Düsseldorfer Eisenhüttengesellschaft Sitz der Verwaltung: Ratingen; bis 18. Dezember 1913 in Düsseldorf. Gründung: Die Gründung erfolgte am 27. Februar 1890 unter Uebernahme des der Firma Flender, Schlüter & Voll- rath gehörigen Puddel- und Walzwerkes in Düsseldorf und der der Firma H. A. Flender in Düsseldorf ge- hörigen Nieten-, Schrauben- und Mutternfabrik nebst Hammerwerk in Düsseldorf mit einem Grundkapital von M 1 200 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Anlage und Betrieb von Fabriken zur Herstellung von Eisen-, Stahl- und anderen Metallwaren. Erwerb, Pachtung sowie Veräußerung von Anlagen, welche zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienen. Einrichtung von Zweigniederlassungen und Be- teiligung an anderen industriellen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu dem Zwecke der Gesell- schaft in Beziehung steht, im In- und Auslande. Erwerb und Verkauf von Grundstücken. Bau, Verkauf und Vermietung von Gebäuden auf dem Terrain der Aktiengesellschaft. Erzeugnisse: Schrauben und Nieten, Schienennägel, Klemm- platten, Federringe, Muttern und Muffen. Vorstand: Hansjörg Sendler, Düsseldorf; Heinrich Warth, Köln (aus dem Aufsichtsrat delegiert). Aufsichtsrat: Wilhelm von Dresky, Billenhagen, (Mecklbg.), Vorsitzender; Rudolf Siedersleben, Köln, stellv. Vorsitzender; Richard Edel, Bankier, Köln; Carl Joerger, Bankier, Berlin; Post Sanitz (Aufsi chtsrat:) Ernst Nell, Bankdirektor, Düsseldorf; Erich Tgahrt, Generaldirektor, Neunkirchen (Saar), Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Revisions- und Treuhand-Aktiengesellschaft, Berlin WS. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (früher Juli/Juni); Zwischengeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1934. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 700.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen und Vornahme besonderer Abschreibungen (durch Generalversammlungsbeschluß); 3. zur Gewährung der dem Vorstande vertraglich zustehenden Tantiemen; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; von dem verbleibenden Rest abzüglich etwaigen Vortrags für das neue Geschäftsjahr erhält der Aufsichtsrat eine Tantieme von 10 %; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag steht zur Verfügung der Generalversammlung. Ö=t Zahlstelle: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Düsseldorf. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde am 27. Februar 1890 unter Uebernahme des der Firma Flender, Schlüter & Voll- rath gehörigen Puddel- und Walzwerkes in Düssel- dorf und der der Firma H. A. Flender in Düsseldorf gehörigen Nieten-, Schrauben- und Mutternfabrik nebst Hammerwerk in Düsseldorf gegründet. 1910 wurde zur Ergänzung der Schraubenfabrik in Ratingen die Schraubenfabrik Buhl & Dellmann in Hilden für M 180 000.– erworben, im Februar 1917 jedoch wieder abgestoßen. Durch Fusionsvertrag vom 8. April 1925 über- nahm die Gesellschaft laut Generalversammlungs- beschluß vom 16. April 1925 die Hildener Schrauben- und Metallwerke A.-G. in Hilden als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation. Der festgestellte Ueber- nahmepreis von RM 560 000.– wurde, da er sich als zu hoch erwiesen hatte, nach nochmaligen Verhand- lungen auf RM 160 000.–— reduziert. Dement- sprechend ist auch das Aktienkapital um den frei- gewordenen Betrag herabgesetzt worden. Im Juli 1928 erwarb die Gesellschaft die Schraubenfabrik Schröder in Volmarstein käuflich sowie die diesem Unternehmen zustehende Quoten- beteiligung beim Schraubenverband. 285 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV 1928/29 Nachdem das Werk Hilden seit einigen Jahren stilliegt und auch das Werk Volmarstein völlig stillgelegt wurde, ist die gesamte Produktion nunmehr in Ratingen konzentriert. 1932/33 In den Monaten Juli bis einschl. Oktober 1932 lag das Werk fast ganz still. Zur Bereinigung der Bilanz per 30. Juni 1933 beschloß die General- versammlung vom 28. November 1933 eine Kapital- herabsetzung in erleichterter Form von RM 2.2 Mill. auf RM 1.54 Mill. durch Umstempelung der Aktien Der sich hieraus ergebende im Verhältnis 10:7. Buchgewinn in Höhe von RM 660 000.–— wurde für Deckung des Verlustes, Sonderabschreibungen und Uebertrag auf den gesetzlichen Reservefonds ver- wendet. 1933/34 Verkauf des Werkes Volmarstein. verlegt. 8 Durchführung umfangreicher Instandsetzungs- arbeiten und Bau einer neuzeitlichen Bade- und Waschanlage mit Aufenthaltsräumen für die Gefolg- schaft. kaufsbemühungen ohne Ergebnis blieben. 4545 Laut Beschluß der Generalversammlung vom 19. Dezember 1934 wurde das Geschäftsjahr auf das Kalenderjaht 1935 Abbruch der Zweigfabrik in Hilden, da Ver-