Kammgarnspinnerei Stöhr Q Co. Aktien-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Leipzig-Plagwitz. Gründung: Die Gründung erfolgte am 24. Januar 1880 mit einem Grundkapital von M. 1 500 000.–— als Kom- manditgesellschaft auf Aktien; im Jahre 1911 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der jetzigen Firma. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Kammgarnspinnereien und damit zusammenhängenden oder ähnlichen Ge- schäftszweigen sowie Beteiligung an anderen Etablissements oder Geschäften in diesen Branchen. Erzeugnisse: Rohweiße und zuggefärbte Kammgarne für Weberei und Wirkerei. Neuheiten in Phantasie- und Mischgarnen. Maschinenstrickgarne für Strickerei. Handstrickgarne für den Hausgebrauch. Faserstoff- garne roh, gebleicht und farbig. Vorstand: Georg Stöhr, Großdeuben; Walter Cramer, Leipzig; Dr. Gutknecht-Stöhr, Belgershain bei Leipzig. Aufsichtsrat: Paul Gulden, Jagdhof Brösa, Kreis Bitterfeld, Vor- sitzender; Generalkonsul Dr. jur. Ernst Schoen von Wilden- egg, Vorstandsmitglied der Allgemeinen Deut- schen Credit-Anstalt, Leipzig, stellv. Vorsitzender; Fabrikbesitzer Dr. jur. Ludolf Colditz, i. Fa. Gebr. Brehmer, Leipzig; Erich Davignon, i. Fa. Roediger & Davignon, Leipzig; Generalkonsul Dr. jur. Werner Kehl, Berlin; Dipl.-Ing. Armin Keil, i. Fa. Konkordia Spinnerei Stöhr & Co., Neschwitz b. Tetschen a. d. Elbe; Rittergutsbesitzer Günter Lüdeke, Hornburg bei Halberstadt: Dr. h. c. Günther Quandt, Berlin-Neubabelsberg; Gustaf Schlieper, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Hofrat Horst Weber, Vorstand der Firma Paul Schettler's Erben A.-G., Cöthen-Anhalt, Leipzig; Konsul Wilhelm J. Weissel, Leipzig. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Sächsische Revisions- und Treuhandgesellschaft A.-G., Leipzig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 300.– Vorzugsaktien 15 Stimmen, jedoch in den besonderen drei Fällen 450 Stimmen; in diesen drei Fällen stehen den 630 000 Stimmen der RM 12 600 000.— Stammaktien 126 000 Stimmen der RM 84 000.– Vorzugsaktien gegenüber. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des Grund- kapitals); 2. zur Vornahme etwaiger außerordentlicher Ab- schreibungen und zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vor- zugsaktien (ohne Nachzahlungsanspruch); 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. an die Mitglieder des Aufsichtsrates einen Anteil von 10 % des zur Ausschüttung gelangenden Reingewinns, nachdem von ihm vorher 6 % Dividende für die Vorzugsaktionäre und 4 % Dividende für die Stammaktionäre in Abzug ge- bracht worden sind. Die Verteilung des Rein- gewinnanteiles an die einzelnen Mitglieder unter- liegt der Bestimmung des Aufsichtsrates; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Feste jährliche Vergütung für die Mit- glieder des Aufsichtsrats: Die von der Generalversammlung gewählten Mit- glieder des Aufsichtsrates erhalten neben dem Ersatz der durch ihre Tätigkeit erwachsenen Barauslagen eine auf Handlungsunkosten zu verbuchende jährliche feste Vergütung von RM 2000.– für jede Person. Mitglieder von Kommissionen erhalten außerdem eine jährliche feste Vergütung von RM 1500.— für jede Person. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das 1 *fache dieser Beträge. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Leipzig; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Leipzig; Dresdner Bank, Berlin; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Rotterdamsche Bank-Vereeniging, Amsterdam; Amsterdamsche Credit-Maatschappij N. V., Amsterdam; Handel-Maatschappij H. Albert de Bary & Co. N. V., Amsterdam; Schweizerische Kredit-Anstalt, Zürich, Luzern. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1880 Gründung der Kammgarnspinnerei in Leipzig-Plagwitz durch Eduard Stöhr. 1889 Gründung der Botany Worsted Mills in New Vork, welche Kämmerei-, Kammgarn- und Streichgarnspinnerei sowie Herren- und Damenstoff- weberei umfaßte. 291 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV 1903 Gründung der Konkordia Spinnerel Stöühß; & Co. in Neschwitz in Böhmen. 1908 Angliederung der Kammgarnspinnerei C. F. Solbrig Söhne A.-G. in Chemnitz. 1911 Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktien- gesellschaft. 4641