Kaliwerke Salzdeffurth Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Bad Salzdetfurth, Kreis Marienburg i. Hann. b. Hildesheim. Gründung: Die Gründung erfolgte am 3. Oktober 1889 als „Ak- tiengesellschaft für Bergbau und Tiefbohrung zu Goslar a. H.' mit einem Grundkapital von M. 720 000.–. Infolge Generalversammlungsbeschlusses vom 31.Mai 1899 wurde der Sitz der Gesellschaft nach Bad Salzdetfurth verlegt und der Name der Gesellschaft in „Kaliwerke Salzdetfurth Aktiengesellschaft“ umgeändert. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbesondere Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Die Gesellschaft kann Bergwerkseigentum, eben- so Grundeigentum und jede Art von Gerechtsamen er- werben und veräußern, Fabrikbetrieb jeder Art unter- nehmen, An- und Verkäufe von Produkten, Fabrikaten und Mobilien abschließen, sich auch bei allen gleichartigen Unternehmungen Dritter in jeder ihr gut erscheinenden Weise beteiligen. Erzeugnisse: Kali-Rohsalze und-Fabrikate, Chlorkalium, flüssiges Brom, geschmolzenes Chlormagnesium. Vorstand: Generaldirektor Rudolf Stahl, Berlin; Generaldirektor Bergrat Walter Köhler, detfurth; Generaldirektor Dr.-Ing. e. h. Paul Georg Ebeling, Hannover; Direktor Gustav Rösemann, Bad Salzdetfurth; Direktor Dr. Karl Bock, Bad Salzdetfurth. Bad Salz- Aufsichtsrat: Bergrat Dr. rer. nat. h. c. Dr.-Ing. e. h. Heinrich Zirkler. Kassel, Vorsitzender; Dr. Karl Kimmich, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, 1. stellv. Vorsitzender; Carl Goetz, Aufsichtsratsvorsitzender der Dresdner Bank, Berlin, 2. stellv. Vorsitzender; Geh. Regierungsrat Dr. Ernst Eilsberger, Direktor der Deutschen Solvay- Werke Actiengesellschaft, Bernburg a. S.; Dr. Dr.-Ing. e. h. Wilhelm Feit, Berlin-Zehlendorf; Berghauptmann a. D. Georg Gante, Detmold; Carl Joerger, i. Fa. Delbrück Schickler & Co., Berlin; Justizrat Dr. Albert Katzenellenbogen, Frankfurt A. Main; Bergwerksdirektor Bergassessor Walter Klingspor, Mansfeld A.-G., Halle a. S./Eisleben; Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Im Wege gegenseitiger Beteiligung haben die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. mit den Kaliwerken Aschersleben, Aschersleben, und den Consolidirten Alkaliwerken A.-G., Westeregeln, einen Großkonzern gebildet, der nahezu ein Viertel der Gesamtbeteiligung am Absatz des Kalisyndikats umfaßt. Die Beteiligung untereinander ermöglicht eine zweckentsprechende Verteilung der Arbeit und rentablen Austausch der den einzelnen Werken zustehenden Quoten. Die Ein- heitlichkeit in der Leitung des Gesamtkonzerns ist dadurch gewährleistet, daß die Generaldirektoren von 293 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV (Aufsichtsrat:) Bergrat Hans Middeldorf, Wiesbaden; Dr. E. Enno Russell, Hohenborn Post Zierenberg; Dr. Georg Solmssen, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): *== je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 10.— Vorzugsaktien 8 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Grundkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien; 5. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 6. zur Gewährung einer Tantieme von dem hiernach verbleibenden Ueberschuß von 10 % an den Aut- sichtsrat unter Anrechnung der erhaltenen festen Vergütung; 7. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Bad Salzdetfurth; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, und deren Niederlassungen in Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Hildesheim, Köln a. Rh., Leipzig und Mannheim; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin und Ham- burg, und deren Niederlassungen in Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hannover, Hildesheim, Köln a. Rh., Leipzig und Mannheim; Dresdner Bank, Berlin, und deren Niederlassungen in Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Köln a. Rh., Leipzig und Mannheim; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Gebr. Sulzbach, Frankfurt a. M.; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig. Aschersleben und Westeregeln gleichzeitig Gener direktoren der Kaliwerke Salzdetfurth sind, was sie befähigt, dem Konzerngedanken zur Durchführung zu verhelfen. Die gesamten Betriebsanlagen stehen auf zeitgemäßer Höhe, da zugleichmit der Modernisierung der Chlorkaliu fabrik eine solche der Strom- und Dampferzeugung vor- genommen ist. 1927 entfielen auf den Salzdetfurth-Konzern an- nähernd 25% der gesamten Kali-Erzeugung Deutschlands. 4673