Leonische Drahtwerke Aktiengesellschaff Sitz der Verwaltung: Nürnberg, Emilienstraße 5. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. April 1917 mit einem Grundkapital von M 3 500 000.– unter der Firma Leonische Werke Roth-Nürnberg Aktiengesell- schaft. Am 6. Oktober 1931 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Waren aus Metall allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen; Fabrikation von echten und unechten Gold- und Silberdrähten sowie Gespinsten, feinen Kupferdrähten für elektrische Zwecke; Beteiligung an anderen Unternehmungen. Erzeugnisse: Echte und unechte Gold- und Silberdrähte sowie Gespinste (Leonische Waren), Kupfer-, Aluminium- Tombak-, Messing- und Zinkdrähte, Lackdrähte, um- sponnene Drähte, Gummiaderleitungen. Vorstand: Direktor Ernst Thoma, Nürnberg; Direktor Wilhelm Nützel, Nürnberg; Stellvertreter: Dr. Emil Seiler, Roth; Dr. Edwin Beckh, Nürnberg; Dipl.-Ing. Georg Thoma, Nürnberg. Aufsichtsrat: Hofrat Dr. jur. Hans Theodor Soergel, Freilassing, Vorsitzender; Prof. Dr. ing. e. h. Otto Krell, Berlin, stellv. Vor- sitzender; Frau Geh. Kommerzienrat Minna Freifrau von Stieber, Roth; Fabrikdirektor August Zink, Roth. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Schwäbische Treuhand-A.-G., Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 31. März 1931 April/März; Zwischengeschäftsjahr vom 1. April bis 31. Dezember 1931). Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds, bis 10 % des Aktienkapitals; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Vergütung von 10 % des Reingewinns, der nach Vornahme sämtlicher Ab- schreibungen und Rücklagen sowie nach Abzug von 4 % Gewinnanteil für die Aktionäre ver- bleibt, an den Aufsichtsrat; 5. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nürnberg: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, Nürn- berg, Bayerische Staatsbank, Nürnberg; Bayerische Vereinsbank, Nürnberg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Nürnberg. Aufbau und Entwiceklung des Unternehmens. Die Gründung erfolgte am 23. April 1917 mit Wirkung ab 1. April 1917 unter Uebernahme der seit über einem Jahrhundert bestehenden Firmen: Joh. Phil. Stieber, Roth; Joh. Balth. Stieber & Sohn G. m. b. H., Nürnberg; Vereinigte Leonische Fabriken, Nürnberg; letztere her- vorgegangen aus den Firmen: Georg Adam Beckh, Nürn- berg; E. Kuhn's Drahtfabrik, Nürnberg, mit einem Grund- kapital von M 3 500 000.—. 1926 Rationalisierung der Fabrikation durch Zu- sammenlegung des Betriebes Schweinau mit den Be- trieben Roth und Mühlhof. Es wurde hierdurch eine Steigerung der Leistungsfähigkeit erreicht, welche sich um so nötiger erwies, als die Schwierigkeiten für den Export der Erzeugnisse infolgeZoll-Abwehrmaßfnahmen der in Betracht kommenden Länder immer mehr zunahmen. 1929 Erwerb der Fabrikationseinrichtungen der „Amaé'' Drahtaktiengesellschaft. Berlin-Spandau. Aufnahme der Fabrikation von Gummiader- leitungen für Stark- und Schwachstrom. 1930/31 Infolge Rückgang des Absatzes der Fabrikate der Gesellschaft und stark verminderten Umsatzes schlug die Gesellschaft eine Ermäßigung des Aktienkapitals von RM 6 Mill. auf RM 3 Mill. vor, die in der Generalversammlung vom 6. Oktober 1931 beschlossen wurde. Der freiwerdende Betrag wurde zur Deckung der Unterbilanz, Vornahme von Abschrei- bung und Bildung von Reserven verwandt. Die gleiche Generalversammlung beschloß ferner die Ver- legung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr und Aenderung der Firma in „Leonische Drahtwerke Aktiengesellschaft“' mit dem Sitz in Nürnberg. 1932 Die Generalversammlung vom 21. Juni 1932 beschloß im Zusammenhang mit der am 6. Oktober 1931 beschlossenen Kapitalherabsetzung eine andere Verteilung des daraus entstandenen Buchgewinnes durch Vornahme von Abschreibung auf Maschinen und Diamantenkonto und entsprechende Aenderung der Bilanzen per 31. 3. 1928, 1929, 1930 und 1931. Um auf dem Weltmarkt besonders den franzö- sischen Erzeugnissen (Lyon) gegenüber wettbewerbsfähig zu bleiben, muß die Gesellschaft ihr Hauptaugenmerk darauf richten, eine Verbilligung ihrer Waren zu erreichen. Die feinen Metalldrähte finden nicht nur zur Ver- zierung von Kleidungs- und Uniformstücken Verwendung, auch die Elektrizitätsindustrie benötigt sie in großen Mengen. 4525