Kaliwerke Salzdetfurth Aktiengesellschaft in Bad Salzdetfurth 1928 Erwerb der Kaliquote der Halleschen Kali- werke A.-G., Schlettau. 1929 Lt. Gen.-Vers.-Beschl. vom 10. Januar 1929 erhöhte die Gesellschaft ihr Stamm-Aktien-Kapital um RM 12 Mill. auf RM 28 Mill., das Vorzugs-Aktien- Kapital um RM 75 000.— auf RM 175 000.—. Sämtliche neuen Stamm- und Vorzugsaktien wurden den alten Aktionären im Verhältnis 4:3 zu pari an- geboten. Im Jahre 1932 übernahm die Gesellschaft von der Mansfeldschen Kaliwerke A.-G. einen weiteren Anteil der Beteiligungsziffer am Kaliabsatz. 1933 Außer größeren Arbeiten zur Instand- haltung der Betriebsanlagen ist die Beschaffung einer zweiten Großleistungszentrifuge, eines Oscillor- siebes in der Mühle, der Ausbau der Verdampf- anlage und die Erneuerung der Kühlraumhalle erfolgt. 1934 Durch Rückkauf der Mansfeldquote durch die Burbach-Kaliwerke erfuhr die Beteiligungsziffer am Kaliabsatz eine Verringerung um 2.2016 Tausend- stel. Infolge der im Laufe des Jahres erfolgten Ver- Grundbesitz: ― stärkung der Produktion wurden größere Arbeiten zur Instandsetzung und Ergänzung der Betriebs- anlagen durchgeführt. 1935 Erwerb von 500 Kuxen der Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg aus dem Besitz des Frei- staates Braunschweig. Von der neugegründeten Salz- detfurthkonzern G. m. b. H., Berlin, übernahm die Ge- sellschaft ein Drittel des Kapitals. Innerhalb der Kaliindustrie Deutschlands besitzt Salzdetfurth eine Sonderstellung, da die geförderten Salze besonders hochprozentig sind, geringere Ver- arbeitungskosten verursachen und dadurch die Gesell- schaft den relativ größten Gewinnanteil unter allen anderen Kaliunternehmen hat. Die Verknüpfung des Salzdetfurth-Konzerns ist eine rein aktienmäßige. Bei Salzdetfurth, als der- Spitzengesellschaft des Konzerns, ist der Stützpunkt der Aktienmajoritäten von Westeregeln Kali und Kali Aschersleben konzentriert, während bei den letzteren beiden Gesellschaften die Aktienmajorität von Salz- detfurth liegt. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 695 029) qm, wovon 216 150 qm bebaut oder mit Betriebsanlagen belegt sind. Werke des Salzdetfurth-Konzerns. Werke Gesetzl. Quoten /00 Salzdetfurth 1 Ü ........ %.%.%........ .......... .7....... . . ? 932 Braunschweig-Lüneburg Grasleben 3.9971 Heidwinkel .3.5030 7.5001 Hallesche Salzwerke. 3.7276 Saale, Gew. 3.0090 6.7366 32.7399 1. Kaliwerke Salzdetiurth. Grubenfelder: Der Felderbesitz beträgt etwa 40 428 000 Quadratmeter (ohne Gewerkschaft Braunschweig- Lüneburg), beruhend auf im Jahre 1890 abge- schlossenen hundertjährigen Salzgewinnungsver- trägen. Er liegt in den Gemarkungen: Salzdetfurth, Detfurth, Wesseln, Fünfberge, Söder, Hackenstedt, Wehrstedt und Egenstedt im Kreise Marienburg i. H., Breinum, Almstedt, Segeste im Kreise Alfeld, Petze im Kreise Gronau, Oestrum im Kreise Gandersheim. Schacht I (am Ortberge) hat eine Teufe von 920 m. Auf diesen Schacht ist die gesamte Förderung kon- zentriert. Fördersohle bei 774 m. Der Schacht ist mit neuer, 1930 in Betrieb genommener elektrischer Illgner-Fördermaschine für 170 t Stundenleistung und mit modernen Anlagen über und unter Tage ausgerüstet. Die geförderten Kalisalze werden zur Vermahlung und Verarbeitung der gemeinsamen Rohsalzmühle und Chlorkaliumfabrik durch eine Keettenbahn zugeführt. Schacht II hat eine Teufe von 760 m. Er ist mit eeiner elektrischen IIlgner-Fördermaschine von 115 t Stundenleistung und wie Schacht I mit modernen Anlagen über und unter Tage und mit einer Ketten- bahn zur Mühle und Fabrik versehen. Der 4674 Gesetzl. Quoten 0 / 700 Uebertrag: 32.7399 Anteil an den Mansfeld- und Einig- keit-Quoten Salzdetfurth .14.3902 Hallesche Salzwerke 0.7616 15.1518 Anteil an den Mercksche und Har- burg-Quoten Salzdetfurth 0.0319 Hallesche Salzwerke 0.0083 0.0402 Insgesamt Salzdetfurth-Konzern . 47.9319 Schacht II ist Reserveanlage und dient zur Wetter- führung. Schacht III (am Salzberge) hat eine Teufe von 828 m und ist mit einer elektrischen Fördermaschine von 90 t Stundenleistung ausgerüstet. Die Tagesanlagen sind neuzeitlich eingerichtet. Die Kalisalze werden mittels einer Drahtseilbahn nach Schacht I und von da durch eine Kettenbahn nach der Mühle und Fabrik befördert. Schacht 1, II und III sind miteinander durch. schlägig. Werksanlagen: Auf den Werksanlagen unmittelbar am Bahnhof Bad Salzdetfurth werden die geförderten Roh- salze, aus hochprozentigen Sylviniten und Carnalliten bestehend, entweder in der für alle drei Schachtanlogen gemeinsamen Chlorkaliumfabrik verarbeitet oder in der gemeinsamen Rohsalzmühle für den Versand fertig- gemacht. Umfangreiche Speicher und Verladeeinrickh- tungen sorgen für einen geregelten Betrieb in Zeiten starken Versandes. Zur Versorgung der gesamten Schacht- und Fabrik- anlagen mit elektrischem Licht- und Kraftstrom be- steht eine eigene Elektrische Zentrale: etwa 4000 kW Leistung. Der Ab- dampf der Turbinen wird in der Chlorkaliumfabrik 20 Lösezwecken ausgenutzt.