Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W 8, Hinter der katholischen Kirche 1. Gegründet: 15./3. 1923; eingetr. 17./4. 1923. Firma bis 31./7. 1931: Berliner Makler-Verein, Akt.-Ges. Zweck: Hereinnahme und Ausleihung von Geldern gegen Pfänder und andere Sicherheiten sowie Aus- stellung, Annahme, Erwerb u. Begebung von Wechseln u. die Abwickl. der sich daraus ergebenden Geschäfte. Vorstand: Eugen Hamburger (Vorst. der Liqui- dationskasse A.-G.), Wilhelm Lother (Vorst.-Mitgl. der Bank des Berliner Kassen-Vereins). Aufsichtsrat: Vors.: Otto Kuhn (i. Fa. Otto Markiewicz), Stellv:: Bankdirektor Dr. Joachim Kessler (Deutsche Bank und Disconto-Ges.), Abteilungs- direktor Wilhelm Radecke (Reichs-Kredit-Ges. A.-G.), stellv. Bankdir. Richard Glaser (Comm.- u. Privat-Bk.), Bankier Paul Hamel (pers. haft. Ges. i. Fa. Sponholz & Co. [Lvorm. Herz] Kommanditges.), Prokurist Alfred Kurzmeyer (i. Fa. Mendelssohn & Co.), Bankier Karl Papenberg (pers. haft. Ges. i. Fa. Karl Papenberg Bankkomm.-Ges.), Bankier Louis Wirth (i. Fa. Gebr. George), Albrecht Graf v. Bernstorff (1 FPa Wassermann), Bankdir. Karl Winter (Dresdner Bank), Berlin. Bilanzprüfer für 1936: Dt. Revisions- u. Treuhand-A.-G., Berlin Entwickijung: Die Aktien befanden sich bis Mitte 1931 je zur Hälfte im Besitz der Vereinigung von Berliner Banken u. Bankiers (Stempelvereinigung) und der Interessengemeinschaft der Berliner Privat- bankfirmen (Gruppe A der B. B. W.). Im Juli 1931 äußerte die Interessengemeinschaft der Berliner Privat- bankfirmen (Gruppe A der B. B. W.) den Wunsch, eine Lombardstelle zu schaffen, die Mitgl. der Inter- essengemeinschaft der Berliner Privatbankfirmen und der Maklergemeinschaft die Möglichkeit geben sollte, gegen Hinterlegung von Wertpapieren Lombardgeld zu erhalten. Die kreditnehmenden Firmen sollten hier- durch insbes. in die Lage versetzt werden, den Geld- abzügen ihrer Kundschaft zu entsprechen. Auf Grund dieser Anregung wurde am 31./7. 1931 eine außerordentl G.-V. der Berliner Makler-Verein Aktiengesellschaft einberufen, auf welcher das mit 50 % eingezahlte A.-K. von 6000 RM nach erfolgter Vollzahl. auf 1 000 000 RM erhöht wurde. Gleichzeitig wurde die bisherige Firma in „Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft“ geän- dert. Mit der techn. Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse Aktiengesellschaft wurde zu- nächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins später die Liquidationskasse A.-G. betraut. Bis zur ao. G.-V. am 31. Juli 1931, nach welcher die Berliner Lombard- kasse Aktiengesellschaft ihre Tätigkeit aufnahm, wurden von der früheren Berliner Makler-Verein Aktiengesellschaft Geschäfte irgendwelcher Art nicht abgeschlossen, so daß sich bis dahin die Tätigkeit des Vorst. auf die Verwaltung des vorhandenen Besitzes beschränkte. Vom Aug. 1931 ab stellte die Ges. dem Berliner Platz Lombardkredite zur Verfügung. Im April 1932 hat die Berliner Lombardkasse Aktienge- sellschaft mit verschiedenen Geldgebern Abmachungen getroffen, die sie in den Stand setzen, über aus. reichende Barmittel zu verfügen. Sie konnte somit von Anfang April 1932 ab auf die Wechselunterlage ver- zichten und hat sich lediglich vorbehalten, in den Fällen, in denen die Geldgeber die Darlehen zurück- ziehen, die Ausstellung von Wechseln zu Geldbeschaf. fungszwecken zu fordern. Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgr. Pri- vates Bankgewerbe-Centralverband des Dt. Bank- u. Bankiergewerbes. Kapital: 1 000 000 RM in 60 Akt. zu 100 RM und 994 Akt. zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 1 200 000 M in 1200 Akt. zu 1000 M, übern. von den Gründern zu 100 %. Umstell. auf 6000 RM (Verh. 200: 1) lt. G.