Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Nepfun“ Filiale: Gründung: Die Gründung erfolgte am 1. April 1873 mit einem Grundkapital von M 2 500 000.–, wovon M 1 000 000.— eingezahlt wurden. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Schiffahrt, besonders der Dampf- schiffahrt, und aller diesen Zweck fördernden Ge- schäfte. Die Gesellschaft beschäftigt ihre Schiffe vor- wiegend in Tourenfahrt, und zwar: 1. ab Bremen nach: Dänemark, Schweden, Nor- wegen, Gdingen, Danzig, Elbing, Königsberg, Riga, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Spanien, Portugal und zurück; 2. ab Hamburg nach: Riga und zurück; 3. ab Antwerpen nach: Portugal und zurück nach Rotterdam, Antwerpen; ab Antwerpen nach Spanien, Norwegen, Bremen und zurück; 4. ab Rotterdam nach: Bremen, Kopenhagen, den deutschen Ostseehäfen, Gdingen, Danzig und zurück; 5. ab Köln und den Unterrheinhäfen nach: Bremen, Hamburg-Altona, Kopenhagen, den deutschen Ostseehäfen, Gdingen, Danzig, Memel, Riga und zurück. Vorstand: Franz Stickan, Bremen; Karl Lührs, Bremen. Aufsichtsrat: Hermann Helms sen., Vorstandsmitglied der Deut- schen Dampfschifffahrtsgesellschaft „Hansa“, Bremen, Vorsitzender; Sitz der Verwaltung: Bremen, Langenstraße 98–99. Köln, Bayenstraße 81. (Aufsüchtsrat:) Peter Ferdinand Lentz, i. Fa. Lentz & Hirschfeld, Bremen, stellv. Vorsitzender; Hermann Gollücke, i. Fa. Gollücke & Rothfos, Bremen; Karl Schmidt, Prokurist der Commerz- und Privat- Bank A.-G., Bremen; Gustav Scipio, i. Fa. Scipio & Fischer, Bremen. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Conrad Bolte, Bremen. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): nom. RM 20.– Aktiennennwert eine Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds, bis er 25 % des Grund- kapitals erreicht oder wieder erreicht hat; 2. zur Verwendung von Wohlfahrtseinrichtungen zum Besten der Beamten, Mannschaften und Arbeiter; 3. der verbleibende Rest des Reingewinnes wird als Dividende auf das eingezahlte Aktienkapital ver- teilt, soweit nicht die Generalversammlung eine anderweitige Verwendung beschließt. Zahlstellen: Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Bremen. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Der Betrieb wurde am 1. April 1873 mit einer Flotte von 5 Schiffen eröffnet, die in der Fahrt nach Skandinavien beschäftigt wurden. 1874 um zwei Schiffe vergrößert; Aufnahme der Verbindung mit Holland. 1885 zählte die Flotte 16 Dampfer, womit der Verkehr auf Riga und spanische Häfen ausgedehnt wurde; später traten hinzu die Linien Bremen- Portugal, Antwerpen- Spanien-–Portugal. 1889 wurde der Rheindienst zunächst mit der Linie Bremen-– Rotterdam–Köln eröffnet und bis 1896 weiter ausgebaut. 1914 betrug die Zahl der Schiffe: 76 Dampfer und 6 Leichter. Durch Kriegsverluste, Ablieferungen und Ver- käufe verminderte sich die Tonnage um über ein Drittel. Das Verwaltungsgebäude in Bremen, Langenstraße 99, wurde im Jahre 1918 durch Ankauf des Nachbarhauses wesentlich vergrößert. Im Jahre 1920 wurde eine Zweigstelle in Köln er- richtet und zu diesem Zwecke das Kontorhaus Bayen- straße 81 angekauft, sowie von der Stadt Köln ein Ge- lände am Rheinufer mit drei Schuppen in Erbpacht ge- nommen. 1921/22 4 neue Dampfer in Dienst gestellt. Verkauf des Dampfers „Kronos-'. 1924 Einstellung 2 weiterer Neubauten 1500 tons Tragfähigkeit. 1925 Einstellung von 6 Neubauten. von je Verkauf D. „Ajax' und D. Ausland. 1926 Verkauf des D. „Atlas“. Bau von 4 Frachtdampfern. 1927 Vier neue Frachtdampfer in den südeuro- päischen Dienst eingestellt. Kauf der Dampfer „Elektra' und „Feronia“ von je 1100 t; Kauf der Motorschiffe „Bessel' und „Euler“ von je 2740 t. Verkauf der Dampfer „Iris“ und „Thalia'. Eröffnung eines wöchentlichen Dampferverkehrs nach den jütländischen Häfen. 929 Im Sommer wurden die neuen Dampfer „Helios“, „Hercules', „Hermes“', „Hestia“, „Bellona“ und ,Delia- in Fahrt gestellt. 1930 Der Norddeutsche Lloyd, der Inhaber der Aktienmehrheit der Gesellschaft, machte den Aktionären der Neptun ein befristetes Angebot, ihre Aktien in solche des Norddeutschen Lloyd im gleichen Nennwert umzutauschen, unter gleichzeitiger Zahlung von 10 % in bar auf den Nennwert der Neptunaktien. 1932 Zum Zwecke der Beseitigung der Unter- bilanz aus 1931 und zur Vornahme von Abschreibun- gen und Rückstellungen beschloß die General- versammlung vom 28. Juni 1932 eine Kapitalherab- setzung von RM 7 Mill. auf RM 3 Mill. Die Reichs- mark 6 Mill. Stammaktien wurden im Verhältnis 3:1 zusammengelegt und von den mit 25 % eingezahlten RM 1 Mill. Vorzugsaktien die RM 750 000.– nicht „Helios' nach dem 4877