Neustädter Bank. Sitz in Neustadt in Sadisen, Bahnhofstraße 33. Gegründet: 1887; errichtet 1./3. 1861 als Vor- schußverein e. G. zu Neustadt bei Stolpen. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Vorstand: Erhardt Schmidt, Neustadt i. Sa.; Paul Niedner, Langburkersdorf. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Herbert Clauß, Neustadt i. Sa.; Stellv.: Staatsbank-Dir. Carl Springer, Dresden; Fabrikbes. Fritz Theile, Polenz; Fabrikbes. Wilhelm Hoffmeister, Fabrikbes. Richard Hartmann, Neustadt i. S. Bilanzprüfer für Dresden. 1936: Treuhand-A.-G., Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe – Centralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes –, Berlin; Verein für Depotprüfung, Berlin. Kapital: 500 000 RM in 350 Akt. zu 1000 RM u. 1500 Akt. zu 100 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. A.-K. 300 000 M, erhöht 1904 um 300 000 M und 1918 um 400 000 M. Weiter erhöht 1922 um 4 000 000 M. 1924 wurde das Kapital von 5 000 000 M auf 41 700 RM umgestellt und gleichzeitig auf 150 000 RM erhöht. Von den jungen Aktien übernahm die Sächsische Staatsbank 10 000 RM 6 o%Q qige Vorzugs-Aktien. Die übrigen wurden den Aktionären zu 120 % in der Weise angeboten, daß auf 7200 M alte 100 RM junge Aktien bezogen werden konnten. Die G.-V. vom 17./3. 1927 beschloß Erhöhung des A.-K. um 150 000 RM, den Aktionären im Verh. 1:1 zu 120 % angeboten. Lt. G.-V. v. 22./12. 1930 Erhöh. um 200 000 RM durch Ausgabe von 1900 St.-Akt. u. 100 Nam.-Vorz.-Akt. zu 100 RM, dividendenber. ab 1./1. 1931. Die neuen Akt. wurden zu 110 % ausgegeben. Die St.-Akt. wurden den alten Aktion. 2: 1 zum Bezuge angeboten. – Lt. G.-V. v. 31./5. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleich- terter Form auf 400 000 RM durch Einzieh. von 100 000 Reichsmark im Besitz der Ges. befindlichen St.-Akt. Der sich ergebende Buchgewinn wurde zu Abschreib. ver- wandt. – Die G.-V. vom 8./6. 1934 beschloß Erhöhung des A.-K. von 400 000 RM auf 500 000 RM durch Ausgabe von 100 000 RM in 100 St.-Akt. zu 1000 RM zu 100 % mit Dividendenberechtigung ab 1./1. 1934 u. Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Großaktionär: Sächsische Staatsbank. Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. — Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis zu 5 % des ursprüng- lichen Nennwertes der der Ges. überlassenen nom. 200 000 RM unverzinslich. Schatzanweisungen des Frei- staates Sachsen wird der Reingewinn an die Sächsische Staatsbank zur Tilgung dieser Schatzanweisungen ab- geführt. Uebersteigt der Reingewinn 5 %, nicht aber 10 % des ursprünglichen Nennwertes der überlassenen Schatzanweisungen, so kann der 5 % dieses Nennwertes übersteigende Betrag zur Verteilung einer angemesse- nen Dividende oder zu sonstigen Zwecken der Bank verwendet werden. Ueber die Verwendung entscheidet die G.-V. Uebersteigt der Reingewinn 10 % des be- zeichneten Nennwertes, so ist der Mehrbetrag auf Ver- langen des Finanzministeriums ganz oder teilweise an die Sächsische Staatsbank abzuführen. Soweit das Finanzministerium dieses Verlangen nicht stellt, ver- bleibt der Mehrbetrag zur Verfügung der G.-V. Soweit hiernach Reingewinn zur Verfügung der G.-V. verbleibt, wird dieser wie folgt verwendet: 5 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K.), etwaige Sonderrückl., vertragsmäß. Gewinnanteil an Vorst., bis 4 % Div.. 10 % Tant. a. A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 2 126 412 RM. Aktiva: Kassenbestand (deutsche und ausländ. Zahlungsmittel, Gold) 42 139, Guth. auf Reichsbankgiro- u. Postscheck- konto 2907, fällige Zins- u. Div.