-V. v. 29./8. 1924 in 60 Aktien zu 100 RM. Lt. G.-V. v. 31./7. 1931 Erhöh. um 994 000 RM in 994 Akt. zu 1000 RM; ausgegeben zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. –— Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Bilanz 31./12. 1935; Sa. 4 838 645 RM. Aktiva: Barreserve: Guthaben auf Reichsbank-Giro-Konto 100, Schatzwechsel u. unverzinsliche Schatzanweisungen des Reiches und der Länder 684 (davon 684 RM Steuergut- scheine), kurzfällige Forder. unzweifelhafter Bo) und Liquidität gegen Kreditinstitute 940 (täglich fällig [Nostroguthabenl), Forder. aus Report- u. Lombard- geschäften gegen börsengängige Wertpapiere 4 835 700, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 1220. —– Passiva: Gläubiger: im Inland aufgenommene Gelder u. Kredite (Nostro-Verpflicht.) 3 707 000; A.-K. 1 000 000, gesetzl. Res. 20 000, sonstige Res. 50 000, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 21 215, Gewinn (Vortrag 9473 — Gewinn 1935: 30 956) 40 430 (davon ges. R.-F. 2000, Div. 30 000, Vortrag 8430). In den Passiven sind enthalten: a) Gesamtverpflicht. nach § 11 Abs. 1 des Reichsgesetzes über das Kredit- wesen 3 707 000 RM; b) Gesamtverpflicht. nach § 16 des Reichsgesetzes über das Kreditwesen 3 707 000 RM. Gesamtes haftendes Eigenkapital nach § 11 Abs. 2 des Reichsgesetzes über das Kreditwesen 1 020 000 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 121 576 RM. Soll: Verschiedene Aufwend. 69 100, Steuern 12 045, Ueberschuß 40 430. – Haben: Vortrag aus 1934: 9473, Zinsen 112 084, verschiedene Einnahmen 18. Dividenden 1927–1935: 0, 0, 0, 0, 0, 4, % Letzte o. G.-V.: 19./6. 1936. Tuchfabriken A. Paasche, Aktiengesellschaft. Sitz in Burg (Bez. Magdeburg). Gegründet: 29./7. 1921; eingetragen 20./10. 1921. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Tuchen und verwandten Artikeln und die Beteiligung an gleich- artigen Unternehmungen, insbesondere Fortführung der bisher unter der Firma A. Paasche, Burg, betriebenen Tuchfabrik. Vorstand: Johannes Hanssen. Aufsichtsrat: Ed. L'homme, Colmar; Alfred Ourbak, O. Scheibe. Kapital: 100 000 RM in 100 Aktien zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 1 200 000 M, übernommen von den Gründern zu 100 %. Sodann erhöht 1922 um 6 800 000 M in Aktien zu 1000 M. Umstell. lt. G.-V. v. 25./11. 1926 von 8 000 000 M auf 500 000 RM in 500 Aktien zu 1000 RM. Zur Beseit. der Unterbilanz (Verlust ult. 1929 378 322 Reichsmark) beschloß die G.-V. v. 12./11. 1930 Herabsetz. des A.-K. von 500 000 RM auf 100 000 RM durch Zu- Soammenlegung 5:1. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. 4602 Bilanz 31./12. 1935: Sa. 717 238 RM. Aktiva: Anlagevermögen (170 599): flüss. Mittel 109 493, Außen- stände 157 133, Warenbestände 280 011. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 10 000, Hyp. 6245, Verbindlichk. a. Gr. von Warenliefer. 28 578, Verbindlichk. gegenüb. Konzernges. 342 379, Delkr. 60 000, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 55 696, Gewinn (Vortrag a. 1934: 32 359 £ Gewinn 1935: 81 979) 114 339. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 1 050 748 RM. Soll: Löhne u. Gehälter 414 742, soziale Abgaben 29 908, Abschreib. a. Anlagewerte 63 692, Zinsen 25 522, Besitzsteuern 29 532, sonstige Steuern 49 227, sonstige Aufwendungen 323 782, Gewinnvortrag 1934: 32 359, Gewinn 1935: 81 979. – Haben: Gewinnvortrag 1934: 32 359, Verkaufserlös 1 018 388. Dlvidenden 1928–1935: 0, 0, 0, 0, 0, 0, %―― Zahlstelle: Ges.-Kasse. ―――f=