Königsberger Zellstoff-Fabriken und Chemische Werke Koholyt Akt.-Ges. Am 22. Dezember 1920. 7. November 1912 in Mülheim-Ruhr von Hugo Stinnes, Meyer Wildermann, Deutsch -Luxem- burgischen Bergwerks- und Hüttengesellschaft, Bochum, und der ,Rheinisch-Westfälische Elektrizi- tätswerk Aktiengesellschaft“ in Essen gegründeten „Deutsche Wildermannwerke Chemische Fabriken G. m. b. H.*, die auf elektrolytischem Weg Aetzkali und Aetznatron herstellte. Uebernahme der seit 1895 bestehenden Königsberger Zellstoff-Fabrik Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr. sowie der im Jahre 1904 errichteten „Norddeutsche Cellulosefabrik Aktiengesellschaft'“ in Königsberg i. Pr. 1922 Stillegung des Werkes in Frechen. 1923 Verkauf des Werkes Knapsack an die „Rheinisch- Westfälisches Elektrizitätswerk Aktien- gesellschaft“ in Essen. 1924 Am 30. Dezember. Zusammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis 5: 4, d. h. von Mark 22 000 000.– auf RM 17 600 000.—–. 1925 Am 27. März. Aenderung der Firma in die jetzige. Die Firma, deren Produkte seither von der Hugo Stinnes G. m. b. H. vertrieben wurden, übernimmt deren Verkauf vom 1. Juli 1925 ab selbst. 1927 Am 6. Dezember. Uebernahme der Papier- und Pergamentpapierfabrik Oberlahnstein William Harrison in Oberlahnstein. 1928 Am 31. März. Aufnahme einer 67 igen hypothekarisch gesicherten Dollaranleihe in Höhe von $ 4 000 000.— in New York. Zeichnungskurs 97% %. Emissionshaus A. G. Becker & Co., New York und Chicago. Die Aktienmehrheit des Unternehmens gelangte am 1. März 1926 aus Stinnes'schem Besitz in die Hände der englischen Inveresk Paper Co. Ltd.; durch die Auseinandersetzung im Inveresk-Konzern wurde im Uebernahme der am Juni 1930 der Uebergang der Aktienmehrheit auf die Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke A.-G., Stettin, ermöglicht. Die Feldmühle übernahm RM 12.72 Mill. Koholyt-Aktien einschließlich Dividende für das Ende Juni 1930 abgelaufene Geschäftsjahr für g 1 Vill., also zu einem Kurse von etwa 159 %. Später erwarb die Feldmühle weitere RM 4.8 Mill. durch Austausch von Feldmühle-Aktien, so daß sich nunmehr 99.54 0% des Aktienkapitals in deren Besitz befindet. Die Koholyt A.-G. hat ihre Hauptwerke in Ost. preußen, die anderen Werke in Westfalen und im Rheinland (zwei Zellstoffabriken in Königsberg i. Pr., eine Papierfabrik in Hillegossen bei Bielefeld, eine Papierfabrik in Oberlahnstein, eine chemische Fabrik in Lülsdorf und eine Fabrik in Wesseling). 1931 Am 3. Januar 1931 legte das Unternehmen vorübergehend infolge der Produktionseinschränkung des Zellstoff-Syndikates die alte Fabrik in Sackheim still. Mit der Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke A.-G., Stettin, wurde am 8. Januar 1931 eine Inter- essengemeinschaft mit Wirkung ab 1. Juli 1930 ab. geschlossen. Die Hauptverwaltung wurde daraufhin am 1. März nach Stettin verlegt, wo sich auch die Hauptverwaltung der Feldmühle befindet. Nach dem I. G.-Vertrag ist der gesamte Geschäftsbetrieb auf die Feldmühle übergegangen, so daß in der Bilanz nur noch Anlagen und Vorräte bleiben. Sämtliche Erträge fließen der Feldmühle zu, die aber auch die Auf- wendungen zu tragen hat. Hieraus ergibt sich ein laufendes Rechnungsverhältnis mit der Feldmühle. 1934 Abgabe von Gelände in Hillegossen sowie Verkauf eines nicht mehr benützten, früher als Holz- Dlatz dienenden Grundstückes in Tapiau. Fertig- stellung des Baues einer Bleicherei auf dem Zellstoff- werk „Cosse“. 1935 Außer planmäßigen Verbesserungen bei Maschinen und Gebäuden Inbetriebnahme der neuen Bleichereianlage im Werk Cosse. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 3 452 680 qm, wovon 146 332 qm bebaut sind. Anlagen: 1. Werk Sackheim. 2. Werk Cosse. 3. Werk Hillegossen. 4. Werk Koholyt-Lülsdorf. 5. Werk Koholyt-Wesseling mit Zentralforschungs- laboratorium. 6. Werk Oberlahnstein. Näheres siehe Feldmühle, Papier- und Zellstoff werke Aktiengesellschaft. Vertrag. I. G.-Vertrag mit der Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke A.-G., Stettin. Abgeschlossen: 1. Yuli 1939. Dauer: Unbegrenzt. Wesentlicher Inhalt: Nach dem Interessengemeinschaftsvertrage fließen alle Gewinne der Koholyt der Feldmühle A.-G. zu, während andererseits die Feldmühle auch für 8. Januar 1931, mit Wirkung ab etwaige Verluste der Koholyt einsteht. Die Feld- mühle A.-G. übernimmt die Verpflichtung, die Dividendenscheine von Koholyt –— soweit sich noch wenige Aktien im Verkehr befinden — künftighin in bestimmter Weise zu vergüten, und zwar richtet sich diese Vergütung nach dem Gewinn der Feld- mühle A.-G. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: (siehe Feldmühle A.-G.). = * Heutiges Aktienkapital: Statistik. nom. RM 17 600 000.– Stammaktien in 22 000 Stücken zu je RM 800.– (Nr. 1–22000). Großaktionär: Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke A.-G., Stettin (99.54 %). 4976