VIAG Vereinigte Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft, Berlin Zeugnis ausgestellt werden. Hervorzuheben ist noch, daß sich der Verwaltungsapparat und der Kosten- aufwand der Dachgesellschaft in engen Grenzen halten. Elektrizität, der Schwerpunkt der VIA G Der Schwerpunkt der VIAG liegt in ihren Elektrizitätsinteressen, die in der Hauptsache in der Elektrowerke A.-G. zusammengefaßt sind. Mit einer Kontrolle über 4 Milliarden kWh jährliche Strom- erzeugung steht die VIAG in der deutschen Elektrizitätswirtschaft neben dem Rheinisch- West- fälischen Elektrizitätswerk an führender Stelle. Diese beiden Konzerne sind die größten Stromerzeugungs- gesellschaften Europas. Die Hauptbasis der Elektrowerke liegt in Mitteldeutschland. Ihre auf eigene Braunkohlengruben sich stützenden beiden Kraftwerke Golpa-Zschorne- witz und Trattendorf sowie das Kraftwerk Lauta, das die Braunkohle von der Ilse Bergbau A.-G. bezieht, sind technische Musterbetriebe und beliefern im Verein mit Nachbarwerken, die durch Hochspannungsleitungen mit ihnen gekuppelt sind, die Provinzen Branden- burg (einschließlich Berlin), Sachsen, Niederschlesien, das Gebiet des Freistaates Sachsen und Anhalt. Im Anschluß an ihr mitteldeutsches Stromnetz haben sich VIAG und Elektrowerke in Südostdeutschland (Schlesien) wichtige Stützpunkte geschaffen durch maßgebende Beteiligungen. an den Elektrizitätswerken Liegnitz und dem Ueberlandwerk Oberschlesien. In Ostdeutschland (Ostpreußen) hat die VIAG eine besondere Pionierarbeit geleistet. Das von ihr gemeinsam mit der Preußischen Elektrizitäts-A.-G. und der Provinz Ostpreußen kontrollierte Ostpreußen- werk hat nach dem Krieg die elektrische Erschließung ieser überwiegend landwirtschaftlichen Provinz erfolgreich durchgeführt. Im Süden Deutschlands verfügt der VIAG-Konzern über Wasserkraftwerke am Inn und an der Alz. Das Innwerk ist die größte und modernste Wasserkraftanlage von Deutschland, ja von ganz Mitteleuropa. Ferner ist die VIAG in Süddeutschland maßgebend beteiligt an der Elek- trizitäts-Versorgung-Württemberg-A.-G., die eine Ver- bindung zwischen den und badischen Stromnetzen darstellt. Nach dem Rückgang in den vorangegangenen Jahren stieg im Jahre 1933 die Stromerzeugung der der VIAG angeschlossenen elektrowirtschaftlichen Unternehmungen erstmalig wieder an: Elektrowerke A.-G allein 1 410 000 000 1 577 000 000 1 486 000 000 1 677 000 000 2 009 000 000 2 332 000 000 2 234 000 000 1 766 000 000 1 620 009 000 1 821 366 000 2 254 508 701 2 819 000 000 Insgesamt 1 669 577 000 2 329 672 000 2 508 400 000 2 775 800 000 3 087 654 000 3 437 930 000 3 428 823 852 2 841 837 000 2 596 341 000 2 859 881 000 3 423 056 000 4 174 656 000 1 118 805 000 1924. 1925 . . . kwh 1926 . . . kwWh 1927 . .. kwh 1928 . . . kwh 1929 . . . kwh 1930 . . . kwWh 1931 . .. kwWh 1932 . . . kwWh 1933 . . . kWh 1934 . .. kwWh 1935 . .. kwh . 1.Vj. 1936 kWh . kWh 4680 ―――― Niedrige Kapitalisierung der Elektrizitätswerke Ueber die hochwertige technische Ausstattung der Elektrizitätswerke der VIAG sind an anderer Stelle Einzelheiten angegeben. Trotz ihrer hohen Leistungsfähigkeit stefen die Anlagen niedrig zu Buche. Im Verhältnis zum Anlagekapital liege der Stromabsatz bei den Elektrowerken weit über den Durchschnittsziffern in Deutschland. Hervorzuheben ist auch, daß bei den Elektrowerken das bilanzmäßige Anlagekapital nur zu gut einem Drittel aus fremden Mitteln besteht. Organische Gliederung der VIAG Die Elektrizitätsinteressen der VIAG stellen mehr als 60 % des gesamten Anlagevermögens der VIAG dar. Die übrigen wichtigsten Beteiligungen der VIAG, und zwar die Aluminium- und Stickstoff- werke, bauen organisch auf der Elektrizität als Grund. lage auf. Billige elektrische Kraft ist die Voraus. setzung für die elektrochemische und elektrometallur. gische Industrie. Die Aluminiumwerke und Stick. stoffwerke der VIAG nehmen einen großen Teil des erzeugten Stromes der Konzernwerke auf. Das Aluminiumwerk Lautawerk wird von dem Kraftwerk in Lauta mit Strom versorgt; das zweite Aluminium- werk in Töging am Inn beansprucht mehr als die Hälfte des Stromes des großen Innwasserkraftwerkes; die Stickstoffanlagen der Bayerischen Kraltwerke wiederum beziehen neben dem in eigenen Anlagen erzeugten Strom elektrische Energie von den Al werken und vom Innwerk. Hervorragende Stellung in der Alumindum-In dustrie Europas Die Vereinigte Aluminium-Werke A.-G., in der die Aluminiuminteressen der VIAG zusammengefaßt sind, nimmt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa eine hervorragende Stellung ein. Sie be. streitet etwa 80 % der deutschen Produktion (1930 bis 1935: 30 200 t, 26 900 t, 20 000 t, 37 000 69 000 t)); die deutsche Produktion wiederum beträgt annähernd ein Viertel der Gesamtproduk- tion Europas (1930–1935: 128 300 t, 107 000 t, 88 000 t, 87 000 t, 120 600 t, 180 000 t').. kanntlich bestehen zwischen den europäischen Produzenten Vereinbarungen über gegenseitigen Erfahrungsaustausch auf technischem und Kkauf- männischem Gebiete, die sich gut bewähr haben. Ihre führende Stellung verdanken die Vereinigten Aluminium-Werke vor allem der hohen technischen Leistungsfähigkeit. Die Vervollkomm- nung der Fabrikate und wiederholte Preisermäßi gungen, die durch ständige Verbesserung der Produktionseinrichtungen ermöglicht wurden, batten eine stets wachsende Verwendung des Aluminiuns und eine entsprechende starke Absatzvermehrung zur Folge. Das Problem der Leichtmetalle dürfte auch weiterhin noch manche Neuorientierung für Technik und Industrie bedingen. Die Vereinigten Aluminium.- Werke haben sich durch Beteiligung an der Bauxit Trust-A.-G. in Zürich auf lange Zelt ergiebige Rol. stoffe gesichert. Auf der anderen Seite haben sie 3 auch in der Weiterverarbeitung des Rohaluminiuns zu mannigfachen Fertigfabrikafen und in der Ver- wendung der Nebenprodukte des Aluminiums große Erfolge aufzuweisen. Der bisherige Besitz an Aktien der Vereinigte Deutsche Metallwerke A. G., Einsal, wurde im Jaßre 1934/35 die Vereinigte Aluminiumwerke A--6. übertrage