Akfiengesellschaft für Scilindustric vormals Ferdinand Wolff Sitz der Verwaltung: Mannheim-Neckarau. Gründung: Die Gründung erfolgte am 26. Oktober 1890 unter Uebernahme der seit 1830 bestehenden Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanf- und Drahtseilerei vorm. Joh. Jakob Wolff mit einem Grundkapital von M. 500 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Hanf-, Baumwoll- und Drahtseilen und der dazu erforderlichen Halbfabrikate, Handel mit den bezüglichen Rohstoffen, Halb- und Ganzfabrikaten, Fabrikation ähnlicher Produkte und Handel mit den- selben. Die Gesellschaft kann das seither erworbene Geschäft erweitern, auch zur Erreichung ihres Zweckes Grundstücke erwerben und sich bei industriellen Unter- ähnlicher Art beteiligen oder solche er- werben. Erzeugnisse: Hanf-, Baumwoll- und Drahtseile, alle Arten Hart- und Weichfaserfabrikate, Binde- und Pressegarne für die Landwirtschaft, Bindfäden, Kordel, Packstricke, Epata-Riemen. Vorstand: Direktor Friedrich Kirchert, Mannheim-Neckarau; stellv. Direktor Otto Achenbach, Mannheim; stellv. Direktor Hans Wenk-Wolff, Mannheim. Aufsichtsrat: Kammerpräsident Carl Künzig, sitzender; Dr. Benno Weil, Mannheim, stellv. Vorsitzender; Rechtsanwalt Hermann Künzig, Mannheim; Heinrich Klöckers, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Mannheim; Frl. Willy Wolff, Mannheim. Heidelberg, Vor- Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Süddeutsche Revisions- & Treuhand-Aktien-Gesell- schaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember; früher Juli/Juni; Zwischengeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dez. 1927. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 600.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 20.– Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von dem hiernach verbleibenden Ueberschuß von 10 % an den Auf- sichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Stammaktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Mannheim; Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft, Frank- furt a. M., Mannheim. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde 1890 unter Uebernahme der Firma Ferdinand Wolff, Mechanische Hanf- und Draht- seilerei vorm. Joh. Jakob Wolff, die seit 1830 bestand, errichtet. Während des Krieges verlor die Gesellschaft ihre Fabrik in Odessa (Buchwert £ 2 400 000.—–). 1928 war der Geschäftsgang nahezu während des ganzen Jahres zufriedenstellend. Gegen Jahresende machte sich der Rückgang der Wirtschaftskonjunktur fühlbar, ohne jedoch den Beschäftigungsgrad der Werke zu beeinträchtigen. 1929 mußte die Gesellschaft infolge des weiteren Rückganges der Wirtschaftskonjunktur aus Zweck- mäßigkeitsgründen in einigen Produktionsabteilungen zur Verminderung der Erzeugung schreiten. Auch 1930 wirkte sich der Konjunkturrückgang weiter aus. Die Produktionsabteilungen mußten ihre Erzeugung weiter mindern. Der Absatz war stark umstritten, der Umsatz niedriger als im Vorjahre. 1931 war der Umsatz mengenmäßig größer, wert- mäßig aber erheblich niedriger als 1930. 1932 Die Generalversammlung vom 30. Juni 1932 beschloß eine Herabsetzung des Grundkapitals in er- leichterter Form durch Einziehung von nom. Reichs- mark 253 800.– eigener Stammaktien. Diese Aktien sind im Laufe des Jahres 1931 angekauft worden. Die Generalversammlung vom 29. Oktober 1932 beschloß eine weitere Kapitalherabsetzung um nom. RM 204 600.–— auf RM 1 841 600.–. Die zur Ein- ziehung gelangten Aktien waren zum Durchschnitts- kurse von 25 % angekauft worden. Der Buchgewinn aus der gesamten Kapitalherabsetzung von Reichs- mark 149 992.75 ist in der Bilanz als Spezialreserve ausgewiesen. 1933 Zur Abrundung des Aktienkapitals auf RM 1 820 000.— beschloß die Generalversammlung vom 24. Juni 1933 die Einziehung von weiteren Reichs- mark 21 600.– eigenen Aktien. Der Buchgewinn wurde der Spezialreserve zugeführt. Im Laufe des Jahres wurden die Stammanteile der Werksfilialen veräußert. 1934 Zur Unterstützung der Bemühungen der Reichsbehörden um die Förderung des inländischen Hanfanbaues hat sich die Gesellschaft an der Deut- schen Hanfbau-Gesellschaft m. b. H. in Berlin be- teiligt. Ebenso ist sie aus Gründen besserer Roh- materialversorgung der Hartfaser-Beschaffungs- G. m. b. H. in Berlin als Gesellschafter beigetreten. 4649