Emil Adolff Aktiengesellschaft. Sitz in Reutlingen, Degerschlachter Straße. Gegründet: 29./12. 1920 und 14./3. 1921; eingetr. 16./3. 1921. Zweck: Erwerbung und Fortführung der seither von der offenen Handelsges. Emil Adolff in Reutlingen betriebenen Papierspulen- u. Hülsenfabrik sowie Her- stellung u. Vertrieb von Papier u. Papierwaren jed. Art. Filiale in Hofen i. Allgäu. – 1929 wurde die Schle- sische Holzspulenfabrik G. m. b. H. in Donnerau bei Waldenburg erworben. Vorstand: Fritz Fallscheer. Aufsichtsrat: Vors.: Präs. Dr. Karl von Metzger, Stuttgart; Frau Klara Fallscheer, Fabrikant Eberhard Wendler, Reutlingen; Fabrikant Hans Kurtz, Reut- lingen. Kapital: 2 000 000 RM in 2000 Namens-Aktien zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 5 000 000 M, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 5./5. 1922 erhöht um 5 000 000 M in 5000 Akt. zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstell des A.-K. von 10 Mill. M auf 2 000 000 RM durch Abstemp. der 1000 M-Aktie auf 200 RM. Die Einteil. wurde auf 2000 Stück zu je 1000 RM abgeändert. Großaktionäre: Das A.-K. befindet sich in Familienbesitz. Bilanz 31./12. 1934: Sa. 4 162 394 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 514 180): Grundstücke Reutlingen & Hofen 127 164, Grundstücke Altenburg 56 008, Werks- anlagen 894 820, Wohngebäude 35 180, Maschinen u. maschin. Anlagen 401 005, Utensilien 1, Gleisanschluß 1, Beteiligung 6; Umlaufsvermögen (2 647 668): Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 938 112, halbfertige Erzeugnisse 111 537, fertige Erzeugnisse 220 472, Wertpapiere 54 776, Anzahlungen 137 173, Forder. auf Grund von Waren- liefer. u. Leist. 776 246, Darlehen 1458, andere Forder. 38 906, Forder. an abhängige Gesellschaften 251 198, Forder. an Mitglieder des Vorstandes 1445, Wechsel 40 517, Kasse, Postscheck, Reichsbank 45 782, Bankgut- haben 30 045, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 536. – Passiva: Aktienkapital 2 000 000, gesetzl. R.-F. 200 000, Pensionsverpflicht. 92 702, Delkredere 148 108, Verbindlichkeiten (1 521 479): Anzahlungen von Kunden 182 151, Verbindlichk. auf Grund von Warenliefer. u. Leist. 494 555, andere Verbindlichk. 554 059, Verbind- lichk. gegen abhängige Ges. 11 731, Akzepte 51 638, Banken 225 342, Gustav-Scheid-Stiftung 2000, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 45 743, Gewinn (Vortrag aus Vorjahr 24 625 £ Gewinn 129 736) 154 361, (Verbind- lichkeiten aus der Weitergabe von Wechseln u. Schecks 241 835). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 4 855 857 RM. Soll: Löhne u. Gehälter 2 807 952, soziale Abgaben 201 989, Abschreib. auf Anlagen 314 287, andere Ab- schreib. 157 012, Zinsen 104 429, Besitzsteuern 317 526, sonstige Aufwend. 822 922, Gewinn 129 736. – Haben: Fabrikationsüberschuß 4 728 469, andere Erlöse 127 387. Dividenden 1927–1934: 10, 10, 10 %; später nicht mehr bekanntgegeben; 1930 Gewinn 222 942; 1931 Gewinn 47 885; 1932 Verlust 82 189; 1933 Gewinn 138 928; 1934 Gewinn 129 736 RM. Bankverbindungen: Reichsbankstelle Reut- lingen, Kreissparkasse Reutlingen, Württ. Notenbank Stuttgart, Handels- u. Gewerbebank A.-G., Heil- bronn a. N. „Glückauf“, Aktiengesellschaft für Braunkohlen-Verwertung. Sitz in Lichtenau (Bez. Liegnitz) Gegründet: 6. bzw. 8./12. 1871. Sitz der Ges. bis 22./4. 1913 in Berlin. Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues auf den der Ges. gehörigen u. den noch zu erwerbenden Kohlen- feldern, sowie Verwertung von Braunkohlen, Beteili- gung an gleichartigen Unternehmungen. Vorstand: Bernhard Hoppe, Lichtenau; Carl Graber, Görlitz. Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Franz Siele, Bln.- Wilmersdorf; Stellv.: Architekt Walter Kuhnert, Neu- babelsberg b. Berlin; Bankier Rob. Gumpert, B.-Wil- mersdorf; Bankier Anton Ephraim, Berlin; Gen.