-Scheine 481, Schecks 6263, Wechsel 68 665, eigene Ziehungen 2003, Schatz- wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. des Reichs u. der Länder 195 000, eig. Wertp.: a) Anleihen und verzinsl. Schatzanweis. des Reichs u. der Länder 11 584, b) son- stige verzinsl. Wertp. 124 490, c) sonst. Wertp. 1658, kurzfäll. Forder. unzweifelhafter Bonität u. Liquidität gegen Kreditinstitute (innerhalb 7 Tagen fäll. Nostro- guthaben) 3084, Schuldner 1 036 665 (in der Gesamt- summe Schuldner enthalten: gedeckt durch börsengäng. Wertp. 51 628, gedeckt durch sonst. Sicherheit. 886 440), Hyp., Grund- u. Rentenschulden 168 387, durchlaufende Kredite (nur Treuhandgeschäfte) 268 788, Grundstücke u. Gebäude: a) dem eigenen Betrieb dienende 35 000, b) Sonstige 159 000, Geschäfts- u. Betriebsausstattung 1, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 291. – Pas- siva: Gläubiger: a) seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite –, b) sonst. im In- und Ausland auf- genommene Gelder und Kredite (Nostroverpflichtungen) 405 360, c) Einlagen deutscher Kreditinstitute 5104, d) sonst. Gläubiger 825 264, Spareinlagen: a) mit ge- setzlicher Kündigungsfrist 28 784, b) mit besonders ver- einbarter Kündigungsfrist 1153, Hypoth., Grund- und Rentenschulden 46 473, durchlauf. Kredite (nur Treu- handgeschäfte) 268 788, A.-K. 500 000, gesetzliche Res. 30 000, Rückstell. 3700, unerhob. Div. 68, Posten, die der Rechnungsabgrenz. dienen 499, Gewinn (Vortrag 1246 ― Gewinn 1935: 9970) 11 216, (eig. Ziehungen im Um- lauf 85 200, Verbindlichk. aus Bürgschaften, Wechsel- u. Scheckbürgsch. sowie aus Garantieverträgen 30 689, desgl. durchlaufend [treuhänderisch] 13 000, eigene In- dossamentsverbindlichkeiten aus sonst. Rediskontierun- gen 329 630). In den Aktiven sind enthalten: Anlagen nach § 17 Abs. 1 des Reichsges. über das Kreditwesen 1658 RM, Anlagen nach § 17 Abs. 2 des Reichsgesetzes über das Kreditwesen 194 000 RM. In den Passiven sind enthalten: a) Verbindlichkeiten gegenüber abhäng. Unternehmen u. Konzernunterneh- men (einschl. Indossamentsverbindlichk.) 686 817 RM, desgl. durchlaufend 268 788 RM, b) Gesamtverpflichtun- gen nach KWG § 11 Abs. 1: 1 350 867 RM, c) Gesamt- verpflichtungen nach KWG § 16: 1 320 929 KM. Gesamtes haftendes Eigenkapital nach KWG § 11 Abs. 2: 530 000 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 102 583 RM. Soll: Geschäftsunkosten 74 193, Abschreib. auf Anlagen 3673, Wertberichtig. 13 500, Gewinn 11 216. – Haben: Vortrag aus 1934; 1246, Gewinn auf Coupon-, Sorten- u. Devisenkonto 945, Gewinn auf Effektenkonto 3342, Gewinn auf Provisionskonto 34 869, Gewinn auf Zin- sen- und Wechselkonto 47 552, Ueberschuß auf Grund- stückserträgniskonto 2963, ao. Erträge 11 663. 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 Umsatz Mill. RM 36.50 31.50 28.25 26.70 30.40 32.3 Angestellte . 12 11 11 12 12 13 14 Dividenden 1924–1935: 15, 12, 12, 10, 10, 8, % 90, 0, 0, 0, 90 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Staatsbank. Bankverbindungen: Sächs. Staatsbank, Dres- den; Dresdner Bank, Berlin. Letzte o. G.-V.: 12./6. 1936. Dresden: Sächsische Bergwerksgesellschaft Hibernia Aktiengesellschaft. Sitz in Herne i. W. Gegründet: Die Bergwerksgesellschaft Hibernia in Herne ist durch Umwandl. mit der Bergwerks-Aktien- gesellschaft Recklinghausen zu einer Aktiengesellschaft vereinigt. Die Umwandl. ist am 7./6. 1935 in das Han- delsregister des Amtsgerichts in Herne eingetragen. Mit der Eintragung ist das Vermögen der Bergwerksgesell- schaft Hibernia einschließlich der Verbindlichkeiten unter Ausschluß der Liquidation im Wege der Gesamt- rechtsnachfolge auf die Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen übergegangen, die Bergwerksgesell- schaft Hibernia aufgelöst und ihre Firma erloschen. Die Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen 4695 ―