Gegründet: 5./10. 1894 unter der Firma V-G der Vorgebirgsbahn Cöln-Bonn; dann Firma von 1897–1917: Akt.-Ges. der Cöln-Bonner Kreisbahnen; Firma wie gegenwärtig 1./9. 1917 geändert. Konzession: Durch Konzessionsurkunde vom 4./8. 1894 wurde der Ges. zunächst die Konzession zum Bau und Betrieb der schmalspurigen Vorgebirgsbahn, durch solche vom 15./8. 1898 die Konzession zum Bau und Betrieb der Rheinuferbahn erteilt. Mehrere Nachtrags- konzessionen betreffen neben der Erweiter. und dem Umbau dieser beiden Bahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb der Eisenbahnen von Vochem nach Wesseling, von Hermülheim nach Berrenrath, sowie einer Anzahl kleinerer Anschluß- und Abkürzungs- strecken. Die Konzessionen sind zeitlich nicht begrenzt. Der Staatsregierung ist unbeschadet des gesetzl. An- kaufsrechtes das Recht vorbehalten, jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren nach der Inbetrieb- nahme der noch vollspurig auszubauenden Vorgebirgs- bahn, das gesamte Unternehmen der Ges. (einschl. allen Zubehörs und aller Fonds) gegen Erstatt. der von ihr aus eigenen Mitteln aufgewendeten notwendigen und nützlichen Anlagekosten zu erwerben, ausgenommen diejenigen Bahnstrecken, die innerhalb des Weichbildes der Städte Köln und Bonn liegen und nach dem Er- messen der Staatsregierung mehr den Charakter von Straßenbahnen haben. Die elektrifizierte Vorgebirgs- bahn ist am 7./10. 1934 in Betrieb genommen. Zweck: I. Bau und Betrieb von mit Dampfkraft, oder elektrischer Kraft betriebenen Bahnen, und zwar: 1. einer vollspurigen, z. Teil zweigleisigen Eisenbahn von Bonn längs dem Vorgebirge nach Köln (Vor- gebirgsbahn), endigend an der Einmündung in die Straßenbahn der Stadt Köln am Klettenbergpark mit Abzweigung zu dem Güterbahnhof Köln-Sülz an der Luxemburger Straße, sowie mit Anschlüssen: a) an den Reichsbahnhof in Köln-Eifeltor, b) an den Reichsbahn- hof in Brühl, c) an den Reichsbahnhof in Bonn, 2. je einer Abzweigung von den mitzubenutzenden Gleisen der Städtischen Straßenbahn in Köln in der Luxembur- ger Straße zum Barbarossaplatz und in der Trierer Straße, 3. einer normalspurigen Güterlinie von Vochem- Brühl über Pingsdorf nach Schwadorf (Abzweigung von der Vorgebirgsbahn in Vochem-Brühl bzw. Schwa- dorf), 4. einer normalspurigen zweigleisigen Eisenbahr von Bonn über Wesseling nach Köln (Rheinuferbahn), endigend an der Einmündung in die Straßenbahn der Stadt Köln bei Marienburg mit Heranführung an die Vorgebirgsbahn in Bonn Ellerbahnhof, 5. eines Gleises von der Abzweigungsweiche der Städtischen Straßen- bahnen in Köln am Frankenwerft bis zur Hohenzollern- brücke und eines Endbahnhofs an der Hohenzollern- brücke, 6. einer normalspurigen, zum Teil zweigleisigen Eisenbahn von Bahnhof Vochem-Brühl der Vorgebirgs- bahn nach Wesseling zum Anschluß an die Rheinufer- bahn und an die Werftanlage bei Wesseling, 7. einer normalspurigen Eisenbahn für den Personen-, Gepäck- und Güterverkehr von Hermülheim anschließend an die Vorgebirgsbahn nach Berrenrath. — II. Mitbenutzung: a) der Städtischen Straßenbahn in Köln von der Pin- mündung der Rheinuferbahn in diese bei Marienburg bis zur Hohenzollernbrücke für den Personen- G päck- und Stückgutverkehr und bis zur Abzweigung zur Städtischen Hafenbahn für den Güterverkehr, b) der Städtischen Hafenbahn in Köln von der vorgedachten Abzweigung bis zu den Uebergabegleisen für die Ver- bindung mit dem Reichsbahnhof Köln-Bonntor für den Güterverkehr. c) der Städtischen Straßenbahn in Köln von der Einmündung der Vorgebirgsbahn in diese am Klettenbergpark bis zum Barbarossaplatz für den Personen-, Gepäck-, Stückgut- und Marktgutver- kehr. Die Strecken der Rheinuferbahn von Köln- Marienburg bis zum Uebergang auf die Ellerstraße in Bonn sowie der Vorgebirgsbahn von Köln, Militärring- straße bis Vochem-Brühl und von Brühl, Pingsdorfer Straße bis Betriebsbahnhof Bonn-Dransdorf werden als Hauptbahn, alle übr. Strecken als Nebenbahn betrieben. Die mitzubenutzenden Strecken der Städtischen Straßenbahnen in Köln werden als Straßenbahn be- trieben. Die Feststellung der Bahnlinien in ihrer voll- ständigen Durchführung durch alle Zwischenpunkte, Köln-Bonner Eisenbahnen Aktiengesellschaft. Sitz in Köln a. Rh., Am Weidenbach 12–14. die Bestimmung der Zahl und Lage der Stationen, die Feststellung der Entwürfe aller für den Betrieb der Bahn bestimmten baulichen Anlagen und Einrichtungen sowie die Feststellung der Entwürfe für die Betriebs- mittel und ihrer Anzahl erfolgt durch den Reichsver- kehrsminister. Vorstand: Reg.