Porfland-Cemenffabrik „Germania* Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Hannover, Postfach 17. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. Februar 1899 mit einem Grundkapital von M 1 200 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation und Veräußerung von Portland- Zement, hydraulischem Kalk und Düngemergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, die mit diesen Fabri- kationszweigen zusammenhängen, Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen der genannten Art oder ähnlichen Unternehmungen. An- und Verkauf von Fabrikationsgeschäften der erwähnten Art, vor allem von Zementfabriken. Erzeugnisse: Portland-Zement, hydr. Kalk, Düngemergel, Sack- Kalk. Vorstand: Direktor Paul Schrader, Hannover; Direktor Egon Schmittus, Hannover, Stellvertreter. Aufsichtsrat: Dr. Emil Teckener, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Wuppertal-Elberfeld, Vor- sitzender; Fabrikdirektor Dr. Otto Strebel, Hemmoor a. d. Oste, stellv. Vorsitzender; Bankier Dr. Gert Bahr, Berlin; Oberlandesgerichtspräsident i. R. Dr. W. Kiesselbach, Aumühle b. Hamburg; Bankier Otto Schweitzer, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dr. Hans Kalender, Wirtschaftsprüfer, Hannover, Ellernstraße 9. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktien- kapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 %, nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und Rück- lagen und nach Abzug von 4 % des eingezahlten Grundkapitals, an den Aufsichtsrat; 5. über die Verwendung des verfügbaren Mehr- betrages hat die Generalversammlung zu be- schließen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Misburg; S. Bleichröder, Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filialen Hannover und Elberfeld; Dresdner Bank, Filialen Hannover und Elberfeld; Bankhaus H. Aufhäuser, München. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Portland-Cementfabrik „Germania“, H. Manske & Co., in Lehrte, wurde im Jahre 1882 von dem sbäteren Kommerzienrat, Herrn H. Manske in Lehrte, mit Beihilfe einiger Kommanditisten gegründet und als Kommanditgesellschaft geführt. In den Jahren 1886/88 wurde von der Kommanditgesellschaft das Werk Misburg-Anderten errichtet. Im Jahre 1899 wurde die Portland-Cementfabrik „Germania“ Aktien- gesellschaft mit dem Sitz in Lehrte gegründet, welche zunächst eine Cementfabrik am Bahnhof Anderten er- richtete und dann die Werke der Kommanditgesell- schaft in Lehrte und Misburg-Anderten übernahm. Im Jahre 1902 erwarb die Aktiengesellschaft ,Ger- mania“ durch einen Fusionsvertrag das Portland- Cementwerk Rhenania Aktiengesellschaft zu Enniger- loh i. Westf. Der Sitz der Aktiengesellschaft, sprünglich in Lehrte war, wurde im Jahre 1910 nach Hannover verlegt, gleichzeitig die Verwaltung. Im Jahre 1916 wurde unter Beibehaltung des Sitzes der „Germania“ in Hannover die Geschäftsführung nach Misburg verlegt. 1919 Verkauf des Werkes Lehrte, das bereits seit 1911 stillgelegt war. welcher ur- 26. Mai 1924 Verkauf der Zeche ,Titan“. 1925–1928 Aufnahme der Fabrikation von Sack-Kalk in Ennigerloh. Stetige Verbesserung der Betriebe. In Ennigerloh erwarb die Gesellschaft ein ihr Steinbruchsgelände in vorteilhafter Weise arrondie- rendes Grundstück von ca. 35 ha für ca. Reichsmark 135 000.—. Im Jahre 1929 konnte das auf längere Frist vor- gesehene Bauprogramm in der Hauptsache zum Ab- schluß gebracht werden. Auf Grund des im Jahre 1934 erzielten besseren Geschäftsergebnisses hat die Gesellschaft Modernisie- rungsarbeiten in Angriff genommen. In Misburg wurden im Jahre 1935 Silo- und Elektrifizierungs- anlagen erweitert. Auf den dafür vorgesehenen Betrag von rund RM 500 000.– wurden bereits 1934 Reichs- mark 125 000.– angezahlt und in dieser Höhe ab- geschrieben. 1935 Die ordentliche Generalversammlung vom 1936 beschloß die Einziehung von nom. RM 5000.– Vorzugsaktien. Beginn der Modernisie- rungsarbeiten in Misburg. 4837