Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke Aktiengesellschaft 1921 Erweiterung der Druckpapierfabrik in Oder- münde um eine Papiermaschine auf drei und der Zell- stoffpapierfabrik um zwei Papiermaschinen auf fünf. Gründung der Industriehaus-Gesellschaft m. b. H. in Stettin gemeinsam mit einem anderen industriellen Unternehmen. 1922 Umstellung einer Druckpapiermaschine in Odermünde auf die Erzeugung anderer Papiere. 1923 Erweiterung der Zellstoffabrik und Einrich- tung einer Bleichanlage mit elektrolytischer Chlor- erzeugungs- und Aetznatronanlage in Odermünde. 1924 Gründung der Hollandsche Papier- en Cellu- losemaatschappij in Amsterdam. 1924/25 Erweiterung der Druckpapierfabrik in Odermünde durch Aufstellung einer vierten Maschine und Erweiterung der Dampfholzschleiferei. 1925 Maßgebliche Beteiligung an der der finnischen Aktiengesellschaft Export A/B.“ in Helsingfors. Gründung der Nord-Ostsee-Schiffahrt- und Trans- port-Gesellschaft m. b. H. in Stettin. 1926 Verschmelzung der „Pommersche Papier- fabrik Hohenkrug A.-G.“ mit der Gesellschaft. Errichtung einer neuen Kraftanlage von 10 000 KW Leistung auf dem Werk Odermünde. 1927 Ausbau des Werkes Hohenkrug und Auf- stellung einer neuen Papiermaschine; Verbesserungen der Odermünder Kraftanlagen; Erwerb der Anteile der Chemischen Werke Pommern G. m. b. H., Stettin, im Wege einer Option; Grundstückserwerb in Odermünde und Hohenkrug in einer Gesamtgröße von 28 499 qm. Gründung „Nordiska Trävaru 1928 Abschluß eines Fusionsvertrages mit der Chemischen Werke Pommern G. m. b. H., Stettin; die aufgenommene G. m. b. H. betrieb keine Fabrik, sondern war nur im Besitze von 293 000 am Grundbesitz; diese Grundstücke grenzen an das Werk Odermünde der Gesellschaft und sind für spätere Erweiterungen der Fabrikanlagen vorgesehen. Erhöhung des Aktienkapitals um RM 4 Mill. auf RM 16.5 Mill. Inbetriebnahme der Neuanlage des Werkes Hohen- krug im März. Verstärkung der Kraftanlage des Odermünder Werkes durch die Inbetriebnahme eines 1000-qm- Kessels mit Kohlenstaubfeuerung. 1929 Genehmigung des Fusionsvertrages mit der Papierfabrik Reisholz A.-G., Düsseldorf, wonach das Vermögen dieser Gesellschaft als Ganzes unter Aus- schluß der Liquidation mit Wirkung ab 1. Juli 1928 übernommen wurde, durch Generalversammlungs- beschluß vom 3. April. Kapitalerhöhung um RM 9 500 000.— Stammaktien und nom. RM 405 000.– Vorzugsaktien. Von den neu geschaffenen nom. RM 405 000.—– Vorzugsaktien wurden nom. RM 180 000.–— zum Umtausch des gleichen Betrages der Reisholz-Vor- zugsaktien verwandt. Die verbleibenden nom. RM 225 000.–— Vorzugsaktien sind zur Zahlung be- geben. 311* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, IV Ende 1929 Inbetriebnahme der Heliozellfabrik im Werk Odermünde. 1930 Im Juni erwarb die Gesellschaft annähernd die Dreiviertelmehrheit der Königsberger Zellstoff- Fabriken und Chemische Werke Koholyt A.-G., Ber- lin. Die Mehrheit dieses Unternehmens (Aktien- kapital RM 17.6 Mill.) gelangte 1926 aus Stinnes- schem Besitz in die Hände der englischen Inveresk Paper Co. Ltd. Die Koholyt A.-G. hat ihre Haupt- werke in Ostpreußen, die anderen Werke in West- falen und im Rheinland (zwei Zellstoffabriken in Königsberg i. Pr., eine Papierfabrik in Hillegossen bei Bielefeld, eine Papierfabrik in Oberlahnstein, eine chemische Fabrik in Lülsdorf und eine Schleifmittelfabrik in Wesseling). Der Uebergang der Aktienmehrheit wurde durch die Auseinandersetzun- gen im Inveresk-Konzern möglich; die Feldmühle übernahm RM 12.72 Mill. Koholyt-Aktien einschließ- lich Dividende für das Ende Juni 1930 abgelaufene Geschäftsjahr für ę 1 Mill., also zu einem Kurse von etwa 159 %. Durch einen mehrjährigen Zwischen- kredit hat sich die Feldmühle die notwendigen Mittel gesichert. Gegen Ende des Jahres 1930 erwarb die Gesell- schaft die noch nicht in ihrem Besitz befindlichen Koholyt-Aktien bis auf einen unwesentlichen Rest im Tausch 1:1 gegen eigene Aktien. Die zum Tausch nötigen Aktien wurden durch Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 10. De- zember 1930 geschaffen, die eine Kapitalserhöhung um RM 5 000 000.— Stammaktien mit Dividenden- berechtigung ab 1. Januar 1931 auf RM 31 000 000.—– Stammaktien genehmigte. Gleichzeitig wurde die Verwaltung zur Schaffung von RM 4 000 000.— weiterer neuer Stammaktien ermächtigt. 1931 Am 8. Januar 1931 wurde ein Interessen- gemeinschaftsvertrag mit der Koholyt A.-G. ab- geschlossen, wonach der Koholyt - Betrieb ab 1. Juli 1930 für Rechnung der Feldmühle ge- führt wird. Hiermit gewann Feldmühle, die die größßte deutsche Papiererzeugerin ist, auch einen ausschlaggebenden Anteil an der deutschen Zell- stofferzeugung und vergrößerte außerdem ähre Erzeugung an chemischen Produkten und Papier. Sie schuf zugleich die Möglichkeit zur Grün- dung des am 13. November 1930 zustande ge- kommenen deutschen Zellstoffsyndikats G. m. b. H., an dem sie maßgebend beteiligt ist. Die Haupt- verwaltung der Koholyt A.-G. wurde von Berlin nach Stettin verlegt und mit der Feldmühle vereinigt. Die Industriehaus-Gesellschaft m. b. H. wurde durch Fusion von der Feldmühle aufgenommen und die Grundstücke am Königstor an die Feldmühle auf- gelassen. Das Werk Liebau wurde Stillgelegt. 1932 Die Generalversammlung vom 25. Juni 1932 beschloß eine Herabsetzung des Aktienkapitals um RM 3.6 Mill. durch Einziehung eigener Aktien, welche für Angliederungs- und ähnliche Zwecke vor- läufig nicht benötigt wurden, auf Grund der Not- verordnung vom 10. Juni 1931 in erleichterter Form. Das Aktienkapital setzt sich nun aus RM 27.4 Mill. Stammaktien und RM 0.6 Mill. Vorzugs- aktien zusammen. 1933 Aufstellung einer zweiten Heliozell-Maschine im Werk Odermünde. 1934 Die außerordentliche Generalversammlung vom 10. Dezember 1934 beschloß die Erhöhung des Stammaktienkapitals von nom. RM 28 000 000.— um 4963