Zeigt, Coblonia Kölnische Feuer- und Kölnische Unfall-Versicherungs-Aktiengesellschaft Zahlstellen bzw. Bankverbindungen: Gesellschaftskasse in Köln; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft in Berlin, Aachen, Frankfurt a. M. und Köln; A. Levy, Köln; Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln; J. H. Stein, Köln; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Commerz- und Privat- Bank A.-G., Filiale Aachen, Aachen; Dresdner Bank in Köln, Aachen und Saar- brücken. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Colonia entstand durch Fusion der 1839 durch großzügige Kölner Handels- und Finanzkreise als erste Versicherungsgesellschaft Kölns ins Leben ge- rufenen Kölnischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia mit der von dieser 1880 gegründeten Kölni- schen Unfall-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft. Die Fusion im Jahre 1919 war ein Produkt der Zeit. Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts brachte die Entwicklung des Versicherungswesens es mit sich, daß jede Gesellschaft nur wenigen Versicherungs- zweigen sich zuwandte. Nach und nach ging aber das Bestreben der deutschen Versicherungsgesellschaften dahin, immer neue Versicherungszweige in ihren Geschäftsbetrieb aufzunehmen, um dadurch ihre Organisation viel kräftiger und besser auszunützen, die Geschäftsunkosten zu vermindern und durch die breitere Grundlage einen größeren Ausgleich der Risiken herbeizuführen. Auch die beiden in Frage stehenden Gesellschaften, die in den von ihnen bis da- hin betriebenen Branchen zu den ersten und an- gesehensten Unternehmungen gehörten, konnten sich der Erkenntnis nicht verschließen, daß eine Erweite- rung ihrer Versicherungsgebiete im Interesse ihrer Aktionäre eine dringende Notwendigkeit sei. An- gesichts dieser Sachlage mußte bei beiden Gesell- schaften der Gedanke der Fusionierung entstehen; denn die Fusion überhob nicht nur jede der beiden Gesellschaften der Aufgabe, ein Geschäft in neuen Branchen aufzubauen, was erfahrungsgemäß immer Jahre dauert und große Kosten und Verluste mit sich bringt, sondern sie beseitigte auch den neuen Wett- bewerb, der andernfalls entstehen mußte und gerade bei diesen beiden Gesellschaften, die vielfach gemein- same Organe besaßen und sich in ihrem Kundenkreis begegneten, sich scharf fühlbar gemacht haben würde. Während die Fusion so einerseits gewissen Nachteilen vorbeugte, die ohne weiteres entstanden wären, wenn die Fusion nicht erfolgt wäre, so gewährte sie anderer- seits ganz bedeutende, bei einer derartigen Vereini- gung auf der Hand liegende Vorteile. Nach der Durchführung der Fusion im Jahre 1919 machten sich die Folgen des Krieges, der schon hemmend die Entwicklung der deutschen Versiche- rungsgesellschaften gedrückt hatte, in immer stärker werdendem Maße geltend. Mit der erfolgten Stabilisie- rung der Mark hat sich jedoch immer treffender ge- daß der Gedanke des Zusammenschlusses gerade dieser beiden Gesellschaften wohl berechtigt war. Eine neue Gesellschaft war geschaffen worden Adurch die Zusammenschweißung zweier großer Gesell- 3 schaften mit nach innen und außen getrennten Orga- nisationen. Diese wurden von Männern geleitet, welche die von ihnen betriebenen Versicherungszweige dank vieljähriger, fruchtbringender Tätigkeit von Grund auf nach allen Richtungen kannten. Die einzelnen Glieder der Innen- und Außenorganisationen 4584 waren gleichfalls in ihren Spezialbranchen durch. gebildet und erfahren, so daß ihnen durch die Fusion das Wirken in ihren Hauptzweigen erhalten blieb und außerdem die Möglichkeit gegeben wurde, durch die neuen Beziehungen in den bisher nicht betriebenen Versicherungszweigen unter fachkundiger Leitung ihr Arbeitsfeld bei freudiger und tatkräftiger Alrbeit immer fruchtbringender zu gestalten. Im Jahre 1921 kam es zum Abschluß eines I. G.-Vertrages mit der Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft in Aachen und der „Vaterländischen'' und „Rhenania“' Vereinigte Ver- sicherungs-Gesellschaften in Elberfeld unter gegen. seitiger Kapitalbeteiligung. Der Vertrag mit der letztgenannten Gesellschaft wurde 1929 aufgehoben. Die in der Schweiz, in Luxemburg, Holland und in der Türkei betriebenen Geschäfte wurden 1923 aufgegeben und verkauft. Die Gesellschaft übernahm ab 1. Mai 1930 die Organisation und den Versicherungsbestand der Brandenburger Allgemeinen Versicherungs-Gesell- schaft, Berlin, im Feuer-, Einbruchdiebstahl-, Unfall- Haftpflicht- und Autokasko-Geschäft. Im November 1930 schloß die Colonia einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der „National' Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Stettin unter gegenseitigem Aktienaustausch. Da sich die Vorratsaktien der Colonia (über 25 %) im Porte- feuille der Tochtergesellschaft, der Rückversiche- rungs-A.-G. Colonia, befanden, sind auch dieser die Austauschaktien der „National'' zugeflossen. Gemeinsam mit der ihr durch Interessengemein- schaft verbundenen Aachener und Münchener Feuer- Versicherungs-Gesellschaft in Aachen übernahm die Colonia 1931 die Aktienmehrheiten der Nordstern und Vaterländische Allgemeine Versicherungs-A.-G., Berlin, und der Nordstern Lebensversicherungsbank A.-G., Berlin. Zusammen mit der „National'' All- gemeine Versicherungs-A.-G. in Stettin wurde die Sanierung der Kölnischen Rückversicherungs-Gesell. schaft in die Wege geleitet und im Januar 1933 durch- geführt. Das Geschäftsgebiet des direkten Geschäfts um- faßt das Deutsche Reich und den Freistaat Danzig. Auf dem Wege der Mit- und Rückversicherung er- streckt es sich jedoch, allerdings nur im bescheidenen Umfange, fast über die ganze Erde. Die Colonia betreibt die Feuerversicherung nebst Mietverlust-Versicherung, Unfall- und Haftpflicht- Versicherung aller Art, Kraftfahrzeug-Versicherung, Luftfahrzeug-Versicherung, Einbruchdiebstahl- und Beraubungs-Versicherung, Versicherung gegen Sturm- schäden, Versicherung gegen Wasserleitungsschäden,