Vereinigte Mosaik- und Wandplaffenwerke Aktiengesellschaff (Friedland-Sinzig-Ehrang), Sinzig a. Rh. Sitz der Verwaltung: Sinzig a. Rh. (bis 1912 Berlin). Gründung: Die Gründung erfolgte am 15. Juni 1906 unter der Firma „Tonplattenfabrik Friedland A.-G.“ mit dem Sitz in Friedland (Mecklenburg). Im Jahre 1908 wurde der ursprüngliche Name in „Vereinigte Mosaikplatten A.-G., Friedland- geändert. 1910 anläßlich der Uebernahme der Mosaik- und Tonwarenfabrik A.-G., Sinzig, Aenderung der Firma in „Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland–Oinzig A.-G.“ Bei Uebernahme der Mosaikplattenfabrik der Ver- einigte Servais Werke A.-G. im Jahre 1921 wurde die Firma in die jetzige geändert. Gegenstand des Unternehmens: und Verwertung von Ton, Sand, Gewinnung Lehm; Herstellung und Vertrieb von Tonwaren aller Art und Handel mit Baustoffen. Vorstand: Hans Herbell, Sinzig a. Rh.; Franz Kupka, Sinzig a. Rh., Stellvertreter; Josef Saleck, Sinzig a. Rh., Stellvertreter. Aufsichtsrat: Guido von Oertzen, Vorstandsmitglied der Mahn & Ohlerich Bierbrauerei A.- G., Rostock, Vor- sitzender; Kaufmann Heinz Diederich, Berlin-Grunewald; Rechtsanwalt Manfred Zimmermann, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. Paul Wilbert, vereid. Wirtschaftsprüfer, Köln am Rhein. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrechft): je nom. RM 300.– Stammaktien 1 Stimme. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Sinzig; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Köln; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Bonn; Mecklenburgische Depositen- und Schwerin i. M. und Filiale Rostock. Wechselbank, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1906/07 Neubau der Fabrik in Friedland. 1910 Uebernahme der seit 1869 bestehenden Mosaik- und Tonwarenfabrik A.-G., Sinzig. 1921 Uebernahme der Mosaikplattenfabrik der Vereinigte Servais Werke A.-G., Ehrang. 1924 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 25. November 1924 Umstellung des Grundkapitals im Verhältnis 5: 2 von M 5.6 Mill. auf RM 2 240 000.—. 1926 Stillegung der Wandplatten-Abteilung auf dem Ehranger Werk. 1928 Abschluß von I.-G.-Verträgen mit den Firmen Otto Kauffmann, Niedersedlitz, und Tonindustrie Klingenberg, Albertwerke in Trennfurt. In 1930 wurde mit der planmäßigen Rückzahlung der im Jahre 1927 aufgenommenen, durch Hypothek gesicherten Darlehnsschuld begonnen. 1931 Zwischen der Gesellschaft und der Ver- einigte Servais-Werke A.-G., Witterschlick b. Bonn, einerseits und der Wessels Wandplattenfabrik A.-G., Bonn, andererseits ist eine Vereinbarung über die ge- meinsame Verkaufstätigkeit und die Vertretung ge- meinsamer Interessen zustande gekommen. Eine gegenseitige kapitalmäßige Beteiligung erfolgt in- dessen nicht. Die im Jahre 1928 mit den Firmen Otte Kauff- mann, Niedersedlitz i. Sa. und Tonindustrie Klingen- berg, Albertwerke G. m. b. H., Klingenberg b. Trenn- furt a. M. abgeschlossene Interessengemeinschaft wurde wieder aufgelöst. 1932 Rückzahlung von rund RM 200 000.– des Tilgungsdarlehns. 1933 Die Generalversammlung vom 7. Juni 1933 beschloß mit Wirkung per 31. Dezember 1932 die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von nom. RM 2 240 000.– auf nom. RM 1 680 000.—– durch Herabstempelung des Nominalbetrages der Aktien von RM 400.– auf RM 300.– und dem- entsprechende Verringerung des gesetzlichen Reserve- fonds. Der sich daraus ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 616 000.— wurde mit RM 451 898.— zu Sonderabschreibungen und mit RM 164 102.– zur Verlusttilgung verwendet. Im Februar 1933 wurde mit rd. 220 Arbeitnehmern das stilliegende Werk Ehrang wieder in Betrieb ge- nommen. 1934 Im März 1934 wurde das Werk Friedland wieder in Betrieb gesetzt. 1935 Im Wege freiwilliger Vereinbarung wurde das durch eine Grundschuld gesicherte ausländische Tilgungsdarlehn vorzeitig zurückgezahlt Die Rück- zahlung erfolgte durch Aufnahme einer inländischen Tilgungsdarlehns-Hypothek, die im Interesse der Er- haltung der Flüssigkeit und mit Rücksicht auf die Finanzierung des im Jahre 1935 in Angriff ge- nommenen Ofenneubaues vorgezogen wurde. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 885 000 qm, wovon 175 500 qm bebaut sind. Die Gebäude haben massive Umfassungsmauern mit Falzziegeldeckung, sie bestehen aus Erdgeschoß und sind teilweise mit einem Stock überbaut. 1. Werk Friedland. Größe: 625 200 qm, bebaut 86 700 qm. Herstellung von einfarbigen roten Anlagen: zur Platten. Kraftanlagen: 1 Sauggasmotor, 1 Dampfmaschine mit 445 PS.