Solenhofer Akfien-Verein, Solnhofen Sitz der Verwaltung: Altendorf (Mittelfranken). Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. Januar 1857 mit einem Grundkapital von fl. 1 500 000.– süddeutscher Währung. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der im Besitz der Gesellschaft bereits befindlichen, der etwa noch ferner zu erwerbenden sowie auch gemuteter Steinbrüche und der Verkauf der hieraus gewonnenen Erzeugnisse, Betrieb sonstiger industrieller Unternehmungen, Führung von Handelsgesellschaften aller Art; Uebernahme von Beteiligungen an gewerb- lichen Unternehmungen jeder Art. Erzeugnisse: Lithographiesteine, blau und gelb, Bodenplatten, Wandverkleidungsplatten, Malztennenplatten, Schalt- platten für elektrische Zwecke, Schrifttafeln, Gerber- platten usw. Vorstand: Generaldirektor Alphons L. Zehntner, München; Direktor Hans Köhler, Nürnberg. Aufsichtsrat: Robert Renz, Rittmeister a. D., Berlin, Vorsitzender; Eberhard Freihert von Gemmingen-ornberg, Bab- stadt. stellv. Vorsitzender; Dr. jur. Helmuth Hahn, Notar, Arnstorf, Nied.-Bayern; Kommerzienrat Carl Daeschler, Pappenheim. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Hanns v. Breunig, München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 100.— Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 %; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. Zahlstelle: Dresdner Bank, München. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft, die bereits im Jahre 1857 errichtet wurde, erwarb im Jahre 1914 im Wege der Zwangs- versteigerung die Anlagen und Maschinen der Solnhofer Lithographiesteinbrüche G. m. b. H. Unter den Aus- wirkungen des Krieges hatte die Gesellschaft besonders schwer zu leiden, da der Export nach dem Auslande, dem Hauptabsatzgebiet der Gesellschaft, wie abge- schnitten war. Nach Beendigung des Krieges nahm das Unternehmen jedoch wieder einen merklichen Auf- schwung. Die im Besitz der Gesellschaft befindlichen Steinbrüche sichern bei normalen Verhältnissen auf Jahre hinaus eine angemessene Rentabilität. Die außerordentliche Generalversammlung vom 7. Januar 1930 genehmigte die am 10. Dezember 1929 abgeschlossenen Fusionsverträge mit den Firmen Fischer & Kluge in Pappenheim und L. M. Hiemer in Solnhofen. Zur Durchführung der Verträge ge- nehmigte die gleiche Generalversammlung eine Kapitalserhöhung um RM 290 000.– auf Reichsmark 1 890 000.–. Von den neuen Aktien erhielt die Firma Fischer & Kluge nom. RM 240 000.— Aktien und RM 52 000.– in bar, die Firma L. M. Hiemer nom. RM 50 000.– Aktien und RM 18 000.– in bar. Die neuen Aktien waren ab 1. September 1929 dividenden- berechtigt. Ferner wurde beschlossen, das Kapital um weitere RM 110 000.– auf insgesamt RM 2 Mill. unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechtes zu erhöhen. (Diese Erhöhung wurde nicht durchgeführt.) Im Januar 1931 verlegte die Gesellschaft ihr kaufmännisches Büro von München auf den Maxberg bei Solnhofen. 1932 Die Generalversammlung vom 25. Juni 1932 beschloß eine Zusammenlegung des Aktien- kapitals im Verhältnis 5: 2 von RM 1.89 Mill. um RM 1 134 000.– auf RM 756 000.–. Der sich aus der Kapitalzusammenlegung zuzüglich der Reserven er- gebende Buchgewinn in Höhe von RM 1 228 275.95 wurde zur Deckung von Verlusten, außerordentlichen Abschreibungen und zu einer Rückstellung verwendet. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Verlegung des Sitzes der Verwaltung von München nach Maxberg, Gemeinde Altendorf. 1933 wurde die Gesellschaft von einem Schaden- feuer betroffen. In dem Betriebe Langenaltheim Haardt brannte eine 45 m lange Arbeitshalle mit Maschinen nieder. Der Brandschaden war zum größten Teil durch Versicherung gedeckt. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 3 347 610 qm, wovon 38 515 qm bebaut sind, 1 593 900 qm landwirtschaftlich genutzt werden und 914 800 qm Waldbestand tragen. –— Außerdem sind nur zum Zwecke der Ausbeute oder sonstigen Verwendung insgesamt 132 292 qm ohne Grundstückseigentumsrecht erworben worden. 4557 –