―――――――― Kommunalcs Elektrizitätswerk Mark Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Hagen d. W., Hochstraße 73. Gründung: 2. Mai 1906 mit einem Grundkapital von Mark 4 800 000.– Gegenstand des Unternehmens: Gewerbsmäßige Ausnutzung der elektrischen Arbeit, insbesondere durch Errichtung und Betrieb von Ueberlandkraftwerken, und Erzeugung, Einkauf und Vertrieb elektrischer Arbeit sowie Erwerb von Grundstücken für die Zwecke der Gesellschaft. Vorstand: Direktor Dr.-Ing. Hermann Piepenstock, Hagen M.; Direktor Otto Schmidt, Hagen i. W. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Heinrich Vetter, Hagen, Vor- Sitzender; Oberbürgermeister Dr. Damrau, Eserlohn, stellv. Vorsitzender; Landrat Dr. Karl Bubner, Altena i. W,.; Direktor Hermann Clostermann, Hagen; (Aufsichtsrat:) Fabrikant Julius Dahmen, Iserlohn i. W.; Prokurist Theodor Drost, Hagen; Fabrikant Walter Forkert, Mühlenrahmede; Beigeordneter Rechtsanwalt Max Klingenheben, Lüdenscheid; Direktor K o h1, Hagen; Landesrat Dr. Kühl, Münster; Dipl.-Kaufmann Peter Lenzen, Hohenlimburg; Fabrikant Richard Motte, Hag en; Direktor Dr. Hermann Müller „Gerlin; Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Röm er „Hagen Landgerichtsrat Dr. Schlockermann, Hagen; Landmesser Max Schnevoigt, Plettenberg; Bürgermeister Robert Vierkötter, Altena i. W.; Bürgermeister Watermann, Halver; Kaufmann Heinrich Weber, Hagen-Eilpe; Bürgermeister Dr. Otto W einer , Schwerte; Fabrikdirektor Wilhelm Weishau Pe. Hagen; ferner der ÖOberbürgermeister der Stadt le Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. Willibald Dorow, Berlin, Wirtschaftsprüfer. Aufbau und Entwiceklung des Unternehmens. Sofort nach der Gründung am 2. Mai 1906 wurde mit dem Bau des ersten Kraftwerkes in Herdecke be- gonnen, das bereits Anfang Mai 1908 in Betrieb gehen konnte. Ende 1908 betrug der Gesamtanschlußwert bereits 6745 kW. Nach wollständiger Fertigstellung des Kractwerkes wurde dem Ausbau des netzes größere Aufmerksamkeit gewidmet. 1909, zweiten Betriebsjahr, stieg die Zahl der von 875 auf 1905 mit einem Anschlußwert von 14 500 kW, die Stromerzeugung auf 13.22 Mill. kWh. Die steigende Zunahme des Strombedarfs in dem sich ständig Vergrößernden Absatzgebiet führte im Früh- jahr 1911 zum Bau eines zweiten Kraftwerkes an der Lenne in Elverlingsen zwischen Altena und Werdohl, das am 3. August 1912 mit 20 000 kW in Betrieb ging und nach vier Monaten durch Aufstellung eines dritten Maschinensatzes von 20 000 kW voll ausgebaut wurde. Das Kraftwerk Herdecke verfügte nach einem Umbau, dessen Fertigstellung im Frühjahr 1915 erfolgte, über eine Leistung von 25 000 kW. Unterdessen waren die Anschlüsse an die beiden bestehenden Kraftwerke stetig gewachsen (August 1914 betrug der gesamte Anschlußwert 56 245 k W). Versorgt wunden 225 Städte, Gemeinden, Ort- und Bauernschaften. Ende 1914, am Ende des ersten Ent- wicklungsabschnittes, bestand das inzwischen mit großem Eifer ausgedehnte und verbesserte Leitungs- netz aus 341.7 km Hauptkabel für 10 000 Volt, 168.5 km Verteilungskabel für 3000 Volt, 82.5 km Niederspannungskabel, 260.9 Km Freileitungen, 191.3 km Fernsprechkabel. 1919 und 1920 blieb der Stromverbrauch wesent- lich gegenüber 1918 zurück, so daß eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Anlagen micht notwendig war. Als 1921 der Stromverbrauch wieder stieg, wurde in Herdecke ein neuer Maschinensatz von 12 500 KW aufgestellt und Januar 1922 in Betrieb genommen, nachdem auch eine neue Hochspannungsschaltanlage aufgestellt war. Vom 29. Mai 1923 bis 4. Dezember 1923 mußte der Betrieb des Kraftwerkes Herdecke eingestellt werden, da durch die Besetzung des Ruhr- gebietes die Kohlenzufuhr unterbunden wurde. 1926 war das Kraftwerk Elverlingsen durch Aufstellung eines weiteren Maschinensatzes mit 12 500 kW vofl ausgebaut. Nachdem das Elektrizitätswerk Mark bereits 1912 die Aktien der „Lenne-Elektrizitäts- und Industrie- werke A.-G.“' erworben hatte, wurden die Unter- nehmen 1921 verschmolzen. Die Lenne A.-G. brachte ein: das Dampfkraftwerk Siesel (neben einer Wasser- kraft) und das Wasserkraftwerk Oestersperre. Im Jahre 1922 erwarb die Gesellschaft das Ab- baurecht für das im Eigentum des preußischen Staates befindliche Feld „Auguste“,; mit der Förde- rung konnte bereits Ende 1923 begonnen werden. Die stetig steigende Zahl der Stromabnehmer und die Zunahme des Anschlußwertes führte auch zur ― ständigen Vergrößerung des Leitungsnetzes (s. An- gaben unter „Statistik*). Um für 1926 im Anschluß an das bestehende Kraftwere Herdecke ein Hochdruckdampfkraftwerk mit zwei Dampfturbinensätzen errichtet. Die größere Wirtschaftlichkeit der kesselanlage gab Veranlassung, einer Vorschaltturbine und einer Hochdruck- Reduzieranlage die Verwendung von Hochdruckdampf auch in zwei * die Grundbelastung des Werkes eine billige Stromerzeugungsmöglichkeit zu haben, wurde durch Beschaffung Niederdruckturbinen des Herdecker Kraftwerks zu er? möglichen. 4457