H. Fuchs Waggon-Fabrik A.-G. Sitz in Heidelberg-Rohrbach, Heinrich-Fuchs-Straße. Gegründet: 22./7. 1899 unter Uebernahme der seit 1862 bestehenden Firma H. Fuchs; eingetragen 31./10. 1899. – Uebernahmepreis der Firma H. Fuchs 1 208 832 M. Zweck: Herstellung und Vertrieb aller Arten von Eisenbahn-, Kleinbahn- und Straßenbahnwagen sowie von zu diesem Geschäftszweige gehörenden Wagen. Die Ges. kann andere Unternehmungen, deren Gegenstand zu den Zwecken der Ges. in Beziehung steht, erwerben oder sich an ihnen beteiligen. Erzeugnisse: Eisenbahnwagen jeder Art, wie Personen- und Straßenbahnwagen, Salonwagen, Güter- wagen, Spezialwagen für Großindustrie, wie Kessel-, Topf- und Kühlwagen, Bier- und Weintransportwagen, Wagen mit hoher Tragfähigkeit für Spezialtransporte, Umbau und Reparaturen. vorstand: Dr. Heinrich Fuchs, Dipl.-Ing. Her- mann Schatz. Aufsichtsrat: Vors.: Komm.-Rat Paul Charlier, Köln-Mülheim; Stellv.: Dr. Alfred Haniel, Gut Bruch- hausen bei Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Werner Köttgen (Gen.-Direktor der Vereinigte Westdeutsche Waggon- fabriken A.-G.), Köln-Deutz, Delegierter; Bank-Dir. Heinr. Klöckers (Deutsche Bank und Disconto-Ges.), Mannheim; Oberbürgermeister Dr. Neinhaus, Heidel- berg; Geh. Reg.-Rat Dr. Wilhelm Sartorius, Wiesbaden. Entwicklung: Die bei der Gründung über- nommene Fabrik in Heidelberg ist Anfang Mai 1902 in einen Neubau nach Rohrbach bei Heidelberg verlegt, woselbst für diesen Zweck ein größeres Terrain er- worben wurde. 1921/22 große Verluste bei der Ausführung von Staatsbahnaufträgen, die zu festen Preisen übernom- men worden waren. – 1924/25 aus dem Reserve-Fonds gedeckter Verlust von 326 433 RM. — 1925/26 hatte die schlechte Geschäftslage der Waggon-Industrie einen Verlust von 1 896 992 RM zur Folge, zu dessen Deckung außer der Heranziehung des R.-F. das A.-K. zus. gelegt werden mußte, woraus sich ein Buchgewinn von 2 540 000 RM ergab. – Anfang 1929 geriet die Ges. in Zahlungsschwierigkeiten (G.-V. v. 25./2. 1929 Mittlg. nach § 240 HGB.). Am 4./4. 1929 wurde über das Ver- mögen der Ges. das Vergleichsverfahren zur Abwen- dung des Konkurses eröffnet. Es erfolgte eine Sanie- rung der Ges. unter Interessenahme der Gebr. Schön- dorff A.-G., Düsseldorf. –— 1930 folgte unter Lösung dieser Verbindung Anschluß an die Ver. Westd. Wag- gonfabriken A.-G., Köln, die Lastzugabteil. wurde auf- gelöst. Die Ges. beteiligte sich an der Finanzierung des 100 Mill.-Kredits der Reichsbahn nach Maßgabe der Quote, wodurch sie einen dementsprechenden Anteil aus diesem Auftrage erhielt. Grundbesitz: ca. 200 000 qm, davon ca. 65 000 qm bebaut. Anlagen: Die Fabrik besitzt neben umfangreichen Holz- u. Eisenbearbeitungswerkstätten ein eigenes Säge- werk sowie eine große Schmiede nebst Preßwerk, die sie in die Lage versetzen, sämtl. Beschlagteile im eig. Werk herzustellen. Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgruppe Stahl- und Eisenbau; Fachgruppe Eisenbahnwagenbau; Deutsche Wagenbau-Vereinigung, Berlin. Kapital: 2 000 000 RM in 1823 Akt. zu 1000 RM u. 1770 Akt zu 100 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 1 500 000 M, erhöht bis 1923 auf 166 000 000 M in 150 000 St.-Akt., 5000 Vorz.-Akt. A u, 11 000 Vorz.- Akt. B zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstellung des A.-K. von 166 000 000 M auf 4 060 000 RM in 75 000 St.-Akt. zu 50 RM, 3000 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A zu 20 RM u. 5000 Vorz.-Akt. Lit. B zu 50 RM. Die von der Verwalt. beantragte Umwandl. der Vorz.-Akt. Lit. B in St.-Aßt.. wurde abgelehnt. In der G.-V. v. 21./12. 1925 wurde be- schlossen, den Nennbetrag der umgestellten St.-Akt. u. Vorz.-Akt. Lit. B von 50 RM auf 100 RM abzuändern. Die G.