Ilseder Hütte Sitz der Verwaltung: Peine Glannover) (bis Juni 1932 Groß-Isede). Gründung: Die Gründung erfolgte am 2. September 1858 mit einem Grundkapital von M 1 950 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Errichtung und Betrieb eines Eisenwerkes, Betrieb aller dazu notwendigen oder damit zusammenhängen- den Anlagen und Vertrieb der Erzeugnisse. Be. teiligung an anderen Unternehmungen ist gestattet. Erzeugnisse: Roheisen, Wakzwerkfabrikate, Phosphatmehl, Teer, Benzol, Ammoniak. Vorstand: Kommerzienrat Gerhard Meyer, Peine, Vorsitzender; Dr.-Ing. e. h. W. Bergmann, Gr.-Ilsede; Julius Fromme, Gr.-Ilsede; Karl Raabe, Gr.-Ilsede. Aufsichtsrat: Regierungsrat a. D. Ewald Hecker, Hannover, Vor- sitzender; Bankier Freiherr Cornelius von Berenberg-Goßler, Hamburg, 1. stellv. Vorsitzender; Direktor Karl Schirner, Berlin, 2. stellv. Vorsitzender; Rechtsanwalt und Notar Dr. Hans Fiehn, Hannover; Oberregierungsrat Dr. Edgar Landauer, Vorstandsmit- glied der Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G., Berlin; Henry Mann, Vizepräsident of the Brown Harriman & Comp. Inc., Berlin; Generaldirektor a. D., Dr.-Ing., Dr.-Ing. h. c. Gustav ter Meer, München; Dr. jur. Carl Vering, Hamburg; Dr.-Ing. Dr. phil. h. c. Karl Wendt, Essen-Bredeney. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Haskins & Sells, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung: je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der nach Vornahme der Abschreibungen sich er- gebende Reingewinn wird wie folgt verwendet: 6 % werden an den Reservefonds überwiesen, bis dieser den zehnten Teil des Aktienkapitals erreicht hat. Sodann erhalten die Aktionäre bis zu 4 % Gewinn- anteil auf den Nennbetrag ihrer Aktien. Von dem hiernach verbleibenden Rest des Reingewinns werden 2 % für einen Fonds in Abzug gebracht, der dem Aufsichtsrat für Wohlfahrts- und verwandte Zwecke zur Verfügung steht. Von dem dann verbleibenden Rest des Reingewinns erhält der Aufsichtsrat eine Tantieme von 7 %. Der sodann verbleibende Rein- gewinn steht zur Verfügung der Generalversammlung. Bankverbindungen: Gesellschaftskasse in Peine; Ilseder Bank, Sandow & Co., Peine; Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Filialen: Hannover, Hamburg und Celle; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filialen: Hannover und Celle; Bankhaus Julius Maier & Comp., Hannover; Commerz- und Privat-Bank, Filialen Hannover und Peine. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1914 Ankauf der Kalkwerke Fr. Rogge & Co. in gan und Umwandlung der Firma in eine II. b. H. 1921 erwarb die Gesellschaft vom Bochumer Verein sämtliche Kuxe der Gewerkschaft Friedrich der Große“ in Herne (Westf.); Pachtung des Betriebes des Peiner Walzwerkes (ab 1926 wieder selbständige Betriebsführung). Am 30. Juni 1924 bzw. 27. Juni 1925 wurde das bis auf M. 40 000 000.— Stammaktien und Mark 5 000 000.— Vorzugsaktien erhöhte Kapital auf RM 64 000 000.— Stammaktien und RM 500 000.– Vorzugsaktien in der Weise umgestellt, daß die Voll- Aktien Lit. A und B über je M. 1500.— auf Reichs- mark 1200.—, die Viertel-Aktien Lit. A und B über je M. 375.– auf je RM 300.– abgestempelt wurden. Außerdem wurde für jede der Voll-Aktien eine neue Aktie über RM 1200.–, für jede der Viertel-Aktien eine neue Aktie über RM 300.— ausgegeben. Der Nennwert der Aktien Lit. C über je M. 1000.– wurde durch Umstempelung auf RM 1600.— festgesetzt, die Vorzugsaktien Lit. D über M. 1000.– wurden auf je RM 100.– abgestempelt. 1925/27 Bau einer großen Industriebahn mit um- fangreichen Bahnanlagen von Calbecht nach Dörnten ei Goslar. 1928 Errichtung eines modernen Klinkerwerkes auf der Zeche Meißen bei Minden; Anblasung eines neuen Groß-Hochofens in Ilsede nach Außerbetrieb- setzung eines kleineren Hochofens. 1929/30 Auf dem Hochofenwerk Ilsede wurde eine neuzeitliche Kokerei mit neuen Nebengewinnungs- anlagen errichtet. Die aus 62 Koppers-Kreisstrom- Verbundöfen bestehende Koksofenanlage wurde am 17. November 1930 mit der Anlage für Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb genommen. Zur Ver- sorgung des Peiner Walzwerks mit Koksofengas ist eine Kompressorenanlage errichtet worden, welche in der Lage ist, durch eine 7 km lange Leitung 11 000 bis 12 000 cbm Koksofengas stündlich nach Peine zu drücken. Zur Versorgung der Stadt Hildesheim mit Fern- gas und der Provinzgasversorgung Hannover-Süd wurde eine Hochdruck-Kompressorenanlage errichtet und mit der Stadt Hildesheim und der Landesgas, versorgung Süd-Niedersachsen A.-G. Verträge auf Belieferung auf Ferngas abgeschlossen. Die Ver- sorgung wurde im Juli 1931 aufgenommen. Im Dezember 1930 wurde die als o. H.-G. ge- gründete Firma Hermann Rüter, Stahlbau und Stahl- großhandel in Langenhagen bei Hannover der Ilseder Hütte und dem Peiner Walzwerk angegliedert. Ende des Jahres 1930 ist das Bauprogramm der Ilseder Hütte zum Abschluß gebracht worden. 1932 Durch Beschluß der Generalversammlung vom 13. Juni 1932 der Akt.-Ges. Peiner Walzwerk in 4937