Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke Aktiengesellschaft (Aufsichtsrat:) Dr. Carl Tewaag, Landrat a. D., Hauptgeschäfts- führer der Wirtschaftsgruppe Privates Bank- gewerbe – Centralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes (E. V.), Berlin; Staatsfinanzrat a. D. Dr. Hans Weltzien, Geschäfts- inhaber der Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Wilhelm Wichtrich, Generaldirektor i. R., Düsseldorf; Hugo Zinßer, stellv. Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten in jedem Falle eine jährliche Mindestvergütung von je Reichs- mark 3000.–, der Vorsitzende das Doppelte. Diese Beträge sind als Unkosten zu verbuchen und in An- rechnung auf den später erwähnten, dem Aufsichtsrat zustehenden Gewinnanteil zu bringen. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugsaktien Lit. B 1 Stimme; in den Fällen der Beschlußfassung über Besetzung des Aufsichtsrats, Aenderung der Satzung und Auf- lösung der Gesellschaft gewährt ein Nennbetrag von je RM 100.– Vorzugsaktien B zehn Stimmen, so daß bei Abstimmungen über diese Punkte den 294 000 Stimmen der RM 29 400 000.– Stammaktien 60 000 Stimmen der RM 600 000.– Vorzugsaktien B gegen- überstehen. Reingewinn-Verwendung: Von dem Reingewinn werden zunächst alljährlich 5 % dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt, solange derselbe nicht den zehnten Teil des Grundkapitals übersteigt. Außerdem kann die Generalversammlung Beträge des Reingewinns zur Bildung bzw. Ver- stärkung außerordentlicher Reservefonds verwenden. Der nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und Rücklagen verbleibende Teil des Reingewinnes wird wie folgt verwendet: 1. Der Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien wird nachgezahlt, insoweit auf diese in früheren Jahren weniger als 6 % Gewinnanteil für das Jahr auf den Nennbetrag verteilt wurde: ― alsdann erhalten die Vorzugsaktien 6 % Gewinn- anteil für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Nennbetrag; demnächst erhalten die Inhaber der Stammaktien einen Gewinnanteil bis zu 4 % auf das eingezahlte Grundkapital als erste Dividende; von dem hiernach verbleibenden Betrag erhält der Aufsichtsrat die statutenmäßige Tantieme von 8 %; . der alsdann noch verbleibende Rest des Rein- gewinns steht behufs Verteilung als Super- dividende an die Stammaktionäre zur Verfügung der Generalversammlung, soweit sie ihn nicht etwa für besondere Gesellschaftszwecke oder als Gewinnvortrag auf neue Rechnung bestimmt. Bankverbindungen: Reichsbank, Berliner Handels-Gesellschaft, Commerz- und Privat-Bank A.-G., Dresdner Bank, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin, E. Heimann, Breslau, Pommersche Bank A.-G., Stettin, Bank der Deutschen Arbeit, Stettin, Provinzialbank, Stettin, Amsterdamsche Bank, Amsterdam, b9 H. Albert de Bary & Co., Amster- am, Internationale Bank te Amsterdam, Amsterdam, Barclays Bank Ltd., London, J. Henry Schröder & Co., London, Midland Bank Limited, London, Chase National Bank of City of New York, New York, A. G. Becker & Co., New York, Drédit Lyonnais, Paris, Crédit Lyonnais, Brüssel, Skandinaviska Kreditaktiebolaget, Stockholm, Nordiska Föreningsbanken, Helsingfors. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1885/86 Bau einer Sulfitzellstoffabrik in Liebau (Schlesien). 1891/92 Bau einer Suflfitzellstoffabrik in Cosel (Oberschlesien). 1892 Verlegung der Zentralverwaltung von Liebau nach Cosel. 1894/1911 Ausbau des Coseler Werkes zu einer Papierfabrik mit acht Papiermaschinen, eigener Zell- stoffabrik, Bleicherei und Schleiferei. 1896 Umgestaltung der Liebauer Anlage zu einer Papierfabrik. 1898 Erwerb einer bei Cosel gelegenen Ziegelei. 1899 Verlegung der Zentralverwaltung von Cosel nach Breslau. 1910 Grundsteinlegung zum Werk Odermünde bei Stettin. 45962 1911/12 Inbetriebnahme der Druckpapierfabrik in Odermünde mit zwei Papiermaschinen nebst zu- gehöriger Dampfholzschleiferei. 1912 Inbetriebnahme der Zellstoff- und Zellstoff papierfabrik in Odermünde mit drei Papiermaschinen. Verlegung der Zentralverwaltung von Breslau nach Berlin. 1913/25 Allmählicher, durch den Krieg verzögerter Ausbau der Odermünder Anlagen. 1916 Errichtung von Sulfitspiritusfabriken m Cosel und Odermünde. Verlegung der Zentralverwaltung von Berl nach Stettin. 1918 Ankauf der Dampfziegelei Stolzenhagen nächster Nähe des Werkes Odermünde. 1920 Verkauf des Werkes Cosel (Oberschlesien)