-V. v. 21./12. 1926 beschloß, das St.-Akt.-Kapital von 8 750 000 RM auf 1 250 000 RM (3: 1) u. das Vorz.- Akt.-Kapital Lit. A von 60 000 RM auf 20 000 RM (3: 1) herabzusetzen, während das Vorz.-Akt.-Kapital der Vorz.- Akt. Lit. B in Höhe von 250 000 RM infolge des Wider- spruchs der Besitzer der Vorz.-Akt. Lit. B unverändert blieb. – Lt. G.-V. v. 6./5. 1929 nochmal. Sanierung der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. um 1 343 000 RM (Zus.- leg. der St.-Akt. u. Vorz.-Akt. A 10: 1, Vorz.-Akt. B 5 : 1) u. nachfolg. Wiedererhöh. auf 2 000 000 RM durch Ausg. von 1823 Akt. zu 1000 RM, div.-ber. ab 1./7. 1929, angeb. den alten Aktion. derart. daß auf je nom. 2000 RM zus. gel. alte Aktien nom. 3000 RM neue Aktien zu 110 % bezogen werden konnten. Lt. gleicher G.-V. Umwandl. der bisher. Vorz.-Akt. A u. B in St.-Aktien. Das A.-K. beträgt danach jetzt 2 000 000 RM. Großaktionäre: Vereinigte Westdeutsche Wag- gonfabriken A.-G., Köln-Deutz (98 %). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Etwaige Abschreib., 5 % z. R.-F., Sonderrückl., Gewinnanteil an Vorst., 4 % Div., 7% % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. nach G.-V.-B. Bilanz 30./6. 1935: Sa. 3 676 149 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 867 207): Grundst. 393 800, Gebäude 1 083 400, Beamtenwohnhäuser 95 000, Masch. 295 000, Gleisanlage 1, Werkz. u. Geräte 1, Kraftfahrzeuge 1, Feuerwehrgeräte 1, Mobiliar 1, Schablonen 1, Modelle u. Gesenke 1; Beteilig. 2; Umlaufsvermögen (1 494 589);: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 177 880, halbfert. Erzeug- nisse 169 232, Wertp. 3992, Forder. a. Grund v. Waren- liefer. u. Leist. 234 815, Forder. an Konzernges. 869 010, sonst. Forder. 35 036, Kasse, Reichsbank, Postsch. 4620, Rechnungsabgrenz. 157 272, Verlust 157 079, (Bürgsch. 10 140). – Passiva: A.-K. 2 000 000, gesetzl. R.-F. 80 000, Delkredere 2970, sonst. Rückstell. 105 157, Verbindlich- keiten (1 431 907): Hyp. 1 118 164, Verbindlichk. auf Grund von Warenliefer. u. Leist. 95 554, sonstige Ver- bindlichkeiten 42 512, Bankschulden 175 676, Rechnungs- abgrenzung 56 114, (Bürgschaften 10 140). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 1 505 924 NM. Soll: Verlustvortrag 93 939, Löhne und Gehälter 967 016, soz. Abgaben 82 047, Abschreib. auf Anlagen 88 647, andere Abschreib. 1801, Zinsen 67 193, Steuern 44 621, übrige Aufwend. 160 657. – Haben: Ertrag gemäß § 2610c HGfB 1 275 177, ao. Erträge 73 667, Ver- lust 157 079. Angestellte und Arbeiter 1936: 600. Kurs ult. 1933–1935: 30, –, 30 %. Freiver- kehr Frankfurt a. M. – Amtliche Notiz in Berlin am 16./5. 1927 und in Frankfurt a. M. am 15./6. 1927 ein- gestellt. 0 1927/2 8–1934/35: 0, 0, 5, 0, 0, 0 7 0. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln, Düsseldorf, Mann- heim, Heidelberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Bankverbindungen: Reichsbank, Deutsche Bank und Disconto-Ges., Fil. Heidelberg, Postscheck- konto Karlsruhe 9062. Letzte o. G.-V.: 5./6. 1936. Dortmunder Gas-Werk Aktiengesellschaft. Sitz in Dortmund, Auf dem Berge 34. Gegründet: 28./9. 1857 Firma bis 14./12. 1933: Dortmunder Akt.-Ges. für Gasbeleuchtung. Zweck: Handel mit Gas- und Gasverwendungs- epparaten, Ausführung von Installationen, Vermietung von Wohnungen. Die Ges. entrichtet an die Stadt jähr- lich eine Abgabe von 10 % des Erlöses aus dem Gas- verkauf. 4530 vorstand: Dr. jur. Eduard Cremer, Dipl.-Ing. Gottfried Flach. Aufsichtsrat: 1. Vors.: Oberbürgermeister Dr. Willi Banike; 2. Vors.: Stadtkämmerer Dr. Dr. Pagen- kopf, Stadtrat Albert Korthaus, Ratsherr Paul Weg- mann, Ratsherr Josef Christgen, Berginspektor Wilhelm Fandreyer, sämtlich in Dortmund. Entwiceklung: 1929 Pachtung der Gaswerke