eeeee)- ..... Erdmannsdorfer Akfien-Gesellschaft für Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei und Weberei ― Sitz der Verwaltung: Zillerthal i. Rsgb. Gründung: Die Gründung erfolgte am 20. September 1872 unter Uebernahme der durch Robert Thode von der Kgl. Preuß. Seehandlung erworbenen, seit 1842 be- stehenden Spinnerei und Weberei zu Erdmannsdorf mit einem Grundkapital von M 4 500 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb und Erweiterung des Spinnerei- und Webereiunternehmens zu Zillerthal sowie der Bleiche- rei und Appreturanstalt. Die Gesellschaft stellt Leinengarne, als besondere Spezialität auch in Kreuz- spulen roh, gebleicht und gefärbt, und jegliche Art von Leinengewebe her. Die Gesellschaft ist berechtigt, verwandte Ge- schäfte zu erwerben, zu betreiben, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen, Niederlassungen zu er- richten, sowie Interessengemeinschaftsverträge mit Unternehmungen verwandter Branchen abzuschließen. Vorstand: Direktor Max Kaulfuß, Zillerthal i. Rsgb.; Direktor Rudolf Riese, Zillerthal i. Rsgb. Aufsichtsrat: E. Hugo Baumann, Direktor der Mechanischen Weberei Sorau,. Sorau N.-L., Vorsitzender; Johannes Gerhardt, stellv. Direktor der Commerz- und Privat-Bank, Berlin, stellv. Vorsitzender; Generaldirektor a. D. Dr. h. c. Jakob Hildebrand, Zillerthal i. Rsgb.; Dr. Ernst A. Mandel, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Rechtsanwalt Ewald Raaz, Berlin, stellv. Direktor der Dresdner Bank, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Aktiengesellschaft, Berlin W8. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktie 1 Stimme, je nom. RM 1000.– Stammaktie 10 Stimmen, je nom. RM 1000.– Vorzugsaktie 10 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. in Höhe von mindestens 5 % zur Verstärkung des gesetzlichen Reservefonds, solange dieser den zehnten Teil des Grundkapitals nicht über- schreitet; zu etwaigen besonderen Rücklagen in den Grenzen der Anträge des Aufsichtsrates; 3. zur Zahlung einer Dividende bis zur Höhe von 6 % des eingezahlten Vorzugsaktienkapitals an die Vorzugsaktionäre gemäß § 6; 4. zur Zahlung eines Betrages von 4 % des einge- zahlten Stammaktienkapitals an die Stamm- aktionäre; 5. zur Zahlung von 10 % von dem dann noch vor- handenen Reingewinn, soweit er nicht auf neue Rechnung vorgetragen wird, an den Aufsichtsrat; 6. über die Verwendung des schließlich verbleiben- den Restes beschließt die Generalversammlung. b0 Zahlstellen: Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Breslau, Dresden; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Breslau, Dresden. Hirschberg i. Rsgb.; Dresdner Bank, Berlin, Breslau, Dresden, Hirschberg i. Rsgb. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1839 erfolgte die Gründung durch die Kgl. See- handlungs-Societät unter der Firma „Flachsgarn- Maschinen-Spinnerei und Weberei“. 1842 kam die inzwischen neu erbaute Flachs- spinnerei mit 6000 mechanischen Spindeln in Betrieb. 1864 erfolgte die Erweiterung der Spinnerei auf 13 300 Spindeln. 1872 wurde die bisherige Firma in eine „Aktien- Gesellschaft für Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei und Weberei umgewandelt, und zwar wurde die Gesell- schaft mit einem Kapital von 1 500 000.– Talern aus- gestattet. 1874 wurde die neu errichtete mechanische Weberei mit 260 Webstühlen in Betrieb gesetzt. 1882 erfolgte die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Hirschberg–Schmiedeberg in Verbindung mit einem Anschlußgleis für das Werk. 1889 Errichtung einer Näherei. 1896 wurde die mechanische Weberei auf 519 Webstühle vergrößert. 1909 erfolgte die Vollendung einer neuen Arbeiter- kolonie. 1919/20 Bau einer Schwingerei mit Flachsscheune. 1921 Kauf von 3 Siedlungshäusern. 1922 Umbau der Schwingerei in ein 16-Familien- Wohnhaus und Neubau von 2 Wohnhäusern. 1924 Zerstörung des größten Teiles der Spulerei mit Garnen und Maschinen durch Feuer. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt worden. 1928 Bau einer neuen Kraftanlage. Nach Loslösung vom Blumenstein-Konzern gingen Ende des Jahres 1931 sowohl die Mehrheit des Aktien- kapitals wie auch die bisherige Englandanleihe in die Hände der Gesellschaft nahestehender Banken über. Diese haben der Gesellschaft eine Ermäßigung der Anleiheverpflichtung von bisher RM 1 647 343.– auf RM 630 000.– bewilligt und die Gesellschaft aus der bisherigen Gesamthaftung für die übrigen Schuldner dieser Anleihe entlassen. Der verbleibende Betrag ist in ein Darlehen umgewandelt worden. 4775