1907 erwarb die Gesellschaft die bisher gepachtete Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen in Lothringen. Die Generalversammlung vom 30. Juni 1917 beschloß den Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannesdorf, Muffendorf und Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Köln gehörigen und für dieses bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betriebenen Anwesens, bestehend aus 32 351 qm großen Grundstücken mit darauf stehenden Fabrikgebäuden und Fabrikeinrichtungen sowie aus 104 446 qm umfassendem Grundbesitz. Im Jahre 1919 wurde das sequestrierte Werk Hagendingen in Lothringen an eine französische Firma verkauft. 1928 Anfang des Jahres wurden eine Fabrik feuerfester Steine in Schwelm- Linderhausen sowie weitere Quarzitgerechtsamen erworben. Auf dem Werk Mehlem wurden die Brennöfen erneuert. 1929 Das schon früher stillgelegte Werk Esch- weiler wurde verkauft. Im Westerwald sicherte sich die Gesellschaft weitere Quarzitvorkommen. Die Schlußentschädigung für das Lothringer Werk Hagendingen ist eingegangen. 1935 Das Werk Ottweiler, das seit 1922 ver- bachtet war, ging am 1. April 1935 mit der Rück- gliederung des Saargebietes wieder in die Verwaltung der Gesellschaft über. Infolge unwirtschaftlichen = . . Arbeitens wurde das Werk mit Genehmigung des Treuhänders stillgelegt. Im Werk Bendorf wurde die Herstellung von Magnesit- und Chrommagnesitsteinen aufgenommen. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz per 31. Dezember 1935: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von rd. 1 340 711 qm, wovon rd. 226 200 qm = bebaut sind. 4453