C. W. Kemp Nachf. Aktien-Gesellschaff Sitz der Verwaltung Gründung Die erfolgte am 15. Dezember 1917 mit Wirkung ab 27. Nov ember 1917 unter Uebernahme der seit 1836 bestehenden offenen Handelsgesellschaft C. W. Kemp mit einem Grundkapital von M 250 000.–, die Eintragung am 29. Januar 1918. 0 Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Weindestillat, Weinbrand, Spiritus, Spirituosen, Wein, Obst- und Beerenwein, Obstbranntwein, Fruchtsaft und anderen Erzeugnissen, die mit der Weinbrennerei, Sprit- fabrikation, Destillation und Fruchtsaftpresserei zu- sammenhängen, insbesondere der Fortbetrieb des vor- mals unter der Firma C. W. Kemp betriebenen Fabrikgeschäfts. Die Gesellschaft darf ferner zur Verw ertung ihr gehörigen Geländes Wohnbauten er- richten. Zur Erreichung dieses Zweckes ist die Ge- sellschaft befugt, Zweigniederlassungen zu errichten, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu er- werben und sich an solchen Unternehmungen und Syndikaten des Faches zu beteiligen oder deren Ver- tretung zu übernehmen. Vorstand: Generaldirektor Johannes Bundfuß, Rupert Schumacher, Stettin; Constantin Skowronsky, Stettin. Stettin; Aufsichtsrat: Geheimer Kommerzienrat Generalkonsul Rudolf Müller- Rückforth, Generaldirektor der Ferd. Rückforth Nachf. Aktiengesellschaft, Stettin, Vorsitzender; Diplom-Ingenieur Theodor Behn, Direktor der Stettiner Bergschloßbrauerei A.-G., Stettin, stellv. Vor- sitzender; : Stettin, Turnerstraße 63/64. (Aufschtsrat:) Generaldirektor Dr. Lindemann, Stettin; Direktor Rudolf Müller-Rückforth, Königsberg i. Pr.; Dr. jur. Hans Joachim Müller-Rückforth, Stettin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1935/36: Wirtschaftsprüfer Dr. Axel Kosanke, Stettin. Geschäftsjahr: 1. Dezember bis 30. November. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 20.– Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals * 2. zur Verwendung als Gewinnvortrag oder zur Deckung weiterer Abschreibungen oder Rück- lagen, gemäß Beschluß der Generalversammlung; zur Zahlung von 6 4% Gewinnanteil an die Inhaber der V orzugsaktien 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktionäre: 5. aus dem danach verbleibenden Ueberschuß erhält der Aufsichtsrat einen Anteil von 5 %; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag steht zur Verfügung der Generalversammlung. Zahlstellen: Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, Stettin; Provinzialbank Pommern, Stettin; Pommersche Bank A. G., Stettin. Aufbau und Etieklgz des Unternehmens. 1921 Erwerb des Grundstücks Große Oderstr. 6, Bollwerk 31 und Turnerstr. 63/64 (ehemalige Viktoriabrauerei); 1922 Schallehnstr. 14 und Hagenstr. 5; 1918/24 Erwerb verschiedener Beteiligungen: 1924/26 Aufgabe sämtlicher Beteiligungen. 1927/28 Verkauf von 6455 qm unbebauten Ge- zändes an die Gesellschaft für Kleinwohnungsbau m. b. H. zu Stettin unter gleichzeitiger Beteiligung an dieser. 1932 Die Generalversammlung vom 17. Juni 1932 beschloß eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form durch Einziehung von nom. RM 100 000.– eigenen Aktien auf RM 1 127 600.–. Der sich daraus ergebende Buchgewinn von RM 44 897.49 wurde der gesetzlichen Rücklage zugeführt. Die Gesellschaft sah sich veranlaßt, in der Zwangsversteigerung unter Aufwendung von ins- gesamt RM 179 077. 17 den „Stettiner Schützenpark“ zu erwerben. Von dem Erwerbspreis sind Reichs- mark 165 000.– als Tilgungshypothek auf das Grund- stück eingetragen worden, die im Laufe von etwa 30 Jahren abzutragen sind. 1933 In Ergänzung der vorjährigen Einziehung von Stammaktien beschloß die Generalversammlung vom 31. Mai 1933, weitere eigene Stammaktien im Nennbetrage von RM 22 000.–— einzuziehen. Der sich daraus ergebende Buchgewinn von RM 15 830.17 wurde der gesetzlichen Rücklage zugeführt. Erwerb des Grundstückes Planufer 78 in Berlin. Vom Grundstücke Warsower Straße 81 (Stettiner Schützenpark) wurden 302 qm unentgeltlich an die Stadt Stettin abgetreten. Die Generalversammlung vom 14. Mai 1934 be- schloß die Einziehung von RM 38 000.— eigenen Aktien. Der sich daraus ergebende Buchgewinn von RM 11 880.68 ist über Gewinn- und Verlustrechnung verbucht worden. 1934 Laut Beschluß der Generalversammlung vom 20. Mai 1935 wurden weitere nom. RM 31 600.– im Laufe des Jahres erworbene eigene Aktien ein- gezogen. nom. RM 1 008 400.—– Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 47 486 qm, wovon 10 214 qm bebaut sind. Anlagen: 1. Fabrik Stettin. Turnerstr. 63/64 mit Wein- brennerei, Likörfabrik, Großdestillation, Wein-, Rum- und Arrakimport; Zoll- und Steuerläger. 2. Büro- und Lagergebäude Stettin, Große Oder- straße 3–4 (z. Zt. vermietet). Direktionsgebäude. Drei Beamtenwohnhäuser. Sechs sonstige Wohnhäuser. „Stettiner Schützenpark“. 98 91 ET 98 Das Stammaktienkapital beträgt nunmehr 0 2 ―― 6