――――――― Habermann & Guckes-Liebold Akfiengesellschaft Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. Januar 1908 mit Wir- kung ab 1. Januar 1907 unter der Firma Habermann & Guckes Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital vo M 1 300 000.—. *8 1922 Aenderung der Firma in die jetzige nach Ueber- nahme der B. Liebold & Co., Aktiengesellschaft, Holz- minden. Gegenstand des Unternehmens: Uebernahme und Ausführung von Bauten aller Art, An- und Verkauf von Immobilien, Fabrikation und Ge- winnung von Baubedarfsartikeln usw., ferner Betrieb aller Geschäfte, welche nach dem Ermessen des Aufsichts- rates mit diesen Zweigen in Zusammenhang stehen, sowie die Beteiligung an gleichartigen Unternehmungen. Erzeugnisse und Tätigkeitsgebiet: Zementwaren in der Fabrik der Zweigniederlassung Holz- minden; Gewinnung von Kies- und Schottermaterialien in dem Kieswerk Bordesholm in Holstein; Uebernahme von Bauausführungen jeglicher Art und Größe im In- und Auslande, wie Hafen-, Kanal- und Bahnbauten, Abraum- und Bagger- arbeiten im Naß- und Trockenbetrieb, Beton-, Guß. und Eisenbeton in Hoch- und Tiefbau, Siedlungs-, Fabrik- und Silobauten, Preßluftarbeiten, Brücken, Ufermauern, Untergrundbahnen usw. Vorstand: Generaldirektor Karl Hoffmeister, Berlin; Direktor Dipl.-Ing. Max Liebold, Berlin. Aufsichtsrat: Dr. h. c. Dr. Anton Schifferer, Preuß. Staatsrat, Charlottenhof bei Kiel, Vorsitzender; Dr. jur. Georg Kautz, Präsident und Wirkl. Geheimer Ober-Regierungsrat, Berlin- Wilmersdorf, stellv. Vorsitzender; Bergwerksdirektor Dr.-Ing. E. h. Ernst Brandi, Mit- glied des Vorstandes der Vereinigten Stahlwerke Aktiengesellschaft, Dortmund; Sitz der Verwaltung: Berlin W 30, Nollendorfstraße 28. (Aufsichtsrat:) Alfred Hölling, Direktor der Dresdner Bank, Berlin; Dr.-Ing. e. h. Richard Lenz, Bankier, i. Fa. Richard Lenz & Co., Berlin; Dr. Eduard von Schwartzkoppen, Berliner Handels- Gesellschaft, Berlin; Dr. jur. Oscar Stübben, Berlin-Grunewald. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Otto Lindheimer, öff. bestellter Wirtschaftsprüfer, Hannover. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. 5 % in den zur Deckung eines aus der Bilanz sich er- gebenden Verlustes nach dem Gesetze zu bildenden Reservefonds, solange dieser den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überschreitet; 2. zu etwaigen besonderen Rücklagen in den Grenzen der Anträge des Aufsichtsrates; 3. zur Zahlung einer Dividende von 4 % auf das ein- gezahlte Grundkapital; 4. zur Zahlung einer Tantieme von 12 % an den Auf- sichtsrat; 5. der Rest wird nach Beschluß der Generalversammlung als weitere Dividende an die Aktionäre verteilt oder auf neue Rechnung vorgetragen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Braunschweig, Kiel; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Bankhaus Richard Lenz & Co., Berlin; Braunschweigische Staatsbank, Braunschweig; Commerz- und Privat-Bank A.-G., Braunschweig. Dortmund, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Vorgängerin der Gesellschaft, die offene Handels- gesellschaft Habermann & Guckes, wurde im Jahre 1898 von den Herren Arnold Habermann und J. Guckes in Kiel gegründet. Es wurden sowohl Hoch- wie auch Tief- bauten ausgeführt. Die erforderlichen Geräte, zu denen auch ein Naßbaggerpark gehörte, wurden nach und nach angeschafft. Das Tätigkeitsgebiet der; Gesellschaft be- schränkte sich jedoch in den ersten Jahren in der Haupt- sache auf Schleswig-Holstein. Die immer größer werdende Ausdehnung des Ge- schäftes machte es, um den ganzen Aufbau auf eine breitere Basis stellen und den Gerätepark in der erforderlichen Weise ergänzen zu können, notwendig, daß die offene Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, was am 13. Januar 1908 mit Wirkung vom 1. Ja- nuar 1907 geschah. Durch die Gründung der Aktien- gesellschaft flossen dieser nunmehr reichlichere Mittel zu, die eine weitere Ausdehnung des Tätigkeitsgebietes auf ganz Deutschland undfdas Ausland ermöglichten. Der Gerätepark wurde nach jeder Richtung hin verstärkt, so daß seitdem die Gesellschaft Hoch- und Tiefb au arbeiten jeden Umfanges übernehmen und mit eigenen Geräten durchführen kann. In den ersten Jahren nach Gründung der Aktiengesellschaft wurde die Filiale Berlin errichtet, der in späteren Jahren die Errichtung von weiteren Niederlassungen folgte, damit die Gesellschaft an den verschiedenen Punkten Deutschlands festen Fuß fassen konnte. Im Jahre 1922 wurde der Gesellschaft die frühere B. Liebold & Co. Aktiengesellschaft, Holzminden, an- gegliedert, die sich bis dahin neben Tiefbauarbeiten in der Hauptsache mit Beton- und Eisenbetonarbeiten be- schäftigte. Durch diese Angliederung wurde der Geräte- * park der Gesellschaft weiter verstärkt. 1923 Gründung der „Kraftbau-Patentverwertungs- Gesellschaft m. b. H.“ in Berlin; 1924 Gründung der „Deichbau-Gesellschaft m. b. H.“ in Kiel. Später wurde auch an anderen Gesellschaften Inter- esse genommen und der Betrieb von eigenen Kies- 4871