Bayernwerk Aktiengesellschaft, München Werke mit eigenen Wärmekraftanlagen abgegeben, deren Energieerzeugung dann in dem jeweils verein- barten Ausmaße eingeschränkt wird. Außerdem nimmt das Bayernwerk noch den Ueberschußstrom aus den Wasserkraftwerken seiner Abnehmer in dem jeweils möglichen Umfange auf. In Störungsfällen findet über die im Umspannwerk Aschaffenburg vorhandene Kuppelstelle zwischen den 110 000-Voltnetzen des Bayernwerks, der Preußische Elektrizitäts-AG. und der Rheinisch- Westfälisches Elektrizitätswerk AG. gegenseitige Aushilfe statt mit Leistungen bis zu 55 000 kW. Eine ähnliche Aushilfe in Störungsfällen erfolgt auch zwischen Bayernwerk und Badenwerk über das 110 000-Voltnetz der Württ. Landes-Elek- trizitäts-Ad. Durch diese Verbundwirtschaft wird eine möglichst vollkommene Ausnützung der zu- sammengeschlossenen Kraftwerke, sowie ein hoher Grad von Betriebssicherheit erreicht und an Maschinenreserven gespart. Die Stromlieferungsbedingungen des Bayern- werkes sind für seine Abnehmer unabhängig von deren Lage zu den Kraftquellen und unter sonst gleichen Verhältnissen einheitlich. Für Bayern soll auf diesem Wege die wirtschaftliche Ungunst seiner geographischen Lage durch eine ebenso billige Energieversorgung der Stromverteiler, wie in den mit Kohlenschätzen gesegneten Teilen des Reiches, mög- lichst wettgemacht werden. Die Ueberlandwerke werden dadurch in die Lage versetzt, ihre Geldmittel ausschließlich auf den Ausbau der Leitungsnetze und der Anschlußanlagen zu konzentrieren, während ihnen die Sorge um die Beschaffung der Energie durch das Bayernwerk abgenommen wird. Die bayerischen Groß-Ueberlandwerke einschließ. lich der Städtischen Elektrizitätswerke München bilden die Stammabnehmer des Bayernwerkes. Neben der Drehstromlieferung an die Ueberlandwerke ob- liegt dem Bayernwerk die Durchführung der Ein. phasenstromlieferung an die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft auf Grund eines zwischen dieser und den Kraftwerksgesellschaften abgeschlossenen Stromliele- rungsvertrages, wonach der benötigte Einphasen- strom für die in Bayern und in Württemberg bereits elektrifizierten rd. 1200 Km Bahnstrecken zu liefern ist. Neben dem Energieverkauf führt das Bayernwerk Energietransporte durch, z. B. den Transport der in dem bei Passau gelegenen Donaukraftwerk Kachlet der Rhein-Main-Donau AG. gewonnenen Energie nach Nürnberg zu der die Städte Nürnberg und Fürth und das Fränkische Ueberlandwerk versorgenden Groß- kraftwerk Franken AG. und die Energieübertragung des bei Bamberg gelegenen Mainkraftwerkes Viereth der Rhein-Main-Donau AG. nach Nürnberg. Diese Energietransporte erfolgen über 110 000-Volt- Leitungen und Umspannwerke des Bayernwerkes aui Rechnung der Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H., Nürnberg, zu der sich die Rhein-Main- Donau AG. und die Großkraftwerk Franken AG. zu- sammengeschlossen haben zum Zwecke des Verbund- betriebes der genannten zwei Wasserkraftwerke, des Wasserkraftwerkes Hausen und des Dampfkraftwerks Gebersdorf bei Nürnberg der Großkraftwerk Franken AG. Ein weiterer Energietransport größeren Um.- fangs erfolgt für das Fränkische Ueberlandwerk zwischen Nürnberg und Würzburg. Anlagen. Der Gesamtbetrieb der drei staat- lichen Großkraftgesellschaften (Bayern- werk, Walchenseewerk, Mittlere Isar) liegt in Händen der Bayernwerk AG. Die von ihr betriebenen An- lagen umfassen: 7 Kraftwerke (6 Wasserkraftwerke, 1 Dampfkraftwerk). 5 Kraftwerksumspannwerke. Installierte Transformatorenleistung: 371 000 kVA, davon 111 000 kVA Einphasenstrom- transformatoren. 17 Umspannwerke zur Stromabgabe: Karlsfeld bei München, Landshut, Regensburg, Am- berg, Arzberg, Kulmbach, Nürnberg, Meitingen bei Augsburg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Passau. Der Bau des Umspannwerkes bei Hof wurde vor- läufig zurückgestellt. 1930 nahm die Gesellschaft die vertragsmäßige Be- lieferung der Isarwerke G. m. b. H. aus dem neu erstellten Freiluftumspannwerk Krün bei Mitten- walld für die Stromlieferung an die Zugspitzbahn, ferner die Belieferung der Oberpfalzwerke A.-G. aus dem bei dem Dampfkraftwerk Schwandorf errichteten Freiluftumspannwerk auf. Die Anzahl der Umspannwerke vermehrte sich sodann um das beim Kraftwerk Au der Untere Iller A.-G. er- richtete Freiluftspannwerk und um das Umspann- werk Erlangen. 4614 Installierte Transformatorenleistung: 543 000 kVA. Außer den Maschinenleistungen aus den Kraft- werken der Fremdstromlieferer (Untere Iller AG, 6 Mainstaustufen der Rhein-Main-Donau AG., Achen- seewerk der Tiroler Wasserkraftwerke AG. und Sill- werk der Stadt Innsbruck) steht der Bayernwerk A6. noch eine Drehstrommaschinenleistung zur Ver- fügung. Leitungsnetz: 100-KV-Leitungen 1391 km, 60-KV-Leitungen 74 km, 35-KkV-Leitungen. 7 km, 20-kV-Leitungen.. 64 km, 5- und 6-kV-Leitungen . 43 km, 220/380-Volt-Leitungen 35 km. Die 100-KV-Leitungen (Gesamtlänge von 1391 km) bestehen teils aus Kupfer, teils aus Aluminium und werden getragen durch rund 5600 Eisengittermaste. Vom Walchenseewerk führen drei Zubringer- leitungen zum Umspannwerk Karlsfeld bei München, von denen zwei auf Doppelgestänge und eine auf Ein- fachgestänge verlegt sind. Auf den Strecken München–Meitingen-–ieder- stotzingen, Regensburg–Amberg, Amberg–NMürnberg und Würzburg–Aschaffenburg–Dettingen wurde das zweite Leitungssystem aufgelegt, die übrigen Leitun- gen sind zunächst noch Einfachleitungen. An neuen Leitungen wurden gebaut: Verbindungs- leitung Bamberg–-OSchweinfurt, Bamberg–Kulmbac