Adler-Kaliwerke Aktiengesellschaff Sitz der Verwaltung: Oberröblingen am See. Gründung: Die Gründung erfolgte am 14. Juni 1905 mit einem Grundkapital von M 3 250 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Gewinnung und Verwertung von Bergbau- produkten in roher und bearbeiteter Form, ins- besondere Gewinnung und Verwertung von Kali- salzen; Erwerb, Veräußerung, Pachtung und Aus- beutung von Bergwerken sowie von Hilfswerken und Anlagen, welche zur Förderung und Erreichung des oben angegebenen Zweckes dienen, und Beteiligung an anderen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb mit den vorgedachten Zwecken in Verbindung steht; Errichtung und Betrieb von Fabriken und sonstigen Anlagen zur Erreichung des gedachten Zweckes so- wie Erwerb und Veräußerung von Grundeigentum. Vorstand: Adolf Soa, Oberröblingen am See; Richard Popendiker, Aschersleben. Aufsichtsrat: Generaldirektor Rudolf Stahl, Berlin, Vorsitzender; Generaldirektor Bergrat Walter Köhler, Salzdetfurth; Direktor Heinrich Mentzel, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin WS. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500.– Stammaktien 2 Stimmen. je nom. RM 92.– bzw. RM 56.—– Vorzugsaktien 3 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reserve- fonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugsaktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % von dem hiernach verbleibenden Ueberschuß an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Oberröblingen; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1905 Kauf eines durch acht Salzmutungen ge- sicherten Geländes bei Oberröblingen am See von rund 14 preußischen Maximalfeldern = 30 646 000 am von der Firma Wulkow & Cornelsen, Hamburg. 1906 Beginn der Abteufung des Schachtes am 11. Juni. 1908 Die Salzlager wurden im August bei 422 m Teufe erreicht, wenige Monate später (Dezember) konnte das Kalilager bei einer Teufe von 575 m und bei 8 m Mächtigkeit angefahren werden. 1909 Versandbeginn von Rohsalzen. Beitritt zum Deutschen Kalisyndikat G. m. b. H., Berlin. Ab- stoßung der östlichen Hälfte des Besitzes von ins- gesamt 4 preußischen Maximalfeldern. 1910 Beginn der vollen Quotenförderung, bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Salze in einer fremden Fabrik mitverarbeitet. 1922 Wiederinbetriebnahme und der Kieseritwäsche. 1925 In der Generalversammlung vom 18. De- zember wurde die Stillegung des Werkes bis ultimo 1953 beschlossen, die im Geschäftsbericht u. a. wie folgt begründet wird: Nach den bergpolizeilichen Vorschriften war für den Adler-Kali-Schacht ein zweiter fahrbarer Ausgang zu schaffen, wofür der Schacht der Gew. Oberröblingen vorgesehen war. Die Möglichkeit, diesen Schacht, der durch einen starken Sole-Einbruch zum Erliegen kam, niederzubringen, scheiterte nicht nur an der Höhe der dafür noch auf- zuwendenden Kosten, sondern vor allen Dingen der Sulfatstation daran, daß die Gewerkschaft keine Gewähr für das sichere Gelingen der Schachtniederbringung besaß. Unter solchen Umständen beschloßß die Gew. Ober- röblingen, den Schacht stillzulegen. Die Adler-Kali- werke mußten aus dieser Stillegung die notwendigen Folgerungen ziehen, weil ihnen der zweite fahrbare Ausgang fehlte, und weil es der Gesellschaft nicht möglich war, mehrere Millionen Mark zu opfern, ohne die Gewißheit zu erhalten, daß damit der zweite fahr- bare Ausgang geschaffen wurde. In der gleichen Versammlung wurde beschlossen, die Kaliquote auf den Aschersleben-Konzern zu übertragen in der Form der Beteiligung am Absatz des Syndikates und gegen eine Quotenentschädigung von 25 %. Schiedsgericht vorgesehen. 2 1926 Der Betrieb wurde im Juni nach Genehmi- gung seitens der Kaliprüfstelle eingestellt. 1928 Beendigung der Stillegungsarbeiten. Die Tagesanlagen einschl. Endlaugenleitung wurden auf Abbruch verkauft. 5 1929 Niederlegung der letzten Gebäudeteile der früheren Anlage und Verkauf der restlichen Grund- stücke und Wohngebäude. Die Gesellschaft verkaufte ihre Beteiligung an der Siedlungsges. Mansfeld an die Mitteldeutsche stätten A.-G. Die vier Gesellschaften (Adler-Kaliwerke Bergwerksges. Hope G. m. b. H. einschl. Gew. Kaliwerke Adolfs Glück A.-G. und die Gew. röblingen) bilden zusammen den Adler-Kali-Konzern, der einer Verwaltung untersteht. 4489