-Baumeister a. D. Fritz Kleuker, Dir. August Willert. Aufsichtsrat: Vors.: Oberbürgermeister Dr. Günter Riesen, Köln; Stellv.: Oberbürgermeister Rickert, Bonn; Beigeordneter Eberhard Bönner, Köln; Bau- direktor Richard Piehl, Köln; Fabrikant Otto Schoeller, Ratsherr der Stadt Köln, Köln; Dir. Heinrich Richter, Ratsherr der Stadt Köln, Köln; Erster Syndikus der Handelskammer Köln, Dr. Karl Georg Schmidt, Rats- herr der Stadt Köln, Köln; Gauinspekteur Franz Vogel- sang, Ratsherr der Stadt Köln, Köln; Syndikus Dr. Paul Heinen, Ratsherr der Stadt Bonn, Bonn; Bergvermes- sungsinspektor Albert Hanstein, Beiratsmitglied der Stadt Bonn, Bonn; stellvertr. Landrat Dr. v. Barton gen. v. Stedtman, Bonn; Bürgermeister Heinrich Alef, Kreisausschußmitglied, Bad Godesberg; Landrat Loeve- nich, Köln; Handelskammersyndikus Rudolf Eggermann, Kreisausschußmitglied, Rodenkirchen bei Köln; Dir. Dr. jur. Arnold Cappenberg, Köln; Direktor Dipl.-Ing. Julius Weiss, Köln; Bankdir. I. B. Rath, Köln; Bank- herr Dr. Leopold Valentin Kaufmann, Köln. Bilanzprüfer für 1936: Rheinisch-Westfäli- sche „Revision' Treuhand-A.-G., Köln. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt und betreibt eine normalspurige, zum Teil zweigleisige Eisenbahn mit elektrischem Betrieb für Reisezüge und Dampf- betrieb für Güterzüge von Köln über Vochem-Brühl nach Bonn (Vorgebirgsbahn), mit einer Länge von 32.490 km, mit Abzweigungen von Bahnhof Vochem- Brühl nach dem Reichsbahnhof Brühl, von Bonn- Dransdorf Uebergabebahnhof nach dem Reichsbahnhof Bonn und in Köln an den Reichsbahnhof Köln Eifeltor bzw. den eigenen Güterbahnhof Köln-Sülz; eine nor- malspurige Güterlinie dieser Bahn von Vochem-Brühl über Pingsdorf bis Schwadorf mit Abzweigung von Eckdorfer Weiche nach der Ladestelle Eckdorf; eine normalspurige, zweigleisige Eisenbahn mit elektrischem Betrieb für Reisezüge und Dampfbetrieb für Güter- züge von Bonn über Wesseling nach Köln (Rheinufer- bahn), von 28.32 km Länge, endigend an der Einmün- dung in die Straßenbahn der Stadt Köln bei Marienburg. Die Strecke Köln-Marienburg bis Bonn-Ellerstraße wird als Hauptbahn, die übrigen Strecken werden als Neben- bahn betrieben; eine normalspurige Eisenbahn von Vochem-Brühl nach Wesseling von 5.7 km Länge zum Anschluß an die Rheinuferbahn und an eine Werft- anlage und einen Liegehafen in Wesseling; eine normal- spurige Nebenbahn mit Dampfbetrieb von Hermülheim (Vorgebirgsbahn) über Hürth und Knapsack nach Berrenrath (Länge von 6.27 km). Der Ges. ist ferner 1. das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Straßenbahn in Köln von der Einmündung der Rheinuferbahn in diese bei Marienburg bis zur Hohenzollernbrücke für den Personen-, Gepäck- und Stückgutverkehr und bis zur Abzweigung der Städtisch. Hafenbahn für den Güterverkehr eingeräumt, sowie das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Hafenbahn in Köln von der vorerwähnten Abzweigung bis zu den Uebergabegleisen für die Verbindung mit dem Reichs- bahnhof Köln-Bonntor für den Güterverkehr; 2. das Mitbenutzungsrecht der städtischen Straßenbahn in Köln von der Einmündung der Vorgebirgsbahn in diese am Klettenbergpark (Luxemburger Straße) bis zur Trierer Straße, eingeräumt. Im Mai 1920 wurden auf der Strecke Köln-Knapsack Kraftwagenomnibusse in Betrieb gestellt. Die Ges. besitzt ferner eine Werftanlage in Wesseling von 1 km Länge mit 8 Dampf- und 2 elektr. Kränen. Zur Vergrößer. des Brikettumschlags an der Werft wurden 1920/21 umfangreiche Neubauten und Ergän- zungen vorgenommen und ein Hafenbecken angelegt. An Baulichkeiten besitzt die Ges. außer den Bahn- hofsgebäuden eine Werkstätte und 2 Wagenhallen in Wesseling; 2 Werkstätten und 2 Lokomotivschuppen in Vochem und Dransdorf, 4 Gleichrichterwerke in 4825