Portland Cemenf-Fabrik „Stadt Oppeln“ Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Oppeln. Gründung: Die Gründung erfolgte am 29. Dezember 1906 mit einem Grundkapital von M. 2 000 000.–- Gegenstand des Unternehmens: Erzeugung von Portland-Cement, gebranntem Stück-Kalk, gemahlenem Kalk, Kalkmergel. Erwerb verwandter Unternehmungen oder Beteiligung an solchen. Erzeugnisse: Normaler und hochwertiger sowie Spezial-Port- landzement, gebrannter Stück-Kalk, gemahlener Kalk, Kalkmergel in grober und feinster Mahlung, Zucker- steine, Bausteine und Schottersteine. vVorstand: Generaldirektor Alfred Mälzig, Oppeln. Aufsichtsrat: Oekonomierat Victor Madelung, Sakrau, Vorsitzender; Dr. med. Julius May, prakt. Arzt, Oppeln, stellv. Vorsitzender; Paul Halama, Kaufmann, Oppeln; Erich Prankel, Dipl.-Ing., Reg.-Baumeister a. D., Roth- sürben bei Breslau; Maximilian Graf von Sponeck, Heidersdorf, Kreis Lauban. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Hellmuth Sydow, Oppeln. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 1000.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reserve- fonds (bis 10 %); 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 3. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Oppeln; Dresdner Bank, Breslau, Oppeln; Stadtsparkasse OÖOppeln. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 29. Dezember 1906; die Aufnahme des Fabrikations- betriebes am 3. November 1908. 1911 erfolgte der Beitritt zum Schlesischen Cement-Syndikat. Die Gesellschaft erwarb die Graf Tschierschky-Renard'schen Kalkwerke in Groß- Strehlitz. 1917 Beitritt zum Norddeutschen Cementverband G.em. b. H. 1924 Kauf von 120 Morgen Kalkland in Groß- Strehlitz. 1925 Bau eines Schachtofens für 50 t Tages- leistung in Groß-Strehlitz. 1927 wurde eine neu gebaute Mergelanlage in Groß-Strehlitz in Betrieb gesetzt. K IE. 1928 Die Gesellschaft erwarb von der Akt.-Ges. Lignose, Berlin, das Kalkwerk Keltsch. Gleichzeitig wurde das diesem Werk zustehende Lieferkontingent bei der Verkaufsvereinigung Ostdeutscher Kalkwerke G. m. b. H., Oppeln, von der Gesellschaft nach Groß- Strehlitz genommen. Durch diesen Erwerb ist es der Gesellschaft gelungen, den Kalkabsatz um 75 % zu steigern. 1929 Bau eines Hochleistungs-Schachtofens für 100 t Tagesleistung in Groß-Strehlitz. 1935 Erstellung je einer Druckluft-Misch- und Auflockerungsanlage für Rohmehl und Zement. 1936 Anschaffung eines Zachsigen Lastzuges mit z3achsigem Anhänger von 19 t Tragfähigkeit. Er- richtung einer Transformatorenstation mit 1000 und 2000 kVA; Elektriflzierung der Zementfabrik. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 1 133 566 qm, wovon 81 000 qm bebaut sind. 1. Zementfabrik Oppeln. Größe: 441 670 qm, bebaut 70 000 qm. Maschinelle Einrichtung: 2 Kugelmühlen, 2 Rohrmühlen, 4 Drehrohröfen mit Kohlenstaubfeuerung, 2 Doppel-Rohrmühlen für Kohlenaufbereitung, 2 Vorrohrmühlen, 2 Feinrohrmühlen, 5 automatische Sackpackmaschinen, 2 Faßpackmaschinen, 2 Ventilsackpackmaschinen, 1 feuerlose Rangierlokomotive, 1 Diesel-Löffelbagger System Wenck & Hambrock, 1 Gleiswaage 50 t, 1 Fuhrwerkswaage. Kraftanlagen: 6 Zweiffammrohrkessel mit je 100 am Heixfläche von 12 Atm., 1 Greenscher Economiser zum Vorwärmen des Kesselspeisewassers, 1 830 PS liegende Görlitzer Zweikolben-Kompound- dampfmaschine mit Einspritzkondensation, 1 Görlltzer 510 kVA Turbogenerator für Drehstrom 500 V, 1 400-PS stehende System Borsig, 1 Kompressoranlage. Produktionsfähigkeit: 122 500 t Portlandzement, 100 000 t Feinmergel. Verbund-Kapsel-Dampfmaschine 4621