-Dir. Paul Kriebitz, Wiesbaden; Justiz- und Kassenrat i. R. Ernst Mahnke, B.-Halensee. Bilanzprüfer für 1935: Dr. Eberhard Neu- haus, Görlitz. Entwicklung: Im Jahre 1925 mußte die v. Rosen- berg-Schachtanlage wegen der dort vorherrschend schwierigen Verhältnisse u. im Jahre 1929 die Albert- Schachtanlage wegen Erschöpfung der Lagerstätte dauernd stillgelegt werden. Zur Herabsetzung der Ge- stehungskosten wurde die Geibsdorfer Anlage weiter ausgebaut. Infolge Erschöpfung der Lagerstätte wurde die Bögeschacht-Anlage mit Brikettfabrik II in Lich- tenau im April 1931 stillgelegt. Die Geibsdorfer Schachtanlage wurde wegen Erschöpfung des Kohlen- feldes Anfang Mai 1936 stillgelegt. Bereits im Jahre 1932 begonnene Bohrarbeiten konn- ten 1933 mit günstigem Erfolg abgeschlossen werden. Es wurde ein neues Kohlenvorkommen ermittelt, wel- ches eine Fortführung des Unternehmens für einige Jahrzehnte verbürgt. Der Aufschluß des neuen Kohlen- feldes wurde in den Jahren 1933 bis Mitte 1936 be- wirkt. Der Wetterschacht wurde Ende 1934, der För- der-Schacht Mitte 1936 in Betrieb genommen. Grundbesitz: 904 588 qm, davon 8174 qm bebaut. Anlagen: Glückauf-Schachtanlage in Geibsdorf, Brikettfabrik in Lichtenau; Fördermaschine mit elek- trischem Antrieb; Seilbahn über und Kettenbahn unter Tage, moderne Sortierungsanlage, 4 Brikettpressen. Sonstiger Besitz: 17 Wohnhäuser. Beteiligung: Schlesische Industrie- u. Kohlen- handels-Ges. m. b. H., Görlitz. – Kapital: 30 000 RM;: Zweck: Bewirkung des gesamten Bahnabsatzes der Er- zeugung von „Glückauf“'; Beteiligung: 100 %. Die Ges. ist außerdem mit einem Anteil von 400 RM bei einer Genossenschaftsbank beteiligt. Verbände: Auf Grund des Kohlenwirtschafts- gesetzes gehört die Ges. dem Ostelbischen Braunkohlen- syndikat 1928 G. m. b. H., Berlin, als Gesellschafter an. Kapital: 810 000 RM, davon 587 200 RM Vorz.- Akt., 718 zu 500 RM u. 1141 zu 200 RM, und 222 800 RM Aktien Lit. A, 202 zu 500 RM u. 609 zu 200 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 720 000 M. Nach verschied. Wandl. betrug das A.-K. Ende 1923 35 000 000 M. Umgestellt lt. G.-V. vom 26./6. 1924 bzw. 25./4. 1925 von 35 000 000 M auf 1 200 000 Reichsmark. Die G.-V. v. 4./5. 1926 beschloß, auf jede Vorz.-Akt. zu 1600 RM 80 RM u. auf jede St.-Akt. 20 % ihres Nennwerts zuzuzahlen. Die zugez. Akt. erhielten die Bezeichnung Lit. A u. 10 % Vorz.-Div. Demgemäß wur- den 925 000 RM Akt. in Aktien Lit. A umgewandelt. — Lt. G.-V. v. 26./10. 1926 Herabsetz. des Kap. um 220 000 Reichsmark durch Zusammenleg. der verbliebenen 275 000 Reichsmark St.-Akt. im Verh. 5: 1. Nach Durchführ, der Beschlüsse v. 4./5. 1926 u. 26./10. 1926 betrug das Kap. 980 000 RM in Akt. Lit. A. Die G.-V. v. 28./2. 1927 be- schloß Erhöh. um 250 000 RM in 1250 Aktien Lit. A zu 200 RM, den Aktion. zu 110 % im Verh. 2000 RM: 500 RM angeboten. 1928 Umtausch der bisherigen 60 Akt. zu 60 Reichsmark u. 785 Akt. zu 40 RM in 175 Akt. zu 200 RM. – Lt. G.-V. v. 22./8. 1932 Herabsetzung des A.-K. von 1 230 000 RM auf 1 000 000 RM durch Einzieh. eigener Aktien Lit. A. —– Lt. G.-V. v. 6./10. 1932 nochmalige Herabsetz. von 1 000 000 RM auf 900 000 RM u. lt. G.-V. vom 25./2. 1933 um 90 000 RM auf 810 000 RM durch Ein- ziehung eigener Aktien. Die Vorz.-Akt. erhalten v. dem verbleibenden Rein- gewinn eine Vorz.-Div. von 6 % ab 1./1. 1936. Aus dem bei Auflösung der Ges. zu verteilenden Vermögen er- halten die Vorz.-Akt. vorweg 20 % ihres Nennbetrages. Der Rest wird unter die Vorz.-Akt. und Akt. Lit. A im Verhältnis ihrer Nennbeträge gleichmäßig verteilt. Lt. G.-V. vom 29./10. 1935 wurden die Aktionäre auf- gefordert, 20 % Zuzahlung auf die St.-Akt. zu leisten, welche dann in Vorz.-Akt. umgewandelt werden. Es erfolgte Zuzahlung auf einen Nominalwert von 587 200 Reichsmark. 4663