Nordstern Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Die Eingliederung der Organisation und der Geschäftsbestände der im Jahre 1934 mit der Gesell- schaft fusionierten „Rheinischer Atlas“ und „Deut- scher Atlas“ konnte im Berichtsjahr 1935 reibungslos durchgeführt werden. Die dabei gemachten Er- fahrungen und gewonnenen Erkenntnisse haben ge- zeigt, daß der gewählte Weg der Fusionen im Interesse der beteiligten Unternehmungen lag und sich auch insbesondere zum Wohl der betroffenen Gefolg- schaften der „Atlas“-Gesellschaften ausgewirkt hat. Die für die Transaktionen mit den „ Atlas“- Gesellschaften in der Rechnungslegung 1934 vor- gesehenen Rückstellungen und Vorkehrungen haben sich als ausreichend und zweckentsprechend erwiesen. Die Viehrückversicherung befindet sich in der Abwicklung. Neue Geschäfte werden in diesem Zweig nicht getätigt. Zu den einzelnen Versicherungszweigen ist folgendes zu bemerken: In der Feuerversicherung konnte der Bestands- ausfall im direkten Geschäft erstmalig durch ent- sprechendes Neugeschäft annähernd ausgeglichen werden, während das indirekte Geschäft einen Zu- gang aufweist. Der Schadenverlauf war wiederum gut, so daß das Gesamtergebnis als günstig zu be- zeichnen ist. In den Zweigen Einbruch-Diebstahl, Glas, Wasser- leitung und Aufruhr konnten mit Ausnahme der Ein- bruch-Diebstahl- und Aufruhrversicherung Zugänge erzielt werden. Die Ergebnisse waren gut. Der Rückgang in der Einbruch-Diebstahl-Versicherung findet vornehmlich seine Ursache in der Herabsetzung der Tarife, der durch entsprechendes Neugeschäft nicht aufgeholt werden konnte. Für die Aufruhr- versicherung gilt in verstärktem Maße das im vorigen Rechenschaftsbericht Gesagte. Die Maschinenversicherung zeigt eine gesunde Weiterentwicklung, die von der Gesellschaft mit der für diesen Versicherungszweig besonders erforder- lichen Vorsicht und Zurückhaltung verfolgt wird. Der ausgewiesene Verlust ist auf die noch immer not- wendigen Aufbau- und Einrichtungsaufwendungen und den hierdurch bedingten besonders hohen Un- kostensatz zurückzuführen. Die allgemeine Unfallversicherung weist noch einen verhältnismäßig hohen Prämienrückgang auf, da die Privatpersonen entweder ganz auf eine solche verzichten oder die Summen stark herabsetzen, wie überhaupt der Neuerwerb von Versicherungen in diesem Zweig besonders schwierig ist. Das Gesamt- ergebnis werden. Eine Belebung zeigt das allgemeine Haftpflicht- geschäft, so daß hierin eine erfreuliche Umsatzsteige- rung erzielt werden konnte. Da der Schadenverlauf sich im Rahmen des Vorfjahres hielt, ist auch hier das Ergebnis als befriedigend zu bezeichnen. Die Steigerung der Bruttoschadensumme ist auf einen außergewöhnlichen Großschaden zurückzuführen, von welchem aber sowohl die Gesellschaft als auch ihre obligatorischen Rückversicherer durch einen für ge- meinsame Rechnung abgeschlossenen Schaden- Excedenten-Rückversicherungs-Vertrag zum größten Teil entlastet waren. In der allgemeinen Unfall- und Haftpflicht- versicherung wird im Frühjahr dieses Jahres von den zuständigen Fachverbänden ein den heutigen Ver- hältnissen Rechnung tragendes Tarifwerk heraus- gegeben. Es ist zu hoffen, daß für diese Zweige hierdurch eine im Interesse des Publikums und der Wirtschaft liegende Ordnung und Gleichmäßigkeit der Kosten für Versicherungsschutz geschaffen wird. Die Kraftfahrzeugversicherung zeigt sowohl in Haftpflicht als auch in Kasko eine starke Zunahme der Prämieneinnahme als Folge einer recht beträcht- lichen Bestandsvergrößerung. Auf der anderen Seite ist aber der Abgang durch Storno oder Wechsel ebenfalls erheblich höher als in anderen Versiche- rungszweigen. Hieraus ergibt sich eine außerordent- lich schnelle Umschichtung des Bestandes, was wieder eine besonders starke Erhöhung der Bearbei- tungskosten und damit auch eine Steigerung des ge- samten Unkostensatzes zur Folge hat. Neben diesem Anwachsen der Unkosten ist auch eine fortlaufend zunehmende Verschlechterung des Schadenverlaufes festzustellen, so daß die Gesellschaft gezwungen ist, in diesen Zweigen einen Verlust auszuweisen. Die Transportversicherung zeigt gleichfalls einen nicht unbedeutenden Geschäftszuwachs, in welchem auch weiterhin die erfreuliche starke Belebung der deutschen Wirtschaft zum Ausdruck kommt. Der Schadenverlauf hielt sich in angemessenen Grenzen, so daß das Ergebnis befriedigen konnte. Einheits- und Garderobenversicherung ergaben ebenfalls ein gutes Resultat. Aussichten für 1936: Im neuen Geschäftsjahre war der Schadenverlauf bisher normal. Bemerkenswerte Veränderungen seit dem Bilanzstichtage sind nicht zu verzeichnen. kann noch als erträglich angesprochen