Elektrizifäfswerk Schlesien Aktien-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Gründung Die a erfolgte am 18. November 1909 mit einem Grundkapital von M 4 000 000.– Gegenstand des Unternehmens: Gewerbsmäßige Erzeugung und Ausnutzung elek- trischen Stromes in jeder Art, insbesondere zur Beleuchtung und Kraftübertragung, sowie Betrieb aller zur Erreichung der Gesellschaftszwecke dienenden und damit verknüpften Geschäfte. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Verfolgung ihrer Zwecke Grundstücke, Anlagen und Einrichtungen aller Art und gleichartige Unternehmungen, welche geeignet sind, die Gesellschaftsziele zu fördern, zu erwerben und sich an solchen zu beteiligen. Vorstand: Ingenieur Franz Meinel, Waldenburg (Schles.); Diplom-Ingenieur Waldemar Rienäcker, Breslau. Aufsichtsrat: Rittergutsbesitzer Ernst von Wallenberg Pachaly, Thiergarten, Kreis Wohlau, Vorsitzender; Direktor Dr.-Ing. Wilhelm Lühr, Berlin, stellv. Vor- sitzender; Bankdirektor Dr. jur. Walther Blancke, Breslau; Geh. Baurat Erich Block, Berlin; Bankdirektor Ernst Dittmann, Breslau; Bankier Dr. jur. Eduard von Eichborn, Breslau; Landrat Dr. Ernst Hubert Gallasch, Breslau; Bankier Dr. Ernst Heinrich Heimann, Breslau; Landrat Dr. Walter Hübner, Reichenbach i. gebirge; Bankdirektor Fritz Klein, Breslau; Direktor i. R. Max Kühnert, Breslau; Direktor Erich Loewe, Berlin; Bankdirektor Walter May, Breslau; Direktor Dr.-Ing. e. h., Dipl.-Ing. Berlin; Kreisbauernführer Josef Neumann, Niehmen b. Ohlau, Kr. Ohlau; Dr.-Ing. e. h. Oskar Oliven, Zürich; Generaldirektor a. D. Walther von Pohl, Waldenburg in Schlesien; Oberbürgermeister Dr. Ludwig Schneider, Waldenburg; Eulen- August Menge, Direktor Dr. jur. Breslau, Albrechtsstraße 22/23. 2 (Aufsichtsrat:) Direktor i. R. Georg Stein, Breslau; Erster Landesrat und Landeskämmerer Kuno von Stutterheim, Breslau; Hans Wendel, Berlin; Direktor Dr.-Ing. e. h. Richard Wolfes, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Schlesische Treuhand- und Vermögens-Verwaltungs- Aktien-Gesellschaft, Breslau. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme; je nom. RM 10.— Vorzugsaktien 6 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien mit Nachzahlungsanspruch; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 8 4. zur Gewährung einer Tantieme von 8 % an den Auf- sichtsrat (feste Vergütung: insgesamt RM 20 000.– jährlich); 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteil t, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Breslau; E. Heimann, Breslau; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Breslau, Köln; Commerz- und Privat- Bank, Breslau; Dresdner Bank, Berlin, Breslau; Eichborn & Co., Breslau; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; S. Bleichröder, Berlin. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Elektrizitätswerk Schlesien Aktien-Gesellschaft ist gegründet im Jahre 1909; rege Bautätigkeit setzte sofort ein. Die Gesellschaft ist eine der wichtigsten Unterge- sellschaften der Gesfürel. Sie versorgt einen Teil Nieder- schlesiens mit elektrischem Strom. 1. Januar 1911 Beginn der regelrechten Stromlieferung. 1912 Verbindung der beiden Kraftwerke Kraftborn (früher Tschechnitz) und Mölke durch eine 40 000-Volt- Leitung. Ende 1912 Belieferung von 11 Städten, 164 Ge- meinden und 21 Genossenschaften. 1919–1929 Ausbau des Versorgungsgebietes durch den Anschluß von rund 490 Genossenschaften und einer Anzahl industrieller Unternehmungen; die Anzahl der eigenen Ortsnetze erhöhte sich in dieser Zeit auf 340. 1922 Verbindung mit der Niederschlesischen Elektri- zitäts- und Keinbahn-A.-G., Waldenburg. 1923 Umfangreiche Erweiterungs- und Neubauten fertiggestellt. 1926 Erhöhung der Kapazität des Werkes Kraftborn 287 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV auf 65 000 kW und damit aller 3 Kraftwerke auf über 127 000 kW. Ankauf sämtlicher Kuxe der Gew. Wenzeslausgrube in Mölke für RM 7 200 000.–; Auf- nahme einer Anleihe im Betrage von $ 4 000 000.– (6½ %) mit 20 jähriger Laufzeit. 1927 Abschluß eines Stromlieferungsvertrages mit der Elektrowerke A.-G., Berlin, wodurch über eine 100 000 Volt-Fernleitung eine Verbindung zwischen dem Mitteldeutschen Braunkohlenrevier und dem Niederschlesischen Steinkohlenrevier geschaffen wird. Errichtung einer Freiluftstation in Kraftborn mit einer Leistung von rund 40 000 kW für spannung von 44 000 Volt auf 100 000 Volt. 1928 Beteiligung an der Gründung der Ostkraft- werke A.-G. in Kosel O.-S. 1930 wurden in den Kraftwerken Waldenburg und Mölke zwei Turbinen von je 14 000 kW Leistung aufgestellt. Mit dem Anschluß weiterer industrieller Groß- abnehmer hat 1930 eine für die Gesellschaft bedeut- same Entwicklung eingesetzt. 4577 Iyveggehn7 ―― 10 Berlin W88, Friedrichstrebe 162/170 die Um-